Sicherung und Anhänglichkeit, da sie die Kornkammer Itahens ward, de
Bestand des. Ganzen geknüpft schien. Was aber Aegypter bddeten und
bauten, blieb nothwendig auch den hergebrachten geheiligten Formen
gemäß, und es findet wohl in der Ausführung, nicht im Gast und Sty
sich eine Veränderung.
F r a g t m a n n a c h d e n G r ü n d e n je n e s a l lg em e in e n G la u b e n s v o n e in em
gänzlichen Aufhören der altägyptischen Kunst während der Herrschaft der
Griechen und Römer, so können nur die Münzen ihn veranlaßt haben.
Allein diese gingen nicht von inländischen Behörden, sondern von der Regierung
aus, unter deren Autorität sie geprägt wurden, wie sich aus den Bildnissen
der Fürsten und der niemals ägyptischen Inschrift ergiebt Au ser em
befand die Münzstätte sich ausschließlich zu Alexandrien, einer der Mehrzahl
der Einwohner nach durchaus griechischen Stadt, wo selbst die mit den
W m der entferntesten Nomen unter Trajan, Hadrian und den Antonmen
bezeichnte Scheidemünze geschlagen wurde. Auch über diesen Gegenstand
hat ein französischer Gelehrter, Herr T ö c h o n , der leider den Wissenschaften
schon entrissen ist, in seinen Recherches historiques et giograplnques
I E rruidaüles des Nomes de lEgypte, Paris 1822. ■ mit bewundernswürdiger
Vollständigkeit fast alles erschöpft. Nur lassen selbst auf diesen
Münzen die alten Eandesgötter sich schärfer unterscheiden, als durch i n,
und früher durch Zoega, geschehen ist, indem ihr symbolischer Haupt-
schmuck, den man schlechthin Lotus zu nennen pflegt, bei aller Klein eit
noch dieselbe festbestimmte Mannigfaltigkeit zeigt, wie in den ältesten
Denkmälern. Nur dem Gebrauch der Landessprache, bei allem was |
Regierung betraf, wirkten Griechen und Römer, aus sehr natürlichen Gründen,
unausgesetzt entgegen; obgleich es niemals gelang sie zu verdrängen,
oder auch nur von den Denkmälern ganz auszuschliefsen.
Unter den Beilagen ist das Wörterverzeichniß der Siwahsprache eine
sehr erwünschte Bereicherung der Sprachkunde. Die chemischen Analysen
des Herrn Professors J o h n werden dem Archäologen eben so willkommen
seyn, als dem Chemiker; und wer die Ueherlegenheit und Gewandtheit,
womit die Prüfungen angestellt sind, deren Resultat in wenigen Worten
milgetheilt ist, zu würdigen weiß, wird dem seltenen Talent ihres Urhebers
Gerechtigkeit widerfahren, lassen. Das Gemälde des ägyptischen Handels ist
nach Mittheilungen des preufsischen Consularagenlen, Herrn von R o s e t t i ,
entworfen, dem wir für die Erlaubnifs, öffentlich davon Gehrauch zu machen,
hier unsern Dank abtragen.
Der Erklärung der Tafeln war ursprünglich eine gröfsere Ausführlichkeit
zugedacht; allein da der Umfang des Werkes sich nicht ohne Ungelegenheit
noch mehr erweitern liefs, indem statt dreißig versprochener Tafeln
mununddreißig, statt vierzig Bogen Text fast die Hälfte mihr gegeben, und
zur würdigen Ausstattung des Ganzen von dem Herrn Verleger keine
Kosten gescheut worden sind, so schien es besser, manches Vorbereitete
zurückzubehalten, und aus eben dem Grunde konnte dem Wunsche, die
angeführten Beweisstellen der Erklärungen wörtlich abdrucken zu lassen,
für diesmal nicht genügt werden. Zu beiden entschloß ich mich um so
eher, da der in den Königlichen Sammlungen sich immer mehrende Reichthum
an ägyptischen Denkmälern und die fortschreitende Entwickelung der
Papyrusrollen vielleicht bald zur Erscheinung eines neuen Werkes Anlafs
geben. Und hier mag es nicht unzweckmäfsig seyn zu bemerken, dafs nicht
blos die entzifferten griechischen Schriftrollen, sondern auch die ägyptischen,
in denen es gelungen ist, die Namen der Könige aufzufinden, sämmt-
lich aus dem Zeitalter der Ptolemäer sind; dem auch die schönste der
vorhandenen Mumien, nach unverkennbaren Zeichen, angehört, während