hatte und den Weg von $uez bis Cairo, den man auf Kameelen in drei
Tagen zu machen pflegt, in dreizehn Stunden auf einem Dromedar zurück-
legte. Herr Linant zog durch diesen Ritt sich eine gefährliche Krankheit
zu. Beduinenpferde, Maulthiere und Esel sind zu kleinern Excursionen
ebenfalls sehr brauchbar; allein sie bedürfen viel Wasser und Futter, ver-
theuern und erschweren daher eine gröfsere Unternehmung gar sehr.
jZehnte» üapttcl.
Einwohner Bauart g l Moscheen — Josephsbrunnen — Palast des)Pascha — Mekias und
Pulvermuhle a u f der Insel Rhoda — Umgegend Cairo's — Befestigung — Vorschläge, sie
zwechnäfsiger einzurichten — Sitten — Wechabiten Sklaven — Krankheiten — Tänzerinnen
und Sängerinnen — Schlangenbeschwörer —■ Boulak — Der neue Palast — Schoubra — Anlagen
des Pascha — Ausßucht nach Matarieh und Bivouak bei den Pyramiden.
D ie Hauptstadt Aegypten’s und gewissermafsen des ganzen Welttheils, wozu
dieses wunderbare Land gehört, El-Kahera, die Siegreiche, hat eine sehr
gemischte Bevölkerung. Aufser eingeborenen Kopten, den Nachkommen der
alten Aegypter, die sich durch eine eigenthümliche Gesichtsbildung auszeich-
ne.n und deren, im ganzen Lande zerstreut, etwa noch 150,000 der christlichen
Religion treu geblieben sind, findet man Türken, Araber, zur Lehre
des Propheten zurückgekehrte Wechabiten, ferner Juden, Griechen, Armer
nier, Maroniten, levantinische Katholiken und, unter der aufmunternden
Regierung des jetzigen Pascha, auch viele Europäer. Die ganze Summe der
Einwohner soll indefs, in Cairo und Boulak zusammen, nicht 300,000 betrar
gen; nach dem unsäglichen Gewühl, das in allen Strafsen der weitläuftigen
Stadt von Morgen bis Abend auf und ab wogt, hält man die Bevölkerung
für weit zahlreicher.
Um in den engen winkligen Gassen fortzukommen, mufs man beständig
sich drehen und wenden und an die Häuser drücken; die den Reitern