d e rte , vielleicht Jahrtausende auf seine chemische primitive Zusammensetzung einen bedeutenden
Einflufs ausgeübt, u n d ihn sehr verändert haben. Mehrere Massen, theils noch
feuchten, theils getrockneten Nilschlammes, die ich ebenfalls Behufs einer chemischen
Analyse u n d geognostischer Untersuchungen n ach Eu ro p a san d te , wurden ebenfalls ein
Rauh der "Wellen.
E s mufs nach jener Voraussetzung den L e se r also nicht befremden, wenn er in dem
chemischen Resultate des H errn Professor J o h n einen Unterschied von den in Aegypten
angestellten Versuchen des Herrn R e g n a u l t findet.
Dieser Gelehrte fand nämlich in dem Nilschlamm, den er in einem Kanal, 500 Toisen
vom Nil entfernt, gesammelt u n d an d e r L u ft getrocknet hatte, folgende B e s ta n d te ile :
W a s s e r .............. 11 Theile.
Kohlenstoff . ^ . 9 —
Eisenkalk . . . . . 6 —
K i e s e l e r d e 4 —
kohlensaure Bittererde . 4 -—
kohlensauren Kalk . . 18 —-
Alaunerde . . . . . 48 —
Summa 100 Theile.
Hierbei macht H e rr R e g n a u l t . die Bemerkung, dafs die Menge der Kiesel- und
Alaunerde, je nach den O rte n , wo man den Schlamm nimmt,, verschieden is t, und dafs
e r besonders unmittelbar an den Ufern des. Nils viel Sand enthält.“
2. Harzmasse aus einem zu Memphis ausgegrabenen Topfe*).
Diese Substanz scheint absichtlich mit weifsen, trüben Quarztrümmern vermengt worden
zu seyn; denn diese befinden sich darin nicht in Form kleiner Geschiebe, sondern als
wahre Bruchstücken, von der Gröfse eines kleinen Sandkorns bis zu der einer feinen
Hasclnufs, so dafs die Massen einem Harzstücke gleichen. — D a s B in d e m i t t e l dies
e s S tü c k s , w e l c h e s n a c h d i e s e n V e r s u c h e n H a r z i s t , h a t eine bräunlich-gelte
F a rb e , is t durchsichtig, von glasigem B ru ch e , u n d gleicht an H ärte dem Burgunderharze.
In d e r W ä rm e erweicht es sich , schmilzt u n d entflammet sich am Lichte u n te r Entwickelung
eines etwas gewürzhaften, wiewohl nicht lieblichen Geruchs. E s löset sich schon in
kaltem absoluten Alkohol, u n d auch in Schwefeläther auf. Die erste Auflösung wird durch
W a s s e r zersetzt, wobei man eine sauer reagirende Flüssigkeit gewinnt, welche, wie diejenige
von allen mit Säure verbundenen Pflanzenharzen, äufserst schwer, oder gar nicht,
klar zu gewinnen is t, um mit der S p u r Säure Versuche anzustellen.
Ich glaubte anfangs, dafs dieses Harz von der C e d e r abstamme; allein hievon unterscheidet
es sich durch seine Unauflöslichkeit in gewöhnlichem Alkohol. (S. meine Naturgeschichte,
B an d 2. p. 107.)
•) Mit diesem Harze scheinen die Alten ebenfalls die glänzenden Holzarbeiten lackirt zu haben. (S. *e
Note von der Hierogljphenmalerei.) '*■
Vielleicht stammt es von der a l e p p i s c h e n T a n n e (Pinus halepensis), welche sich
n a c h Hm . General-Lieutenant v. M i n u t o l i ebenfalls in Aegypten vorfinden soll.
D i e s e s H a r z h a t , w ie ic h i n d e r F o l g e z e ig e n w e r d e , e in z um E i n b a l -
s am ir e n d e r M um ie n a n g e w a n d t e s I n g r e d i e n z a u s g em a c h t .
3. Harzmasse von einem schwarzen Glasfinger aus dem Körper
der Mumien.
Diese Masse aus den Mumien bestehet aus zwei verschiedenen Naturen, die man zum
Theil schon mechanisch trennen kann: die eine ist gelblich-braun, klar u n d h at alle E igenschaften
des so eben erwähnten, auch hie r mit seiner Säure verbundenen H a rzes.
Behandelt man daher die Masse der Steinfinger mit absolutem Alkohol, so Bleibt
die zweite Substanz, welche undurchsichtig, dunkelbraun u n d in Alkohol unauflöslich ist,
zurück. Sie färbt das W a s s e r u n d auch den W e in g e is t bräunlich, o h n e e in e d e r A lo e
ä h n l ic h e Eigenschaft zu besitzen. Die wässerige Abkochung hinterläfst eine äufserst
geringe Menge b rau n en , in gewöhnlichem W e in g e is t auflöslichen, in absolutem Alkohol
unauflöslichen Extracts. Besser wirken darauf das Petroleum und der Schwefeläther, welche
ein weiches .Harz auflösen und einen un te r Asphaltgeruch mit Flamme verbrennenden
Rückstand geben.
D ie H a r zm a s s e , v o n d em G l a s f in g e r , w e l c h e n d i e A l t e n j e d e r k ö s t l i c h
e i n b a l s a m i r t e n M um ie e i n v e r l e i b t h a b e n , b e s t e h e t d a h e r a u s d em in d e r
v o r ig e n N o t e 'e rw ä h n t e n B a u m h a r z e u n d a u s e i n e r A r t A s p h a t s , w e lc h e d ie
A e g y p te r v om t o d t e n M e e r e , B a b y l o n , S u s a u n d s e l b s t a u s P h ö n i c i e n
b e z ie h e n k o n n t e n , o d e r d o c h a u s e i n e r g a n z a n a l o g e n S u b s t a n z , z. B.
C e d e r n th e e r u n d P e c h , w e l c h e , w ie ic h im 1. B d e . m e i n e r N a t u r g e s c h i c h t e
pag. 3 2 3 . g e z e i g t h a b e , b e i d e r D e s t i l l a t i o n d e r T h e i l e d e r g r o f s e n C e d e r
u n d s e l b s t d e s C e d e r n h a r z e s g e w o n n e n w e r d e n .
4. Balsamirungsmass.e eine r Kindermumie.
Der Balsamirungsstoff h a t eine dunkel-kaffeebraune F a rb e ; is t undurchsichtig, hart,
spröde, leicht zerreiblich, u n d an einzelnen zerklüfteten Theilen mit einer za rten, schnee-
weifsen Efflorescenz überzogen, von welcher ich unten sprechen werde.
Die braune Masse entflammet sich u n te r Aufblähung u n d Dickflüssigkeit an einer
brenneiiden Kerze, u n d un te r Entwickelung eines aromatischen Geruchs.
Sie löset sich in W a s s e r zur Hälfte auf. Die sauer reagirende, dunkelbraune F lü ssigkeit
wird durch Alkohol zersetzt, indem sich Gummi fallet, welches beim Austrocknen
glänzend, spröde, zerreiblich wird u n d , bis au f die braune F a rb e ,-d em arabischen Gummi
gleicht, und woraus eine braune Auflösung gewonnen wird, die durch Eindicken ein saures,
scharfes, in reinem Alkohol nicht auflösliches Extract gewähret. D a s trockene Extract
and das Gummi betragen ungefähr gleiche Menge. — Alkohol entzieht dem mit W a s s e r