körbe aus und waren nur zur Hälfte mit den braunen Zelttüchern bedeckt.
Die Nomaden waren auf der Wanderung zu ihren Sommerlagern begriffen
und wir begegneten später grofsen Karawanen von Kameelen mit Weibern,
Kindern, jungen Kameelen, Zelten und sonstigem Gepäck auf dem Rücken.
Die Weiber waren in rothe und blaue Stoffe gekleidet, das Gesicht unverhüllt,
und thaten nichts, um ihre nicht schönen, männlichen Züge vor uns
zu verbergen.
.Als wir den höchsten Punkt der Hügel erreicht hatten, blies uns der
Wind so -eisigkalt entgegen, als wären wir in einen nordischen Wintertag
versetzt worden. Die Rast liier auf der Höhe, woselbst die Perser eine
zwei Fufs lange, sehr giftige Schlange tödteten, dauerte deshalb nicht gar
lange: Zu gleicher Zeit hatten wir zürn erstenmale den Anblick der riesigen,
auf ihren Häuptern mit Schnee bedeckten Gebirgskette des Eikurs.
Kaum hatten wir tausend Schritte, abwärts steigend, auf unseren
Reitthieren zurückgelegt, als - eine kleine .Oavalcade mit zwei Luxuspferden,
mit Pfeifenträgern und sonstiger vornehmer Bedienung auf uns
zukam. Der Führer derselben, der französisch radebrechende Kalenter
von Qazwin, Mirza Saadullah, hatte von dem prinzlichen Hakim, der obengenannten
Stadt, Äbdussemed Mirza, den Auftrag erhalten, dem Gesandten
Preufsens ein Istakbäl zu bereiten, und so hatte sich denn der Gute mit
dem prinzlichen Dienertrofs zum Empfang eingefunden und als Begleitung
angeschlossen.
Fünf Fersaeh We ges führte uns nach dem Dorfe Kirischktn,. einem
garstigen Neste, von hohen Erdmauern und Thürmen umgeben, auf deren
Rändern neugierige Weiber und Kinder Posto gefafst hatten. Wir wohnten
ich weifs nicht bei welchem Würdenträger. Fenster hatte das kleine Zimmer,
das wir inne hatten, nicht, dagegen zwei Thüren und viele,Wandnischen
(takhtscheh), die in zwei Reihen überei nander liegen.
In der. Nacht wurden wir wie gewöhnlich von Insecten hart zugesetzt
und waren froh, als der nächste Morgen hereinbrach und wir den Fufs in
den Steigbügel setzen konnten. Beim Auszug aus den engen winkligen
Gassen des Dorfes kamen wir mit unseren Pferden in einen Knäuel von
Eseln und Rindvieh, die sich dem Thore des Dorfes zudrängten, um sieh
wahrscheinlich nach den ihnen bekannten Weideplätzen zu begeben. Unser
Weg führte, etwa eine Stunde lang, durch bergige Parthien, aber in abwärts
steigender Richtung. Zuletzt hatten wir einen grofsartigen Ueberblick
Moschee von Sultanijeh