3 Eier, 1 Schahi.
Tabak, Tumbaki, 1 Bathman 2J—7 Qran.
Tütüri, feiner, 1 Bathman 4— 8 Qran.
ders. blättriger, 1 Bathman 3—4 Qran.
Holzkohlen, 4 Bathman 18 Schahi.
Holz, 100 Bathman 13 Qran.
Stearinlichte, 7 Pakete ä 4 Stück, 9—10 Qran.
Das Tagesgespräch unter den Persern bildete um diese Zeit neben der
stets zunehmenden Theuerung ein Hindu, welcher von Indien nach Persien
gewandert war, um dem Mittelpunkt des Weltalls nichts Geringeres zu beweisen,
als dafs er im Stande sei, Blei in Gold zu verwandeln. Für die Perser
war der indische Adept ein Etwas, eine höchst wichtige Erscheinung, da
sie unablässig bemüht sind, das Kunststück herauszubringen, wie man ohne
Muclaklnl auf chemischem Wege oder durch geeignete Beschwörungen Silber
und Gold machen könne. Viele Perser beschäftigen sich deshalb" sehr eifrig
mit der Wissenschaft der Alchymie (kimid, kimiageri) , und verschwenden
oft ihr ganzes Geld und Besitzthum durch die unsinnigsten Ausgaben für
ihre Mäschq oder Versuche (mäschq kerden Versuche, oder Exercitien machen,
auch von den Uebungen der Truppen, vom Kopiren der Bücher u. s. w.
gesagt). Der Inder hatte die Ehre, seine Versuche in Gegenwart des Schah
zu produciren. Leider entdeckte aber das scharfe Auge der Perser sehr
bald, dafs die in Silber verwandelte Bleikugel nach wie vor dem Kunststück
Blei geblieben und nur sehr geschwind escamotirt und durch eine
silberne von gleicher Gröfse ersetzt war.' Der entlarvte Hindu mufste
mit Schimpf und Schande abziehen und Persien war um eine Hoffnung
ärmer.
Nach dem Inder beschäftigte die nahe bevorstehende Ankunft des neuen
englischen Eltschi die Welt am Fufse des Elburs. Sir Henry Rawlinson
hatte Teheran am 17. Mai verlassen; in üblicher Weise begleitete ihn ein
persischer Mehmendär bis zur russischen Grenze. Sogar ein europäischer
Wagen in der barocken Gestalt der Stämbuliner Rumpelkasten, von sechs
persischen Artilleriepferden gezogen, prangte in dem stattlichen Zuge des
heimwärts kehrenden Eltschi, dem man von Herzen wünschen durfte, ohne
Unglück im Wagen die Reise auf der persischen Landstrafse zurückzulegen.
Obgleich altenglische „KaleMh“ und persische Karawanenwege so wenig
zu einander passen, wie eine Locomotive auf europäischen Pflastersteinen:
so ist im Osten dennoch alles möglich und wird so lange ausgeführt, bis
sich die eingetretene Unmöglichkeit in der thatsächlichsten Evidenz herausgestellt
hat und selbst ein Inschallah nicht mehr weiter hilft.
Der neue englische Gesandte, vMr. A l i s o n , sollte am 17. Juli in der
Frühe eintreffen und der feierliche Istakbal war somit für diesen Tag auf
7 Uhr Morgens angesetzt worden. Ein persischer Brigade-General leitete
persischer .Seits die Einholung; die Europäer ritten dem neuen Gesandten
nach üblicher Weise bis zu' dem armenischen Dorfe Wenek, zwischen
Kent und Teheran, entgegen.
Wir Preufsen schlugen von Rustemabad den beschwerlichen Weg über
die Hügel in der Richtung von Sergendeh ein, und erreichten noch bei
Zeiten das grofse weifse Zelt, worin der Gesandte zuerst von den Persern
bewillkommt wird. Daneben war ein Wasserbassin angelegt und auf dem
Rande desselben eine höchst geschmackvolle Gabe reifer Früchte in zierlichen
Körben als Ehrengeschenk aufgestellt. Der neue Eltschi überwand
die etiquettenreicben Höflichkeiten, wie sie jeder Eltschi überwindet, d. h.
mit Geduld in das Unvermeidliche, und bei einer entsetzlichen Hitze zog
er endlich gegen 11 Uhr Vormittags in das Neue Thor von Teheran ein.
Wir Preufsen blieben nicht lange in der stickigen Stadt, sondern suchten
gegen 4 Uhr Nachmittags, nachdem die gröfste Hitze vorüber wa r, unser
luftiges Sommer-Campement baldmöglichst zu erreichen. Der Himmel war
bei unserem Nachhauseritt mit dunklen, gewitterdrohenden-Wolken überzogen,
der Kegel des Demawend in düstere Luftschichten eingehüllt; ein
heftiger Wind, der mit den in Persien so eigenthümlichen haushohen Staubwirbeln
in der Richtung von Osten nach Westen dahinfegte, liefs es aber
weder zum Regen noch zum Gewitter kommen.
Es ist ebenso wunderbar als erfahrungsmäfsig begründet,'dafs der
Mensch — vielleicht nur der europäische — von einer unerklärlichen Sehnsucht
getrieben wird, grofse Höhen zu ersteigen, und dafs er mit freudiger
Genugthuung und stolzem Selbstbewufstsein auf den Gipfeln der Berge gern
zu weilen pflegt. Möglich, dafs diesem inneren Drange eine tiefere Bedeutung
zu Grunde liegt, als sie in dem bekannten „auf den Bergen wohnt
die Freiheit“ ausgesprochen wird: so viel steht fest, dafs der benachbarte
Demawend seit unserer Ankunft auf der Hochfläche von Teheran fast täglich
den Gedanken einer Besteigung anregte. Der Reiz, den riesigen Kegel