Rumisches Syrisches Jüdisches Jahr.
9- Ä Elul. Elul.
10. Der erste Teschrin. Der erste Thischri. Thischri.
11. Der andere Teschrin. Der zweite Thischri. Marheschwan.
12. Der erste Kanün. Der erste Kanun. Kislew.
Es mufs einleuchtend sein, dafs hier ein inniger Zusammenhang Statt
lindet. Die ebräischen Monatsnamen, welche noch gegenwärtig in Brauch
sind, sollen der Tradition zufolge aus der babylonischen Gefangenschaft
von den Juden mitgebracht sein. In Perfeien bedienen sich vor allen die
syrisch-chaldäischen Christen dieses Kalenders.
Die letzte, in dem persischen Kalender angeführte Aera ist die Aera
franseh oder die „französische“. Es ist die gewöhnlich in Europa gebrauchte
Zeitrechnung. Die Monate sind in persischer Schrift nach der französischen
Aussprache in folgender Weise angegeben: Djawieh, Fewrieh, Mars,
Aw n l, Meh, Dschjuweh, Dschjulieh, Au , Sebtamr, Oktobr, Novamr, Desamr.
Nachdem wir diese verschiedenen Zeitrechnungen genauer erwähnt
haben, gehen wir zu einer Beschreibung der Anordnung des Kalenders
über, mit Uebergehung der Paar Seiten am Anfänge und am Schlüsse desselben,
welche voller astrologischen Unsinnes sind, und sich hauptsächlich
mit dem Einflufs der Gestirne auf den menschlichen Körper und dessen
Theile beschäftigen.
Die erste Rubrik jeder Seite enthält der Reihe nach die Wochentage
in der persischen Bezeichnungsweise. Die Perser bedienen sich der wohl
erst in neuerer Zeit eingeführten siebentägigen Sabbath-Woche, die mit
Freitag Abend ihren Anfang nimmt und aus folgenden Tagnamen besteht:
Schenbeh oder Schemblh, Sonnabend,
Jeh Schenbbh (Eine Sch.), Sonntag,
Du Schenbeh (Zwei Sch.), Montag,
Seh Schenbeh (Drei Sch.), Dienstag,
Tschehär Schenbeh (Vier Sch.), Mittwoch,
Pentsch Schenbeh (Fünf Sch.), Donnerstag,
Dschume’h (arab. Versammlung), Freitag.
In ganz ähnlicher Weise benennen die Armenier ihre Wochentage,
vom Sonnabend — schapath ausgehend und die einzelnen Tage, mit
a l l e i n i g e r Au s n a hme des F r e i t a g , urpath (hebr. a-iy = Abend vor
Sonnabend), durch die Zahlenfolge bestimmend. Das dunkle persische
schenblh scheint mir aus dem hebräischen nattf, woher auch das armenische
schapath, entstanden zu sein.
Diese Woche ist indefs neueren Ursprunges. Die alten Parsen, wie
noch heute die Geber, die Reste der alten Feueranbeter, kannten keine
Wocheneintheilung (die zuletzt auf den Mondmonat zurückzuführen ist),
sondern gaben, wie die alten Aegypter, jedem Tage im Monat einen besonderen
Namen, der zugleich den Schutzgeist desselben bezeichnete. In
der Namenreihe dieser Monatstage kehren zugleich die zwölf altpersischen
Monatsnamen wieder, welche somit unter gleichen Schutzgottheiten standen.
Es ist nämlich
1. Ferwerdin Name v. Schutzgott des 20sten Monatstages,
2. Urdibehescht von dem des 3ten,
3. Khurddd von dem des 6ten,
4. T ir von dem des 13ten,
5. Murdäd von dem des 7ten,
6. Schehrjür von dem des 4ten,
7. Mehr von dem des 16ten,
8. Abdn von dem des lOten,
9. Azer von dem des 9ten,
10. Di von dem des 8ten,
11. Behmen von dem des 2ten,
12. Esfender (-muz) von dem des oten.
In der zweiten Rubrik folgt alsdann der Datumzeiger der arabischen
d. h. mohamedanischen Monate in den persischen Benennungen der Wievielsten.
Der Tag des unsichtbaren Neumondes ist darin jedesmal, wie
oben bereits bemerkt wurde, durch das Wort Sulkh ausgedrückt.
Die nächste Rubrik enthält in arabisch-persischen Ziffern das Datum
des Dschelalischen Monates und die darauf folgende das Datum des griechischen
und russischen Kalenders. Daran schliefst sich eine Colonne mit
den Angaben der mewazi’ qamr „Mondstationen“ im Zodiakus.
Eine gröfsere Spalte, die sich daran reiht, enthält den belehrendsten
Theil des ganzen Kalenders, insofern sie, neben den Monatsanfängen der einzelnen
Kalender-Ephemeriden, das Verzeichnifs von Festen, von Erinnerungstagen,
von astronomischen Phänomenen und periodisch wiederkehrenden
Erscheinungen auf Erden nach herkömmlicher Weise in sich schliefst.
Die Feste und Gedenktage sind entweder rein religiöser Natur und