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 Gottheiten  mit  Sicherheit  zu  unterscheiden,  war  bereits  oben  die  Rede  
 (Kap . VI.  S.  132 — 1 3 4 .);  wahrscheinlich  is t  es  indefs  hie r  Helios  selbst,  als  Sonne  der  
 Unterwelt,  und  in  gleicher  Bedeutung  mit Osiris,  seinem  Sohne  (H i r t ,   B ild ,  d e r   ä g y p t.  
 G o t th .   S. 4 0.). 
 Fig.  b.  Dasselbe  Opfer  wird  dem  Osiris  dargebracht,  wie  die  schwarze  Farb e  seines  
 Gesichtes  vermuthen  läfst  (oben  S.  4 0 8 .);  hinter  ihm  steht  B u t o ,   mit  einem  kleinen  
 Grabe  au f  dem  Haupte  (S . 410 — 412.).  Sowohl  Bnto  als  Isis  haben  einen  langen  Gürte 
 l,  nach  Art  des  T a fe l X X X .  Fig.  2.  3.  vorkommenden,  u n d   beide  erheben  segnend  
 die  eine  Hand. 
 Fig.  c.  d.  Die  vier T odtenhorte,  Fig. c.  mit  dem Kopfe  eines Hundes  und Falken, Fig. d.  
 mit  dem  eines  Menschen  u n d   Kynokephalos ;  Anubis  u n d   S o n n e,  Osiris  und  Mond.  
 Fig.  d.  sieht  man  oben  den  libyschen  Fuchs  au f  dem  Grabe  ro h en ,  wie  T a fe l X X X I I .  
 Fig.  2.,  der  hier  eine  Geifsel  und  ein  Sistrnm  zwischen  den  Fiifsen  hält. 
 Fig.  2.  Auch  dieses  Bildwerk  scheint  zu  einem  ähnlichen  Kästchen  gehört  zu  haben,  
 zeichnet  sich  aber  dadurch  aus,  dafs  die  Figuren  nicht  blos  gemalt,  sondern  in  schwachem  
 Relief  in   jSykomorusholz  ausgeschnitzt  sind.  Z u   oberst  erblickt  man  in  einem  Schiff  die  
 S o n n e,  nämlich  eine  Scheibe,  au f  welcher  der  falkenköpfige  Helios  oder  P h r e ,   nieder-  
 hockcnd,  und  das  Zeichen  des  Heils  u n d   des  Lebens  au f  den  Knieen  h alten d ,  dargestellt  
 ist.  So  wie  die  pferdehebenden  Griechen  den  Helios  au f  einem  mit  schönen  Rossen  
 bespannten  W a g e n   seine  B ah n   durcheilen  liefsen,  so  glaubten  die,  an   das  beständige  
 Schiffen  au f  dem  Nil  gewöhnten  Acgypter,  dafs  Sonne  und  Mond  in  Kähnen  den Himmel  
 umkreiseten  (P l u t a r c h   de  Is.  et  Osir.  c.  34.).  U n ter  dem  Sonnenschiffchen  erblickt  man  
 einen  Käfer,  das  Symbol  des  Vulkan  und  der  Minerva  (H o r a p .  I ,   12.  cf.  P l in .  H.  
 N .  X X X ,   30.),  aus  denen  Helios  hervorging  (C ic .  de  nat.  Deor.  I I I ,   22.  Oben  Kap. VI.  
 S.  141.).  W ah rsch e in lich   beziehen  deshalb  auch  die  sieben  Fische  neben  jenem  Käfer  
 sich  au f  die  Minerva;  und  in  der  T h a t  kommt  ihre  Gestalt  mit  der  des  L a t o s   au f  den  
 Münzen  von  Latopolis  ( T ö c h o n   medailles  des  nomes p.  60.  63.)  genug  überein,  um  sie  für  
 diesen  anzusehen.  Z n   Latopolis  abe r  wurde  Minerva  verehrt  ( S t r a b o   X V I I .  p.  817.),  
 wie  die  erhaltenen  Reste  ihres  Tempels,  in  denen  das  Widdersymbol  unzählige  Mal  vorkommt, 
   beweisen.  Merkwürdig  is t  es,  dafs  noch  ein  anderer  Fisch ,  d e r  Oxyrynchus,  der  
 Minerva  heilig  gewesen  zu  seyn  scheint  ( T ö c h o n   l.  c.  p.  119.  120.).  Z u   diesen  heiligen  
 Geschöpfen  b ete t,  knieend  u n d   mit  erhobenen H än d en ,  eine  andächtige  F rau . 
 Fig.  3.  a.  b.  c.  Dieses  zu  Theben  gefundene  Kästchen  enthält  die  Mumie  einer  
 Schlange,  wahrscheinlich  von  der  dem  Ammon  geweihten  A rt,  die  im  Tempel  desselben  
 begraben  wurde  (H e r o d o t   I I ,  74.).  Das  heilige  Geschöpf  ist  auch  au f  dem  Deckel  des  
 Kästchens  dargestellt,  und  au f  den  Seiten  opfert  ein  Mann  dem  Uräus  oder  Basilisk,  der  
 von  der  Thermuthis  nicht  verschieden  zu  seyn  scheint  ( A e l i a n .   de  nat.  an. X ,   31. ),  eine  
 G an s,  noch  ein  reicheres  O pfer  is t  Fig.  b.  dargestellt,  u n d   Fig.  c.  ein  Gebet  mit  ausgebreiteten  
 Händen.  W a s   abe r  dies  kleine  Denkmal  besonders  merkwürdig  macht,  is t  die  
 viermal  wiederholte  Inschrift  in  enchorischen. Charakteren,  in   denen  man  deutlich  von  der 
 Rechten  zur  Linken  geschriebene Buchstaben  erkennt.  Nach Pluta rch  hatte  das  ägyptische  
 Alphabet  fünfundzwanzig  Buchstaben  (d e   Is.  et  Osir.  c.  46• ),  u n d   zur  Wiederauffindung  
 desselben  dürften  diese  Zeilen  sehr  wichtig  werden,  die  auch  H e rr  P ro fesso r  S p o h n   entziffert  
 zu  haben  versicherte.  Uebrigens  scheinen  die  Buchstaben  mit  einem  Pinsel  sehr  
 nachlässig  geschrieben  zu  seyn,  u n d   Fig. c.  steht  noch  besonders  neben  dem  Betenden  
 zweimal  ein  einzelnes  W o r t . 
 Fig.  4.  Dieses Gemälde  scheint ebenfalls  zu  einem solchen K ästchen,  wie Fig.  \ . ,   gehört  
 zu  h ab e n ,  is t  indefs  äufserst  nachlässig  ausgeführt  u n d   n u r  des  Inhaltes  wegen  hier  mit-  
 gctheilt.  V o r  dem  Helios  u n d   Osiris,  die  beide  einen  Herrscherstab  in  den  Händen  
 trag en ,  erhebt  sich  nämlich  eine  grofse  Schlange,  die  von  einer  F ra u   an  einem  Bande  
 gehalten  wird.  Noch  jetzt  h a t  sich  in  Aegypten  eine  erbliche Brüderschaft  von Schlangenbeschwörern  
 erhalten,  die  theils  durch  Fanatismus  u n d   gewisse  Geheimnisse,  theils  durch  
 Betrug hei dem Volke  eine Art von religiösem A nsehen  genieist  (oben Kap. X . S. 226 —  228.) ;  
 hier  sehen  w ir,  dafs  ihre  K unst  u ralt  is t  u n d   wahrscheinlich  einen  T h e il  der W e is h e it  
 jener  erblichen  Pfleger  der  heiligen  Thiere  ausmachte  (H e r o d o t   I I ,  6 5 .),  die  als  eine  
 geringere  Klasse  von  Prieste rn   anzusehen  sind.  Die  P syllen,  von  denen  man  gewöhnlich  
 die  neueren  Schlangenbeschwörer  ableitet,  waren  nicht  ägyptischen  Geschlechts  (P l in . 
 H.  N . V I I ,   2.).  Uebrigens  gab  es  nach  Horapollo  drei  Schlangenarten  ( I ,  1 .);  er  erwähnt  
 den  B a s i l i s k   oder  U r ä u s ,   welchen  Namen  andere  U b ä u s   schreiben,  das  Symbol  der  
 Unsterblichkeit,  des  W e ltg e is te s   ( I ,  6 4 .)  und  der  Gewalt  über  Leh en   u n d   T o d ;  ferner  
 die  Schlange M e i s i ,   die  wahrscheinlich  von  böser  Bedeutung war  ( I ,   5 9 .).  Aelian  läfst  
 die  Acgypter  sechzehn  Schlangenarten  unterscheiden  {de  nat.  anim.  X ,   31.);  die  Schlange  
 T h e rm u t h i s ,   die  er  besonders  beschreibt,  u n d   die  der  Isis  geweiht  war,  is t  aber  ver-  
 muthlich  wieder  der  Basilisk.  Herodot  erwähnt  dem  Ammon  geweihte  K e  r a s t e n   (1,74.),  
 nämlich  die  Agathodämonschlangc,  u n d   eine  geflügelte  Gattung  (/.  c.  75.  76-)-  J en e   war  
 bei  den  Aegyptern  fast  ein  Hausthier  u n d   von  höchster  Heiligkeit  (A e l i a n .  I.  c.  X V I I ,   5.  
 L a m p ç id .  Heliog.  c.  28.  Aegyptios  dracunculos  Romae  habuit,  quos  ïlli  Agathodaemonas  
 vocant.).  Eine  deutliche  Spur  des  Schlangendienstes  findet  sich  auch  4.  M o s .  21,  8.  9. 
 2.  K ö n .  18,  4.  Uebrigens  sind  wir  noch  nicht  im  S tan d e ,  viele  der  in   den  Bildwerken  
 genau  unterschiedene  Schlangen  mit  Sicherheit  zu  ,erkennen.  Auch  der  Aal  war  den  
 Aegyptern  ein  heiliges  T h ie r  (H e r o d o t   I I ,  72.). 
 Fig.  5.  a.  b.  Ein  steinernes  Dintenfafs,  vielleicht  einst  das  Amtsgeräth  eines  Hiero-  
 grammateus  (C lem .  A l e x .   S tr o m . V I .  p . 633.  Sylb.J;  die  eingeschnittenen  Figuren  sind  
 etwas  unförmlich.  Uebrigens  erkennt man  einen  Kopf,  dem  der  Arsinoe  auf  den Münzen  
 des  gleichnamigen  Nomus,  wo  sie  als  Göttin  verehrt  wurde,  nicht  unähnlich  ( T ö c h o n ,  
 médailles  des  nomes p .  128.  129.)»'  zwei  heilige Pflanzen,  vielleicht  die Persea  und  die Zwiebel; 
   ein  anderes  göttliches  Kraut  hiefs  Osyrites  oder  Gynocephalia  [ P lin .  H .N .X X X ,  6.).  
 Dann  folgt  eine  Sphinx,  die  eine  Lotushlume  zwischen  den  Fiifsen  hält,  ein  Fisch,  welcher, 
   des  spitzigen  Kopfes  wegen,  der  Oxyrynchus  seyn  mag,  ein Bock,  der  dem  Pan  
 geweiht  war,  und  endlich  wieder  eine  Lotushlume.