(Athenaeus l. I V , c. 78. p. 181. S c h w e ig h .J ; bei seinem Trau erd ien st zu Abydus durfte
indefs keine Musik gehört werden. T h eu th sollte die Leyer erfunden (D io d o r I , 16.),
Isis selbst gewisse Musikweisen eingeführt haben ( P l a to de legibus l. I I . ed. B ip . Vol. V I I I .
P' 67.J; auch Maneros wird als Erfinder der_Musik genannt ( P i n Car ch. de Is. et Osir.
c. Yl.). Die im alten Testamente, besonders in den Ueberschriften der Psalmen erwähnten
Instrumente, die gleichfalls sehr zahlreich sind, könnten über die ägyptischen ohne Zweifel
viel Auskunft gehen; z. B . die G ittith , Chinnor Nehalim (»»ßx») u n d andere,
wenn sie genauer bekannt wären. Die Davidsharfe war von H o lz , hatte zeh n , oder
nach anderen vierundzwanzig Saiten und einen Resonanzboden; der kleine P sa lte r hatte
d re i, d e r grofse zehn Saiten. Eine auch in Griechenland beliebte morgenländische Lyra
von Holz, mit vielen Saiten, hiefs Magadis (Athenaeus l. X IV . c. 36 — 40. p. 302__310. Schw.).
Das hier abgebildete Instrument scheint bestimmt, au f einen Untersatz gestellt und im Stehen
gespielt zu werden ( cf. Description de VEgypte, An t. I . p l. 23. fig . 2.J. Merkwürdig sind
an den Armen derselben die Pferdeköpfe, da das P fe rd , welches in den historischen Bildwerken
so häufig vorkommt, von der Hieroglyphe, wahrscheinlich als unreines Thier,
ganz ausgeschlossen war. Man h at in Berlin es bereits ausgeführt, diese L y ra nachzubild
en ; sie zu spielen ist indefs noch kein ernstlicher Versuch gemacht worden.
Flg. 9. E in e r der vier To d ten h o rte , mit dem Ko p f eines Kynokephalus, eine Binde
in den Händen haltend (ohen S. 394.).
Fig. io . H e rm e s - T h e u t h . D er Ansatz un te r dem Schnabel des Ibiskopfes is t hlos
der Dauerhaftigkeit wegen beigefügt; m. s. Fig. 4.
Fig. t l . Eine eherne L am p e , in Gestalt einer G an s, des gewöhnlichsten Opferthieres
(H e r o d o t . H. 45. J u v e n a l V I, 540.).
Fig. 12. Die hohe Königskrone, in einer Art Porzellan geformt; m. s. T a fe l X X .
Fig. 3. Erhebt zu beiden Seiten derselben sich eine Straufsfeder, so bezeichnet diese Krone
die Würde des Oberrichters.
Fig. 13. Eine andere K ro n e , die Gestalt eines Kommaafses nachahmend, mit einge-
fugtem Krummstab; m. s. T a fel X X I . Fig. l ., wo Isis diese Krone trägt. S eh r häufig
wird sie mit der vorhergehenden verbunden, z. B. T a fel X X I I . Fig. 2.
Fig. 14. E in an den Mumiensärgen häufig vorkommendes Zeichen, das einem festgeschlungenen
Knoten nicht unähnlich sieht; hier is t es in Porzellan geformt. W a h r scheinlich
bezieht es sich au f den T o d , das unauflösliche Band des Grabes anzudeuten;
man erblickt es auch bisweilen über der Stirn d e r löwenköpfigen Grabesgöttin (oben
Kap. V I. Seite 149.).
Fig. 15. Glasfinger, die in den Mumien gefunden werden; sie tragen häufig Spuren
von Vergoldung. Man sehe H errn Professor J o h n 's chemische Analysen in den Beilag
en , Seite 353.
Fig. 16. Eine Göttin d e r Gerechtigkeit, Kap. VI. Seite 137. 138.
Fig. 17— 19. W i r wiesen ohen den P e t a l i s m u s , das Stimmegehen durch Schreiben
au f Baumblättern, in ägyptischen Denkmälern nach ( T a fel X X I I . Fig. 2. Seite 4 00.); hier
haben wir den O s t r a k i sm u s , das Schreiben au f Scherben! Beim Aufräumen alter Ruinen
in der Insel Elephantine fand man einen grofsen V o rrath beschriebener Thonsche rben,
deren jetzt eine ganze Reihe sich in der Königlichen Sammlung zu Berlin befindet. Die
Stücke sind von gebrauchten Gefäfsen genommen, wie der Zufall sie b o t; an mehreren
bemerkt man auf der inneren Seite noch Spuren des P e ch e s, womit man im Alterthum
die W'einkrüge ausgofs ( S u e to n . CI a n d . 16.J. Die Schrift is t, wie es scheint, immer
griechisch, aber die Züge sind sehr verschieden u n d oft so flüchtig, dafs es unmöglich
fällt, sie zu lesen. Ueber Fig. 17. und 18. b at H e rr Professor R itter B u t tm a n n mir
folgende Bemerkungen mitgetheilt, die ich mit seiner Erlaubnifs wörtlich einrücke:
Fig. 17. I5T< Xeyo irxgit ircCTges
rovtpis virte tju
trvtggis <ptXovf*,s»oi tygec
•px L9~ »VToxgctTogef
xectragos oviriex<rt*iov
o"tßeca~reu
rv ß t y
In gewöhnlicher u n d genauer Schrift:
VE;£<u ittI Xoyai Tceipei x-etrget N etiipt; virig %tit>urcc!'tov £*j "Zvsggii <piXevf*ttaf iygefpet tr ti 3"
civTOKgctTogoi Kutretgas Ovfrirxnetyav Zcßetrrav Ttißt y .
Das v fehlt in dieser Schrift; dafür steht dreimal », welches in dieser späten Z e it n u r
fehlerhafte ungebildete Schreibart seyn kann. Die Zeichen au f d e r zweiten Zeile £*» sind
mir zweifelhaft. Sind beides Z ah len , so wäre es d .h . 9 8 .: denn das zweite lese ich
fü r welcher Buchstabe in diesen wenigen Zeilen so n st nicht vorkommt; dann fehlt aber
der gezählte Gegenstand. Vielleicht is t also eines der beiden Zeichen eine Geldbezeichnung.
Dies würde gewisser gesagt werden können, wenn der Sinn des Ganzen deutlicher
wäre. So aber betrifft es ein Geschäft u n d Verhältnisse des täglichen Privatlehens, wovon
die Ausdrücke vielfältig aus der Büchersprache nicht bekannt sind. Das xly* is t mir
am dunkelsten: a u f R e c h n u n g ? a u f A b s c h l a g ? — Kundigere mögen die Lücke ausfüllen
u n d den eigentlichen Gegenstand des Geschäfts erklären.
Ich habe au f . . . . von (meinem) V a te r Nuphis als (o d er f ü r d ie ) Gewerks-
Abgabe C*»- (Ic h ) Swerris d e r Geliebte, habe dies geschrieben im 9. J ah re des
Imperators Cäsar Vespasianus Augustus, am 3. Tybi.
„ Ich h a b e ,“ d. h. ich habe empfangen. Also eine Q u ittu n g , au f eine Scherbe geschrieben.
Fig. 18. Auf dieser schön u n d doch undeutlich geschriebenen Schrift, s teh t unten
deutlich:
l iX » CtVTUHVOV XttlG-XgOf TOV ttVflOV 7TCCVH A .
Im 21. J ah re des Cäsar Antoninus unsers H errn den 4. Payni.
Also u n te r A n to n in u s P i u s .
Das übrige zu le sen , will mir noch nicht gelingen.
Im April 1823. B u t tm a n n .