'Lvtz uz ^avtitv'rct «3-goV pkyctv aq&nov ctivu
T f a u c t r a , to v t t c l v t w d x .d u a .T 3 v 7 r a r e p c t ‘
E!/ui d’ iyu 7ravTm ^gAuc azirtTGc, i rd Atigaijif
'H^tlOOcLpinV cCpCLtidO Ui/M I).
Mich, den erhabenen Gott, den unvergänglichen, preisen
Sieben Vokale, der Welt nimmer ermüdenden Herrn,
Ich bin die Leier des Hll, und stimmte harmonisch die Saiten,
Denen der ewige Schwung himmlischer Sphären gehorcht.
Aehnlichen Ansichten verdankt das mystische IAil der Gnostiker und
das unaussprechliche Tetragrammaton der Juden und Indier seinen Ursprung1).
Um indefs diesen Hermes zu bezeichnen, nannte man ihn Trismegistus,
den Dreimal- Größten 3). Nach einer mythischen Ausschmückung bezog er die
Weltleier mit den Sehnen des überwundenen Typhon “). Auf die Aletheia,
als Tochter des Hermes, deutet auch der symbolische Gebrauch, dafs man au
seinem Feste Honig und Feigen zu kosten darreichte, und dazu sprach: Süfs
ist die Wahrheit! 5)
Vor der Aletheia steht O s i r i s , durch den Falkenkopf symbolisirt als
Sonnenkönig, und durch den Hauptschmuck aus Palmzweigen mit dazwischen
ruhender Sonnenscheibe, als Jahresgott 6).
Es folgt M i n e r v a , hier durch ein neues Symbol, einen Stern, den sie
zwischen Gazellenhömern auf ihrem Haupte trägt, ausgezeichnet. Ob übrigens
dadurch das erwähnte Sidus Minervae, der Frühlingswidder, oder ein anderer
Stern angedeutet sey, läfst sich nicht entscheiden; das Sternensymbol über-
1 ) B r u n e k. A n a l. I I I . p . 209. aus E u s e b . Praep. Evang. X I , 6. Nach dem Ton dieser
Verse zu schließen, dürfte SImmias Rhodius ihr Urheber seyn, von dem sich ähnliche erhalten haben.
A n a l e c t . I . p . 205 — 210.
2 ) Der mystische Name Gottes, das Schöpfungswort, der Indier enthält vier Matra, Oup-
n e k ’k a t I I . p. 165. 207. 412 — 427-
3) Schon M a n e th o bei S y n c e l lu s Chrongr..p. 40.
4) P lu ta r c h .. de Is. et. Osir., c. 55., wo Hermes der Logos genannt wird.
5) P lu ta r c h . de Is. e t Osir. c. 68, 6) Oben pag. 124.
| haupt gehört ihr wesentlich an. Minerva war nämlich die Inhaberin der
o b e r e n Hemisphäre des Himmels *), die vom Zeichen des Widders bis zu
I dem der Wage reicht, und eben deshalb die Mutter der Sonne. Ungeachtet
dieser Sonnengeburt, dachte man sich Minerva als eine jungfräuliche Göttin,
und wahrscheinlich zu' Vulkan in ähnlichem Verhältnifs, wie die griechische
Pallaä* bei der Geburt des Erichthonius'. Auch der indische Mythus kennt
I Götterzeugungen der Art. Zu Sais war die Inschrift der' Statue (sio5; oder
¡Bach Proclus des Adytums) der Minerva folgende: Was is t, was seyn
[wird und war, b in ich. Mein Gewand hat k e in e r aufgedeckf.
[Die Frucht, die' ich gebar, is t Sonne“ g ew o rden 2).
Vor ihr erscheint auch deshalb hier' H e l i o s mit dem Falkenhaupt und
[der Sonnenscheibe,, die von Stierhömem getragen wird, in Beziehung auf
die Sonnenstiere von Heliopolis und Hermonthis. Es folgt eine Göttin, deren
Kopfputz beschädigt ist, und dann eine noch mehr verstümmelte männliche
[Gestalt; so dafs abwechselnd Götter und Göttinnen dargestellt sind, mit Ausnahme
des als Todes- und Lebens-Gott sich wiederholenden Osiris-
Wenden wir uns nun zu den Bildwerken der linken Seite (Tafel VIII.),
Iso erblicken wir neben Ammon im obersten Figurenstreifen, neun Gottheiten,
auf dieselbe Art regelmäßig abwechselnd. Die Reihe wird eröffnet
[von Ammon selbst, wie es scheint, mit den Mendeshömern und dem Kdpf-
Iputze, welchen Osiris als R ich te r zu fuhren pflegt. Hier aber entsteht eine
[Schwierigkeit. Es ist nicht glaublich, dafs Ammon, der als Hauptgott des
Tempels den Thron einnimmt, zugleich neben dem Thron unter seinen
[eignen Tempelgenossen’ wieder vorkomme: Zwar haben wir schon den
Osiris und die Minerva sich wiederholen sehen, aber in deutlich verschiedenen
Beziehungen, was hier nicht der Fall zu seyn scheint Wirft man
indefs einen Blick auf die gleich unten befindliche zweite Figurenreihe, so
1) H o ra p o llo . I , u. .
2) Man sehe was M o s h e im über diese Inschrift bemerkt in C u dw o r th . Systema inteil. I.
r* 511. 512. Das nicht aufgedeckte Gewand bezeichnet die Jungfräulichkeit..