/. ' Ein an die Maner gelehntes kleineres Piedestal.
m. Durchgang des T h o re s; nur die eine S eite, wo man die zur Aufnahme der Thürcn
bestimmte Vertiefung wahrnimmt, is t erhalten.
n. R e s t der Mauer, welche den prachtvollen Porticus von vierzehn kolossalen Säulen
begrenzte. Hinte r demselben is t von dem, wahrscheinlich einst hier vorhandenen, Pracht-
thore keine Spur mehr vorhanden, gflj
In dem doppelten Porticus des inneren Tempelvorhofes fehlen hei o. mehrere Säulen;
auch die Umfassungsmauer, von der hei p. sich ein R e s t erhalten h a t, -ist verschwunden.
Manches scheint indefs hier von späterer Construction zu seyn, indem dieser Theil des
Tempels, nehst dem Pronaos, zum Gebrauch des christlichen Gottesdienstes, in eine Kirche
verwandelt wurde.
D er P ro n ao s D. enthielt einen Porticus von zwei und dreifsig Säulen, je acht in vier
R eih en ; der mittlere Durchgang is t, wie gewöhnlich, der breiteste. B e i q. befinden sich
einige Nehengemächer.
Die ins Innere führende Thiire r. war durch eine gewölbte Nische vermauert, welche
sich in dem Chor der Kirche befand; jetzt ist der Durchgang wieder frei gemacht.
Zu e rst betritt man ein viereckiges Gemach s., dessen Decke von vier Säulen getragen
wird. Links stöfst an dasselbe ein anderes t., zu welchem von hieraus kein Eingang führt;
•aufser drei Säulen, stehn hier eben so viel P feiler, an welche sich Statuen karyatidenartig
anlehnen. Gegenüber sind andere Zimmer w.
Aus s. gelangt man zu dem innersten Heiligthum E . , welches ganz aus Granit erbaut,
18 Fufs lan g , 11 Fufs breit u n d so angelegt is t, dafs ein freier G an g ' c: v. rings umher
führt, welcher 10 Fufs breit is t (oben Kap.-VI. Seite 121.). In der vorderen Zwischenmauer
is t ein sehr schmaler verborgener Gang angebracht, der hei den mystischen
Gebräuchen benutzt worden seyn mag.
w. u n d x . Nebenzimmer zu beiden Seiten, ohne Verbindung mit jenem, aufser, wie
cs scheint, durch den bemerkten versteckten Gang. An x . stofsen mehrere sehr enge
Zellen.
y . E in Zimmer hinter dem Heiligthum, dessen Decke von zwölf Säulen in zwei
Reihen getragen wird.
z. Aeufserstes Zimmer mit vier Säulen, an welches zu beiden Seiten andere stofsen,
die nur zum T h e il erhalten sind.
Fig. 2. Profilirung des P te ro n , mit Angabe der Maafse nach Ccntimeter! Die mächtige
Ausladung des Karniefses, nehst der Unterschneidung desselben nach einer sehr frei
geschwungenen Linie, beides Eig en tüm lich k e iten , die sich an den Gebäuden zu Philä
wiederfinden, bestätigen die Annahme der späteren Erbauung dieser Tempclfliigcl, so wie
des zugehörigen äufseren Vorhofes. Die herablaufende Linie is t unten fortzusetzen, bis
sie die äufsere Peripherie des angegebenen Kreises erreicht.
Fig. 3. Maafsverhältnisse einer S äu le , gleichfalls nach Ccntimctcr bestimmt, nehst
unten beigesetztem Durchschnitt.
A . A . W ü r f e l über dem 'Kapital, 5 4 j Cent. hoch.
B. B. Acht ringsum hcrahsteigende Blä tte r, etwas über einen Mete r hoch.
C. C. Eine Art Flechtwerk, welches die Schwellung des Kapitäls bildet, 23y Cent.
D. D. F ü n f umlaufende glatte Bän d e r, 53 Cent.
E. E. Zwciunddrcifsig Stäbe, von denen immer der vierte um etwas breiter gehalten
is t, 77 C. Eben diese Stäbe scheinen oben das Flechtwerk zu bilden.
F. F. D er Säulenschaft, gleichsam aus acht verbundenen, tie f eingeschnittenen Pflan-
zenstcngeln zusammengesetzt. E r verjüngt sich geradlinig bis unter das Flechtwerk.
G. Die nntere Stärke des Schaftes.
T a f e l XVI. X V I I X V I II. XIX.
Fig. l — 8. Die beiden Obelisken vor dem Tempel zu Lu x o r, von H errn S e g a t o
gezeichnet; und zwar Fig. l — 4. die vier Seiten des Obelisken zur Rechten des Einganges,
Fig. 5 8. die Seiten des Obelisken zur Linken. W i e die Zeichnungen an einander
zu fügen sind- erhellt ans den Ta fel X V I . und X IX . beigefügten Grundrissen. Unten
sieht man die armseligen H ü tten , wodurch der Fufs dieser Denkmäler versteckt wird, und
die, nach einer schon im Alterthum nicht unbekannten B au a rt, zum T h e il aus irdenen
Töpfen aufgeführt sind, welche zugleich den Vortheil der Festigkeit und Leichtigkeit gewähren
; andere Töpfe sind auf den ebenen Dächern zur Zierde umhergestellt. Mit Vergnügen
aber bemerkt man in diesen schlechten H ü tten , besonders Ta fel X V I I . , noch immer eine
Beibehaltung der alten ägyptischen Pyramidalform der Gebäude. Uebcr dieselben und den
umher aufgehäuften Schutt, ragen die Obelisken 75 Fufs hoch hervor, und man schätzt
ihre ganze Höhe au f 97, jeder aus E in em Granithlock von hcllrother F a rb e , so dafs sic
zu den gröbsten Kunstwerken dieser Art gehören, indem sie .auch von sehr beträchtlicher
Breite sind. In dem grofsen französischen Prachtwerke entsprechen Vol. DI. pl. H . fio-, f
2. 3. u nsrer 7ten, 5ten und ßten Fig u r, pl. 12. fig. 1 .2 .3 . u n srer 2 tcn , ls tc n u n d 4tcn;
die Seiten Fig. 3. und 8. sind dort nicht mitgetheilt.
In d e r äufseren Gestalt zeichnen diese Obelisken sich dadurch au s , dafs ihr Gipfel
oder das sogenannte Pyramidion, nach einer geschwungenen Linie zugespitzt und ohne
Bildwerk ist; vielleicht trugen sie einst eine metallene Verzierung. Die Hieroglyphen sind
mit unglaublicher Sauberkeit ausgeführt und, wie gewöhnlich, so gearbeitet, dafs sie gleichsam
wie in den Granit eingedrückte Siegel erscheinen, indem jede F ig u r innerhalb ihres
vertieften Umrisses flach erhoben gehalten is t, ohne jedoch über die Fläche des Steines
vorzutreten. Herrn S e g a t o 's Zeichnungen sind höchst meisterhaft, u n d mit Lo h mufs
man auch die Sauberkeit anerkennen, mit der das Königliche lithographische Institut sie
wiedergegeben hat.
Hieroglyphen anslcgon i n wollen is t ein mifslichcs Yorhahon, nnd ich würde schwerlich
vielen Dank erwerben, wenn ich alles was Uber manche der vorkommenden Zeichen
vormuthet ¡ät, oder auch nur was sich allenfalls ans alten Schriftstellern nachwcisen liefsc
hier vortragen wollte. Den Vorzug aber h a t die Hicroglyphcnschrift vor jeder alphabetischen
voraus, dafs sie , auch unverstanden, mit L u s t betrachtet wird, indem man nnwillktthrlich