n ach Art eines Gewölbes ausgeschnitten, und unten bei t eine Vertiefung angebracht in
welcher sich das ans mehreren Granitblöcken zusammengefügte innerste Gemach befindet
Fig. t. t bemerkt man die Granitsäule, die au f der einen Seite desselben eingefügt ist.
Fig. 1. a. und d. siebt man oben einen hölzernen Querbalken, der sich erhalten h at und
a u f den Seiten b. u n d c. sind ebenfalls Löcher zur Aufnahme eines ähnlichen Balkens
Die Bestimmung derselben kann wohl nur ¿ewesen seyn, eine W in d e daran zn befestigen-
vielleicht um aus den Eingängen der oberen W e g e zu dem granitnen Heiligthum oder
Sarkophag hmabzugelangcn. Die Trümmer vieler alabasternen Geräthe in dieser Pyramide
d ie , wie es scheint, gedrechselt sind, verrathen, dafs hier einst religiöse Gebräuche bei
gangen wurden.
Fig. 2. Grundrifs der Kammer; die Buchstaben a. b. c. d. verweisen au f die Zeich-
nung Fig. i.
Fig. 3. Die untere Decke der Granitkammer, ganz von Rauch geschwärzt.
Fig. 4. a. Die T h ü re des Zimmers (T a fe l X F V 1 . Fig. 2. y . ) , mit Hieroglyphen und
Porccllanmosaik verziert. Die vorkommenden Zeichen: G r a b ( eigentlich Osirisgrab, oben
S. 13 1 .), B i e n e , G e i e r , B a s i l i s k , G o t t , S o n n e , H e r r s c h e r s t a b u n d F a l k , sind
die heiligsten des ägyptischen Bilderkreises, u n d scheinen das Grab eines als Gott ver-
ehrten Königes anzudeuten.
In den bisher untersuchten Pyramiden fanden sich kerne Hieroglyphen. Entweder
rühren sie aus Zeiten vor der Erfindung dieser Schreibart h e r, oder von nicht ägyptischen
Königen, die der Priesterschaft und Landesreligion, als fremde Erobe re r nicht günstig
waren. Eine von Herodot aufbehaltcne Sage (H , 128.) scheint die letztere Annahme
zur Gewifeheit zn erheben: Cheops u n d C hephren, die Erbauer der gröbsten Pyramiden,
hefsen die Tempel schliefsen und hundert u n d sechs J ah re war Aegypten voll aller Bosheit;
die Hirten weideten ihr Vieh mitten im L a n d e , und diesen Hirten schrieb man die
Pyramiden zu. Offenbar hegt hierin eine der vielen Spuren von einer Eroberung Aegyptens
durch semitische Hirtenstämme, welche die inländischen F ü rsten zwangen, den Sitz
des Reiches von Memphis nach Theben zn verlegen, bis Sesostris den T h ro n der P h a rao
n en , durch Besiegung der Hirten, wieder in seinem alten Glanz herstcllte.
Fig. 4. b. zeigt die Verzierung der Querstreifen, zwischen den gröfeeren (m. s. Fig. 7.V
Fig. 5. Die Decke des Zimme rs, mit Sternen au f schwarzem oder dunkelblauem
Grunde.
Fig. 6. <z. b. Convexe Porcellanstücke von hellgrüner, bläulicher F arb e (m. s. oben
Seite 339. die Bemerkungen des Herrn Professors J o h n ) .
Fig. 6. c. Ein solches Porcellanstück, oder glasirte Fayence von der Seite gezeichn
e t, um zn zeigen, au f welche Art dieselben in Stucco eingesetzt und durch Metalidrath
mit einander verbunden sind.
Fig. 7. Die schmäleren Stücke (Fig. 4. b.J.
Fig. 8. o. i c. Kleinere Porcellanstücke, schwarz, zinnoberroth und karmoisinfarbig. —
Im Innern d e r Pyramide fanden sich Stalaktiten von Steinsalz, glänzend weife nnd von
grofeer Schönheit. (M. s. oben S. 346.).
Fig. 9. Eine zu Sakkara gefundene lebensgrofee Mumie, au f einer alabasternen Tafel
beigesetzt, die mit vier Urnen umstellt ist. (M. s. Kap. XII. S. 266.).
Fig. 10. Im Delta gebräuchliche A rt der Mumienbestattung. D e r W o h lfe ilh e it oder
des feuchten Bodens wegen nahm m a n , statt hölzerner Sarkophage, zwei grofee irdene
Töpfe von rothem T h o n , in denen die Mumie eingeschlossen ist. Die R än d e r d e r Töpfe
sind durch Kalk verbunden (ib id .). Diese beiden Zeichnungen sind von der H an d des
H errn Generals.
Fig. 11. Ein ganz vermauertes Zimmer in d e r von B e l z o n i erööhetcn Katakombe
zu B ib a n -e l-M o lu k (Kap . XH. S. 2 72.). '
Fig. 12. Ansicht des oberen Theils der inneren Verzierung eben dieses Zimmers, dessen
W a n d ah th e ilu n g cn und elegante Simse, ohne den ägyptischen Charakter zn verleugnen,
äufserst geschmackvoll sind.
T a f e l X X I X .
Fig. 1 — 6. R este des Granittempels der Isis zu Bobhait (K sp . XTV. S. 300.), von
der H an d des Herrn Generals. Fig. i. enthält einen Bo g en , die Zah l neunzehn (o b en
S. 890.) nnd den Namen eines Königes; Fig. 2. eben diesen Namen, n eb st dem des V a te
rs; Fig. 3. eine, wie es scheint, bärtige P rie ste rin , was an die seltsame Erzählung Hero-
dots 1. I. c. 175. von der Priesterin der P ed asie r erinnert (.' Utm ts s ’aSv»«!« /•fem»
fX 11). Fig. 4. Ein Säulenrest aus rothem n n d schwarzem Granit. Fig. 5. n n d 6. die an
den Säulen des Tempels zu T e n ty ris , an vielen Sistren und so n st hänfig vorkommende
Göttin, die H i r t , wie es scheint mit Re ch t, für die Venus der Aegypter ansieht (U e b e r
d ie B i l d u n g d e r äg. G o t th . p. 2 6 .); wobei jedoch nicht zn vergessen is t, dafs das
Symbol der Kuh mehreren Göttinnen gemeinschaftlich war, n n d eben sowohl Is is , als
Athyr oder Nephthys dadurch bezeichnet seyn kann. E s is t sogar glaublich, dafe zu T e n -
ty n s nicht Venus selbst, als Säulenknauf, die Decke ihres eigenen Tempels trägt.
Fig. 1 . Ein zn Athribis gefundener Säulenknauf (Kap . XTV S. 300.).
Fig. 8. Eine Treppe in den Katakomben, mit einer glatten B ah n zur bequemem
Herablassung der Sarkophage (Kap. XH. S. 269.).
Fig. 9. E in granitnes Sakrarium zu Melawi (K ap . XI. S. 2 41.).
Fig. 10. Eine Mau er, aus Holz u n d Steinen aufgeführt (Ebendas. S. 244.).
Fig. 11. S cheinbarer Bogen zu Abydus (Eb en d as. S. 245.).
Fig. 12. Bogen aus Lehmzicgeln bei dem Osymandcum (Kap . XH. S. 260.).
Fig. 13. E in F en ste r (Ebendas. S. 263.).
Fig. 14. E iner der thurmartigen Tcmpelflügel zu Ed fo u , von oben gesehen (Kap . XIH.
S. 280. und S. 382. a .a .a .,z..Die vier pyramidalisch aufsteigenden W ä n d e , b .b .b .b . Eine
steinerne W e h r um das platte Dach. c. c. Zwei querüber liegende platte Steine, wahrscheinlich
zur Aufstellung astronomischer W e rk z eu g e bestimmt, d. Die Fläche des Daches
selbst, e. e. Zwei F en ste r, schräg nach oben sich öffnend, f . Ein mit einer Brustwehr
versehener, steinerner Gang ü b e r der Eingangsthüre, welcher die beiden Flügelgebäudc
mit einander verbindet.