Haken versehen ist, und offenbar ein Fischernetz andeuten soll. Die Erzählung, die hierüber
Auskunft giebt, ist folgende: In dem Kampfe gegen Typhon wurde Horns von dessen
Geholfen hinterlistig erschlagen, und man fand seinen entseelten Leichnam im ^Wasser.
Isis aber hesafs den T ran k d e r U n s te rb lic h k e it (¿S-cmctrttts wodurch sie
ihn nicht hlos wieder ins Lehen zuriiekrief, sondern ihm auch die Unsterblichkeit verlieh
(Diodor I , 25.). Noch grausamer müssen andere Erzählungen den Tod des Horus
berichtet haben ( P l u ta r c h de Is. et Osir. c. 20.J ; das Auffischen desselben in einem Netze
machte aber wahrscheinlich einen bleibenden Zug des Mythus aus. Die alten Acgypter
mögen den Trank der Unsterblichkeit eben so eifrig gesucht haben, als die Chinesen und
die europäischen Adepten. Es geschieht desselben öfter Erwähnung fd fyu d x tr
in S to b a e i ecclog. phys. p. 117., wo er ebenfalls der Isis beigelegt wird), und aufserdem
suchte man Mittel, die Götter und das ewige Licht körperlich zu schauen. Eine Kunde
des magischen Lchenstrankes ist schon zu Homer gekommen; das N epenthes, welches
Helena von der Polydamna in Aegypten erhielt (Odyss. I V , 220 — 2 3 2 ist offenbar
nichts anderes. Der mystische Gebrauch des Netzes hei dem delphischen Orakel
und in den hacchischcn Weihen, stammt ohne Zweifel von eben diesem Netze des
erschlagenen Horus-Apollo; womit übrigens so viel Gcheimnifsvollcs der alten Theologie
zusammenhängt, dafs ich mir es versagen mufs, länger dabei zu verweilen.
Die zweite, weibliche Mumie, zu welcher der Deckel T a fel X X X V I . gehört, und die
in einem doppelten Sarge beigesetzt ist, hat ebenfalls ein solches Netz aus Schmelzkorallen;
der Käfer, die Todtenhorte und der Hieroglyphenstreifen sind indefs ans Korallen gestickt
Eine noch andere Art höchst sorgfältiger Einwickelung findet sich an der öfter erwähnten
weiblichen Mumie, welche durch Herrn von P o u rta le s der Königlichen Sammlung einverleibt
worden (oben S. 116. 131 etc.),' und die an Mannigfaltigkeit der Darstellungen
auf ihrem doppelten Sarge alle bisher bekannt gewordenen übertrifft. An die Auslegung
derselben liefse sich eine vollständige Entwickelung der ägyptischen Mythologie anknüpfen.
Wa s für Darstellungen das Innere der hier mitgetheilten Mumiensärge enthält, läfst sich
noch nicht bestimmen, da die Leichen bis jetzt in ihrer ursprünglichen Lage gehlieben
sind. Ucbrigens war das Haupt der Mumie Tafel X X X V I I I . , als man sie fand, mit
einem Kranze von vergoldetem Metall geschmückt, der aber, als der Sarg von den
Douane-Beamten zu Triest geöffnet wurde, nicht mehr vorhanden war. Wahrscheinlich
ist derselbe, während einer kurzen Abwesenheit des Herrn Generals, in Cairo entwendet
worden. Erfreulich ist es daher, dafs kürzlich zu Paris, nach der Erzählung der öffentlichen
Blätter, ein ähnlicher Kranz an einer anderen Mumie entdeckt worden ist.
Karte des Karavanenzuges durch die libysche Wüste.
P to lem äu s (Geogr. I. IV . c. 5 .) setzt die Lage der Stadt Alexandrien, mit auffallender
Unbestimmtheit, wofern die Zahlen nicht etwa verderbt sind, auf 31° der Breite
und 60“ 30' der Länge von einem willkührlich angenommenen ersten Meridian. Längs
der libyschen Küste nennt er dann folgende Oertcr, Häfen und Landspitzen, nimmt aber
die Linie des Ufers viel gerader, als sie wirklich ist, indem er blos eine allgemeine
Schätzung der Entfernungen zum Grunde legt:
Chersonesns, eiu fester O rt auf einer Landzunge., 31(> 5* der B re ite , 60° 30* der Läi
Plinthinc, S tad t und H a f e n ...................................... . 3 1 (• — 5 9 a 45* R S
Chimo, ein F l e c k e n ................................................... S 5* 59° 30* —
Dann folgt die Grenze des mareotischen Nomus, und Libyen beginnt:
Glancon, Landspitze . . . .............. .............................. 31° 10* der Breite, 59° 10* __
31° 5* — 59° . —
Dcrris, Landspitze (C. D e r a s ) .................................. 31° 25* — 58° 50* —
31° 5* — 58° 40*
Phoenicus, H a f e n .......................................................... 31° 10* 58° 20* —
H crm äa, Landspitze .................................................... 31° 15* — 58° . —
Lenke Akte ......................................... .............................. 31° 10* U H 57° 50* —
Gyzis (Zygis), H a f e n .................................................... 31° 5* — 57° 40* —
Kalli u Aki'a, L a n d s p i t z e ............................................. 31° 10* — 57° 30* —
Graeasgony, H a f e n ....................................................... 31° 5* — 57° 20* . —
P y th is, Landspitze ................. ..................................... 31° 10* * H I 57° 10*
P a r a e t o n i u m oder A m m o n i a ............................ 31° 10* — B 57° —
A p i s .................................................................................. 31° 5* — 56° 40* —-
31° 5* — 56° 20* —
31° 10* — 56° —
Zagylis, F le c k e n ............................................................. 31° 10* IHHBI 55° 45* —
Chettaea, F le c k e n .......................................................... 31° 10* — 55° 30» —
Zygris, F l e c k e n .............................................................. 31° 10* — 55° 15* —
Aenesisphyra, H a f e n .................................................... 31° 10* — 55° —
K a t a b a t h m u s M a jo r , d ieA g ab a , welche noch
jetzt die Landesgrenze m a c h t............................ 31° 15* — 54° 45* —
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