Kenntnifs des ägyptischen Alterthums verdankt; denn was man vorher davon
wulste, war kaum ein Bruchstück zu nennen, so geringfügig erscheint es
im Verhältnifs zu der untergegangenen Kunstwelt, in welche durch sie der
Eingang eröffnet wurde. Viele Denkmäler meiner Sammlung, unter ändern
eine wohl erhaltene Lyra von Holz und eine bronzene Bildsäule von seltener
Gröfse mit einem beweglichen Kopfputz, sind in diesen älteren Grotten
von Biban - El -Moluk entdeckt worden *).
* ) Wir verweisen auf die Erklärung der Tafeln, welche von diesen und anderen hier geta-
denen Gegenständen Abbildungen enthalten.
R e i s e v o n T h e b e n b i s A s s u a n .
Ennüni^odei Hermonlhis — Tempel des Horus-Apollo — B n inM e in e s rSnjischen Tempels
md eines heiligen Teiches — Esneh oder Latopolis — Tempel der Minerva _ Eieids oder
Tempel der Bubastis-Ducina — Begräbnifsgrotten — Thiergräber Edfou oder
ApoUinop'Ms magna U Tempel des Horm-Apollo — Sphinxallee — kleinerer Tempel -
Glasmosaiken. Steinlrüche von Gebel-El-Silsili — Angebliche DarstMung des P a n —
Kmai-Ombu oder Ombos — Assuan oder Syene — Gebäude zur Beobachtung des Sommersolsti-
tiums — Die Insel Elephantine — Nilmesser — Tempel des Knuphis und andere Binnen — Sitten
der Barabra S 1Elephanten und Kameele, in ägyptischen Denkmälern vorkommend.
D e n 21sten Januar, Morgens um 10 Uhr, verliefs ich Theben und erreichte
Erment, ein Dorf am linken Ufer des Nil, in dessen. Nähe sich die Ruinen
des alten Hermonthis befinden, einst der Hauptstadt eines nach ¿ihr benannten
Nomos, in der, wie Strabo bemerkt, Jupiter Ammon und Apollo oder
Horus verehrt wurden, aufserdem pflegte man hier einen heiligen Stier.
Von dem Tempel des Horus stehen noch fünf Säulen des Porticus und
drei innere Gemächer, deren Thüren a b e r verschüttet und die jetzigen Eingänge
durch die Mauer gebrochen sind. In dem mittelsten, gröfsten dieser
Zimmer, ist die Niederkunft der Isis dargestellt, die Erziehung des Horus
und viele andere Abbildungen dieses Gottes, in deren einer er auf einem
Throne sitzend erscheint. Aufser ihm erblickt man am häufigsten den Osiris,
das Krokodil und priapische Gestalten; auch bemerkte ich die Darstellung
eines Schweines. An der Decke sieht man siderische Bildwerke, welche,
so wie alle anderen dieses Tempels, mit grofser Sorgfalt ausgeführt sind;
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