behandelten Rückstände die Hälfte seines Gewicht? eines b rau n en , h a rten , in .Aethcr aul-
löslichen, in wässerigem "Weingeist unauflöslichen, Harzes.
Die in Alkohol und W a s s e r nnarrflösliche Materie b ild e t,e in fahlbraunes, staubiges
Pu lv e r, welches stark abfärbt, u n d dem Aether eine gelbliche F a rb e ertheilt, von etwas
aufgelöstem, nicht klebrigen Harze. — Auch Terpentinöl entzieht diesem Rückstände
n och etwas klebriges Harz. — Durch diese Behandlung erhält er dann die äufserc Bo-
schaffenheit einer erdigen Braunkohle; er h a t eine schmutzig-braune F a rb e , blähet sieb
an d e r Lichtflamme, sich selbst entzündend, auf, u n d entwickelt dabei einen thierischen
Geruch. Nach seiner Einäscherung erhält man wenig Asche, au? Kalk, Kali und eipigen
Salzen bestehend. Dieser Rückstand scheint überhaupt von dem organischen Körper des
Kindes selbst herzurühren, u n d n u r mit unauflöslichen Pflanzentrümmern, etwas Extractiv-
sto ff u n d Asphalt vermengt zu seyn. — W i r haben demnach-gefunden:
^ Gummi;
I verbrennlicher S äu re , nebst deren alkalischer V erbindung u n d Extractivstoff;
£ Pflanzenharz;
weiches, schmieriges Harz;
fettwachsartige Mate rie;
t unauflöslichen Extractivstoff;
x asphaltartigen u n d Pflanzenrückstand;
thierische Materie;
S alz e;
u n d h i e r a u s m ö c h t e ic h s c h l i e f s e n , d a f s s i c h d ie A e g y p t e r , a u f s e r dem
a r o m a t i s c h e n B a u m h a r z e , d e s A s p h a l t s u n d e in e s P f l a n z e n e x t r a c t s , z.B.
d e s T a m a r i n d e n - o d e r C a s s i e n m a r k s , z nm E i n b a l s a m i r e n d e r K in d e rm u -
m ie n b e d i e n t h a b e n , v i e l l e i c h t n o c h m i t Z u s a t z , v o n e tw a s a ra b is c h em
G um m i. > . . .
W a s die oben erwähnte, exsudirte, oder efflorescirtc Materie anlangt: so scheint sie
mir L c i c h c n a d i p o s i s zu sey n , u n d von der Substanz des T o d ten seihst herzurühten.
Sie fliefset in der W ä rm e ; is t in W a s s e r und Säuren unauflöslich; in absolutem siedenden
Alkohol aber anflöslich. Merkwürdig is t, da£> s ie , ungeachtet in der Einbalsänuinngs-
masse eine Sänre dominirt, alkalisch reagirt; woraus man schliefsen td a rf, dafs pich ic i
dem Reinigen des Kindes m itL itro n , d. i. Natrum, u n d nachherigem W a s c h e n mit Palm-
wein, eine A rt Seife gebildet habe.
5. W a ch sfig u r en , w e lch e sich in den Mumien befinden.
Diese Figuren bestehen ans zwei verschiedenen Materien: einem steinigen, oder irdc-
nen K e rn , u n d einer ihn umgebenden Masse. #
Letztere umkleidet die kleine,, f bis i Fufs grofse, Kemfigur in F o rm einer 1 bis
Linien dicken Rin d e , u n d h a t die physischen-Eigenschaften des W a c h s e s , wenn man
etwa die Farbe ausnimmt, welche bräunlichgelb ist.
Absoluter Alkohol löset die Rindenmasse bis auf 10 p. C. auf, und die Auflösung
v e r h ä l t sich , wie diejenige der vor 12 Jah ren von mir entdeckten C e r in . Sie is t von
weifser F arbe. — D e r b raune, in Alkohol unauflösliche T h e il, löset sich bleibend in
ätherischen Oelen auf, und h a t alle Eigenschaften der M y r ic in . Auch diese Auflösung ist
kaum gefärbt. — Die genannten Menstrixa hinterlassen das braune Pigment in F o rm der
kölnischen Umbra; und in der T h a t scheinen die Aegypter mit letzterer die Farbe bewirkt zu
haben, denn aufser leicht verglimmenden Th e ilen , zeigt sich darin n u r etwas Eisenoxyd.
F o l g l i c h i s t d q r U e h e r z u g w a h r e s W a c h s , g e f ä r b t d u r c h U m b r a o d e r
ein e a n a l o g e -M a t e r i e .
D e r K e r n , oder die innere Masse dieser F ig u ren , welche von dem eben beschriebenen
Ueberzuge umkleidet is t, bren n et sich, wie sandiger Töpferthon, öder Ziegellehm,
gclbroth, u n d erleidet selbst vor dem Löthrohre einen geringen Grad der Verglasung. Die
Farbe is t erdgrau.
D ie a l t e n A e g y p t e r h a b e n f o l g l i c h e i s e n s c h ü s s i g e n L e h m z u k le in e n
P u p p e n g e f o rm t , u n d d i e s e , n a c h d e m s ie s c h a r f g e t r o c k n e t w o r d e n , m it
g e f ä rb t em W a c h s e ü b e r z o g e n .
6. K le in e F igu r aus Memphis.
Sie h at die F o rm eines aufrecht stehenden Hundes oder Schakals, mit einem kurzen
Cylinderabschnitte au f dem Kopfe und einem starken Oehre am Hinterhaupte. Aeufserlich
hat sie ganz das Ansehen, als wäre sie aus Gufseisen gegossen; selbst glänzende, graphitartige
P nktue glaubt man zu bemerken, u n d dabei h a t sie die H ärte des weiisesten
Roheisens, oder härtesten Stahls, so dafs keine Feile sie angreift. — Sie is t ferner im
höhen Grade polarisch, indem der Kopf den N ordpol, der Fufs hingegen den Südpol der
Magnetnadel anziehet, und ersterer den Südpol, letzterer den Nordpol zurückstöfst. D e r
Kopf dieser F ig u r is t folglich Südpol, der Fufs Nordpol. Diese sonderbare Erscheinung
des Magnetismus besitzt inde ssen, nach meiner vor einigen J ah ren gemachten Entdeckung,
nur minder ausgezeichnet, jedes metallische -Eisen.
Mehrere Gründe führten mich au f den Gedanken, dafs diese F ig u r aus Meteoreisen
angefertiget sey; eftie Meinung, die jedoch falsch ist.
Da sich durch mechanische Mittel von dem Picdestal der F ig u r nicht das geringste absondern
liefs, so erlaubte mir der H r. Gen. Lieut. v. M i n u t o l i , au f chemischem W e g e solches
zu bewirken. Ich ätzte das Piedestal zuerst mit schwacher Salzsäure, dann mit Salpetersäure;
allein nur im concentrirten Zustande griffen die Säuren dasselbe wirklich an. Die Auflösung
enthielt blofs Eisenoxyd, ohne alle Spuren Kupfers oder Nickels, indem das Ammonium
sich weder färbte, noch hei der Anwendung des blausauren Eisenkali’s darau f reagirte.
Bei neuer Besichtigung des geätzten Piedestals zeigte sich, dafs der graphitartige
Schimmer d e r F ig u r von dem Gefüge der Substanz selbst herrü h re, und das specifische
Gewicht der F ig u r war 4,8 0 0 : 1,000; also viel geringer, als Roheisen.
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