tob. 5.J. Auch in dem Tempel zu Siwah kommt cs v o r, T a fel IX , im untersten Streifen
(S . 155.)* I n den Hieroglyphen der Inschrift von Rosette bedeutet es nach Y o u n g :
D au e r, Unveränderlichkeit, u n d in der Mehrzahl das Zeitwort: gründen. (Hierogl. voca-
bulary Nr. 113. 114.).
Fig. 20. Ein Schwein. Dieses den Aegyptcm unreine T h ie r, wurde als Sühnopfer
dem Monde und dem Osiris dargebracht (H e r o d o t II, 47. 48.)» ei*1 Gebrauch, der
bekanntlich in die griechischen Mysterien überging. Die Schweinhirten, obgleich eingeborene
Acgypter, waren u nrein, durften keinen Tempel betreten und mit niemanden V e rkehr
haben.
Fig. 2t. Ein Löwe. Dieses nicht in Aegypten, wohl aber im benachbarten Libyen
einheimische T h ie r war dem V u lk an , der S o n n e, dem Horus u n d dem Nil geweiht, und
u n te r den weiblichen Gottheiten der Rh ea u n d der Venus-Ncphthys. Z u den für die
Beziehung des Löwen auf diese letzte Göttin bereits angeführten Beweisen (S . 399. 412.)
kommt noch d e r, dafs au f einer Münze von Aphroditopolis, zu beiden Seiten der Venus
ein Löwe ru h t ( T 6 c h o n medailles des nomes p. 110); während eine andere Münze dieses
Nomus, durch eine Victoria au f der Hand der Göttin (ib id .) , es aufs er Zweifel setzt, dafs
diese Venus fü r Nephthys zu halten sey ( P l n t a r c h de Is. et Osir. c. 12.). Da der Löwe
das natürliche Symbol der Stärke, des Muthes und der VVachsamkeit war (H o r a p . I ,
17 — 20.), so vermuthet H i r t , dafs man ihn auch au f Mars, Herkules und Minerva bezog
(U e b e r d i e B i l d u n g d e r ä g y p t . G o t th . S. 24. 30. 32.); wo besonders für Herkules
die Analogie des griechischen Mythus spricht. Neben kriegerischen F ü rsten pflegt ein
Löwe dargestellt zu seyn, ihre Tapferkeit auszudrücken (D io d o r . I , 4 8 .). Z u Leontopolis
wurde ein lebendiger Löwe seh r feierlich als Gott verehrt ( J e l i a n . de nat. a n im .X I I , 1.)",
die Vergleichung der Münzen dieses Nomus mit denen von Apollonopolis ( T ö c h o n l. c.
p, 55 53. u n d p . 169— 171.) scheint abe r zu beweisen, dafs er dort dem Horus geweiht
war (H o r a p . I , 17. Oben Kap. VI. S. 145.). In dem hier dargestellten Löwen, der in
gelbem Jaspis geschnitten is t, sind die Mähnen etwas ungeschickt ausgedrückt.
Fig. 22. Osiris mit dem Hcrrscherstabc. D a man auch von Horus annahm, dafs er im
Kampfe gegen Ty p h o n den T o d erlitten, indefs wieder neu belebt worden sey (D io d . I , 25.
P ln ta r c h . de Is. et Osir. c. 20.)» so können manche der häufigen Götterbilder in Mumiengestalt
eben sowohl diesem Sohne des Osiris angehören. Ihn zu unterscheiden giebt es
n u r zwei sichere Kennzeichen, nämlich die charakteristische Locke an der einen Seite des
Kopfes (C u p e r i Harpocrates p. 2 6 .), nnd die weifse F a rb e , die P lu ta rch ausdrücklich dem
Horus beilegt (d e Is. et Osir. c. 22.). Ob aber auch die Schmucklosigkeit des Hauptes,
wie in dem u ns je tzt beschäftigenden Bildchen, entschieden au f Horus d eute, läfst sich
bis jetzt n u r noch als Vermuthung aussprechen.
Fig. 23. Nachahmung einer kleinen Säule von sehr gefälliger F o rm ; wahrscheinlich
als Schmuck zu gebrauchen.
Fig. 24. a. b. D e r ägyptische V u lk a n oder P h t h a h , in der öfter erwähnten Pygmäengestalt
(H e r o d . I I , 3 7 .). Diese seltsame Bildung giebt zugleich den wahren Aufschlufs
über den griechischen Beinamen des Hephästos: ’Aftfiyvius, welcher offenbar nicht blos
einen Hinkenden, sondern einen an beiden Füfsen Gelähmten bezeichnet ( I l i a s I, 600. 807.).
Jiino war Uber die Milsgestalt ihres Sohnes auch so ungehalten, dafs sie ihn vom Olymp
herab warf u n d ihn nicht sehen wollte; weshalb die Meergöttinnen Eurynome und The tis
ihn in verborgener Höhle un te r den strömenden W a s s e rn des Okeanos auferzogen
( I l i a s XVIII, 3 9 5 4 05.). H e r Kopfputz aus fttnf hohen F ed e rn ist charakteristisch.
Fig. 25. Ein W id d e rk o p f, als Amulct.
Fig. 26. Ein ruhender W id d e r , zu gleichem Gcbranch.
Fig. 27. Ein Hase. Als Hieroglyphe kommt dieses T h ie r sehr häufig v o r, z. B. auf
den Obelisken von Luxor Tafel X F I . fünfmal. Nach P lu ta rch war der H a s e , aus sehr
natürlichem Gru n d e, die Hieroglyphe des G e h ö r s (Sympos. l. i r . ? » « * . 5.); wegen
anderer Eigenheiten bezogen ihn die Griechen au f die Venus (M i l l in m y t h o l . G a l e r i e ,
T a fel 45. Fig. 199. M. s. auch H o r a p . I , 26.).
Fig. 28. Eine aus Palmblättcm geflochtene Sandale, deren mehrere, die wirklich getragen
zu seyn scheinen, in der Sammlung vorhanden, und sehr fest und weich sind.
Selbst die -Könige sind oft mit solchen Sandalen bekleidet, z. B. T a fel X X IU .F i g . 2.,
(A p u l e j . Mecam. X I . p. 256. Fedes ambrosios legebant soleae, palmae v ie tn eu f o h u rntex-
ta e .), und auch als Hieroglyphe kommen sie vor, z .B . Tafel X F I . Fig. 1. Mittelst des vordersten
gedrehten Bandes wurden sie mit den Zehen gehalten, und bedurften keiner weiteren
Befestigung. Auch die christlichen Anachoreten der Thebaide trugen geflochtene
So h len , und ich weifs n ich t, ob die die als Fu ß b ek le id u n g der ägyptischen und
athcniensischcn P rie ste r erwähnt werden, vielleicht von dieser Art waren.
Fig. 29. a. b. c. Dafs bei den Aegyptcm Janusartige Darstellungen in Gcbranch waren,
bemerkte k h schon Seite 403. Sie h atten , wie ursprünglich auch bei Griechen und
Röme rn , prophylaktische Bedeutung (H o r a p . I , 24.). Hier sehen wir, in einem höchst
unförmlichen Bildwerke, Helios und Horus vereinigt; über dem Falkenkopfc des ersten
ru h t die Krone des Richtcramtes, die Füfce scheinen auf Löwen zu stehen, zwischen denen
eine Kugel die Sonne anzeigt. .
Fig 30 Eine Sohle von Le inwand, sehr fest mit Kre.de belegt u n d b em a lt; indels
wahrscheinlich nicht zum wirklichen Gebrauche, sondern blos zur Bekleidung der Mumien
bestimmt.
T a f e l X X X I V .
Fig 1 a b .c . i . Die vier Seiten eines kleinen Grabes oder Todtenkästchens (oben
S. 413.). Sechs dieser Kasten sind noch ganz erhalten, von weit mehreren aber blos einzelne
bemalte B re tte r vorhanden. Die meisten kommen in den Darstellungen mit dem
hier abgebildeten überein.
Fig. a. E in knieender M an n , mit einer Epheuranke in den H än d en , bringt einem
falkenköpfigen G o tte , hinter welchem Isis steht (S . 410. 1 1 .), ein Tran k o p fe r, nebst
F rü ch te n , Kuchen u n d Blumen dar. D e r Ep h cu war bei den Aegyptcm dem Osiris
geweiht, und führte von diesem Gotte den Namen C h c n o s i r i s , Osinskraut (P lu ta r c h .
5 4 *