Helios selbst; neben d e r Hieroglyphe: G o t t über ihr ist sogar eine dreifache Wied erh o lu n g
angedeutet ( Y o u n g l. c. Nr. 1. 4. 204.J, wie Tafel X X I . Fig. 4. bei dem Anruf an Hermes.
Fig. 4. Ein vertieftes Relief (oben Seite 385.) im Tempel der Bubastis zu Ilithyia,
zwei abgeschlagene Menschenköpfe au f einem Gerüst, das zum Umhertragen bestimmt zu
seyn scheint, darstellend. Die Nachricht, die P l u t a r c h (d e Is. et Osir. c. 73.J aus dem
Manetho anführt, dafs man in jen er S tad t Menschen, die für typhonisch gehalten wurden
geopfert habe , wird hiedurch bestätigt. Bubastis scheint sonach wirklich die Nemesis der
Aegypter gewesen zu seyn. (Theologum. arithm. I. c. Die P en ta s bezeichne — Aooj» x*\
Bavßtctrrtta», Siet to ir Bovßccc-rS r?f Alyvirrtv r tftetr&cci. Dah er die S a n c ta B u b a s t i s des Ovid.)
Fig. 5. Basrelief im gröfseren Tempel zu Elephantine; eine opfernde F ü rstin , mit
erhobenem Sistrnm, deren T ra ch t seh r reich und zierlich ist. Das Andeuten des Nackenden
durch die Gewänder scheint bei den Aegyptern uralte Künstlersitte gewesen zu seyn.
Fig. 6. Basrelief aus dem kleinen Tempel bei Ilithyia (Kap. XIII. S. 278.). Eine
Priesterin huldigt durch Erhebung ihres Brustschmuckes dem thronenden Osiris. Eine
ähnliche Darstellung theilt Herr B c l z o n i aus dem von ihm zu B ib a n -e l-M o lu k eröffneten
Grabe mit (Researches in Egypt and Nubia.J, D a die noch jetzt gebräuchlichen Benennungen
alter Ortschaften in Aegypten durchgängig nicht den griechischen, sondern den
inländischen Städtenamen nachgcbildet sind, so fü h rt der Name E i e id s au f die Vermu-
thung, dafs Ilithyia selbst ägyptischen Ursprunges sey. Die orientalische Geburtsgöttin
L i l i t h ( C r e n z e r ’s S y m b o l i k ü . S. 119.) scheint diese Annahme zu bestätigen. Im
Griechischen sind EixtlB-vt* und 'exsvS-J, wenn gleich sprachrichtig gebildet, als ursprüngliche
Götternamen offenbar zu bedeutungslos.
T a f e l X X I V .
Fig. 1. Zwei Netzflechter, nach einem Gemälde in den Gräbern von B c n i -H a s s a n
(Kap. XI. S. 238.), von H errn R i c c i gezeichnet.
Fig. ?. Ein W e b e r , ebendaselbst. D e r höchst einfache W e b e rstu h l is t an vier in
die Erde getriebenen Pflöcken befestigt, u n d der arbeitende W e b e r sitzt au f dem fertigen
Th e ile des Zeuges, das gelb und grün gewürfelt ist. An mehreren P ro b en alt-ägyptischer
Zeuge bemerkt man, dafs der Byssus schon vor dem Wieben in d e r W o lle gefärbt wurde;
was sich auch aus 2. Mos. 2 5 , 4. 2 6 , 1. u n d 31. ergiebt. Das von P l i n i u s beschriebene
Yerfahren, die fertigen Gewebe durch Anwendung verschiedener Beizen au f einmal bunt
zu färb en , scheint sonach ein späterer F o rtsch ritt der ägyptischen K unst zu seyn. (P l in .
H. N . X X X V , 42. Pingunt et vestes in Aegypto inter pauca mirabili genere, candida vela,
p o s tc ju am attrivere, illinentes non coloribus, sed colorem sorbentibtis medicamentis. Hoc cum
fe c e re , non apparet in ve lis; sed in cortinam pigmenti ferventis mersa, post momentum extra-
huntur picta. In diesen YYorten ist eine deutliche Beschreibung des noch jetzt gebräuchlichen
Verfahrens der Färberei gegeben, und L e s s i n g 's Vermuthungen, der sie au f die
compendiarische Malerei der Römer bezog (W e r k e Vol. X V . ) , worunter das falsche
Fresko mit gefärbtem Kalk, in den Bäd e rn des T itu s u n d den Ruinen von P ompeji, verstanden
wird, erscheinen sonach ohne G ru n d .)'
Fig. 3. Basrelief an der Decke des P ronaos des Minerventempels zu Esnch oder
Latopolis (Kap. XHL S. 270.). Eine männliche Gestalt mit vier W id d e rk ö p fen , über
welchen sieh zwei Mcndeshörner erheben. Auf dem Rande der bembinischen T a fel sieht
man einen W id d e r mit zwei Köpfen, und im grofsen französischen W e rk e über Aegypten
einen vierköpfigen. Vielleicht wird dadurch blos ein Superlativ der Bedeutung ansgedrnckt,
wie durch den dreifachen Ibis (T a fe l X X I . Fig. 4.J das I g l l B oder f i l l f
der Inschrift von Rosette (Ze ile 19.). Mchrköpfige Bildwerke, nach Art des römischen J a n u s
b if r o n s und g u a d r i f r o n s , hatten hei den Aegyptern auch prophylaktische Bedeutung.
Fig. 4. 5. Colorirte Reliefs mit dem kleineren Tempel zu Absambul in Nubien, von
H errn R i c c i gezeichnet (Kap. XIH. S. 290.). In den Händen zweier der dargestellten
F rau en erblickt man die heilige Agrostis (oben S. 386.). D e r Kopfputz stimmt überein
mit dem d e r ägyptischen Königinnen (T a fe l X X I I . Fig. 1. u n d T a fel X X I I I . Fig. 2.).
Die F arb e dieser Aethiopierinnen is t gelb. Uebrigens is t dieser sogenannte Temp el, so
wie der gröfsere neben ihm, ungeachtet seiner ungeheuren Dimensionen, offenbar ein Grab.
D e r ägyptische Luxus der Königsmansoleen, zu denen ganze Felsen ansgehölt sind, wurde
von den nnbischen F ü rsten nachgeahmt.
Fig. 6. Vertieftes Relief an der äufseren W a n d des Tempels des A r n e r i s -A p o l l o
zu Edfou oder Apollonopolis Magna (Kap. XIR. S. 280. cf. Description de l Egypte, Ant. I.
p l. 59.fig . 6.) Horus durchsticht eine Schildkröte (m. s. Tafel X X I . Fig. 2. u n d T a fe lX . Fig. 3.).
T a f e l X X V .
Fig. 1. 2. 3. Berbern oder B arab ra von Elephantine (Kap. XIR. S. 291.). Bei der
Sprachverwandtschaft, welche zwischen diesen Nubiern u n d den Berbern oder Berehhem
im Marokkanischen und oberhalb Algier statt finden, is t es höchst merkwürdig, au f den
Münzen des Königs J n h a v o n M a u r e t a n i e n diesen F ü rsten ganz mit derselben H a a r,
tracht dargestellt zu sehen,, welche hier den jetzigen Einwohnern von Elephantine gegeben ist
(E c k h e l doctrina Num. vet. V o l .IV .p .lS L ; M io n n e t Description de médailles antitiues, Vol. V I.
p.398. cf. S tr a b o . L. X V I I . p. 828.) E in Beweis, dafs die W a n d e ru n g e n , welche diese
Stämme in so weit entfernten Gegenden einheimisch ma chten, nicht erst in neueren
Zeiten eintraten, sondern uralt sind.
Fig. 4; und 6. Zwei Aegypter, von denen jen er au f Faschinen von Donrastengeln,
dieser au f einem Palmenstamm über den Nil setzt (Kap . XI. S. 253.).
Fig. 5. Ein Flofs, blos aus irdenen Töpfen zusammengesetzt, von denen die unterste Reihe
mit den Oeffnungen nach unten gekehrt ist. Diese Zeichnungen sind von H errn S e g a to .
T a f e l X X V I .
Fig. 1. Halber Grnndrifs der eröffneten Pyramide zn Sakkara nnd ihrer Umfassungsmauer,
von Herrn S e g a t o , von dem auch die folgenden Zeichnungen herrühren. Man
sehe Kap. XIV. S. 295 - 299. i., die Pyramide selbst; /., die Umfassungsmauer; m., der
B ru n n en , mittelst dessen man den Eingang ins Innere fand.
Fig. 2. a. b. c. d. Qu ad rat der Pyramide, dessen Seiten nicht genau nach den Himmelsgegenden
orientirt, und auch nicht ganz von gleicher Länge sind.
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