F o l g l i c h i s t d ie F i g u r n i c h t g e g o s s e n ,, s o n d e r n g e s c h n i t t e n , u n d zwar
a u s w a h r em M a g n e t e i s e n s t e i n , d e r , w e n n d a s A e u f s e r e n i c h t t ä u s c h e t , za
d e r s e l t e n e m b l ä t t e r i c h t s t r a h l i g c n A b ä n d e r u n g g e h ö r e n d ü r f t e .
7. Salz aus der Py ramide zu Sakkara.
E s giebt davon zwei Varietäten.
1. Die eine is t halbdurchsichtig, farbelos, u n d bddet | bis 1 Fufs lange garhenför-
mige u n d büschelartige, äuße rlich etwas*seidenartig schimmernde u n d feinfaserige Stäläcti-
ten in der den Kern der übrigen künstlichen Pyramide ausmachenden Grotte von Kalkstein.
Inwendig h a t .es mehr Glasglanz u n d einen grobkörnigen, selbst etwas sehr klriu-
blätterichten Querbruch. Die F a se rn sind nicht trennbar. — D e r Geschmack ist Salzig.
In W ä s s e r löset es sich auf; die neutrale Auflösung wird durch salpetersaures Silber in
Hornsilber u n d kubischen Salpeter umgewandelt. V o n Schwefelsäure keine Spur.
D i e s e s S t a l a c t i t e n s ä l z d e r P y r a m i d e i s t d iem n ä c h g e b o g e n - f a s e r i g l s
S t e i n s a l z , u n d als eine n eu e ‘A rt zu betrachten, welches wahrscheinlich einem dort vorh
andenen' Gyps- und Salzlager seinen Ursprung Verdankt, indem es durch Betgwasser
letzterem entnommen, u n d durch Iniiltration, oder Durchsickerung, in <fler Grotte wieder
abgesetzt ist. |
2 . Die zweite V a rie tä t, welche icb späte r entdeckte, is t wenig durchscheinend, weils,
aus feinen, etwas biegsamen, seidenartig glänzenden F a se rn zusammengesetzt, u n |; :voa
s eh r feinkörnigem Querbruche. Die biegsamen F a se rn lassen: .sich leicht trennen. Ich
vermuthete dahe r, das Salmiak diesem Salze den Charakter ertheilej allein es Zeigte s,ch
bei der Behandlung desselben mit Bary t u n d Kali kein Ammoniumgeruch. | g Auch frei
von Schwefelsäure is t dasselbe. — . VicUeicht^veranlafst ein Kaligehalt diese Abweichung;
ein Gegenstand, den ich später genauer zu verfolgen gedenke.
8. A u sfü llu n g sm a s se der W än d e in der Pyramide des Cheops.
Sie bildet eine weifse, leicht z e rrcM c h e , abfärbende Masse. — Mit Säuren krauset
sie gar nicht auf; aber die wässerigen. Flüssigkeiten, welche mit der Masse in B e rü tan g
bleiben, werden durch B a ry t-, Sauerkleesäure- u n d Kaliauflösungen e r s e tz t. — Kocht
man sie mit kohlensaurem K a li, so zerfällt sie in schwefelsaures Kali u n d kShlensanren
Kalk. .
D i e - z e r l e g t e M a s s e i s t r e i n e r G y p s , w e l c h e r , im g e b r a n n t e n A u stan d e
m i t W a s s e r v e rm e n g t , in F o rm d e s T e i g e s , a n g e w a n d t is t.
9. Kalkmasse aus der g ro fsen Pyramide des Cheops.
Sie is t weifs, krümelt leicht, is t daher leicht zcrreiblich und zum Schreiben, wie Kreide,
tauglich. In Salzsäure löset sie sich un te r Entwickelung von Kohlensäure leicht auf. •“>
- der Auflösung senkt sich bald eine W o lk e , die «ich zn einem weiften' Pulver verfshtet,
welches, durch kohlensaures Kali in schwefelsaures Kali, kohlensauren Kalk und l r P'
ff!
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aufgelöst gewesener Kieselerde zerlegt,, wird. Die salzsaure Auflösung enthält Spuren
Schwefelsäure, und;, aufser dem Kalk, auch Spuren E isen s, u n d etwas Tho n e rd e.
D ie K a l k m a s s e i s t d e m n a c h w a h r s c h e i n l i c h a u s r e i n e m g e b r a n n t e n
K a lk s t e in a n g e f e r t i g e t , w e l c h e r v i e l l e i c h t n u r z u f ä l l i g G y p s e n t h a l t e n h a t ,
da d ie M<enge d e s l e t z t e r e n n i c h t ü b e r 3 p. C. b e t r ä g t , u n d G y p s u n d K a lk s
te in d o r t w a h r s c h e i n l i c h a u f e i n e m u n d d em s e lb e n L a g e r b r e c h e n , W ä r e
d e r G y p s d em K a lk e r s t n a c h d em B r e n n e n h i n z u g e f ü g t , so w ü r d e d ie
M ass e s c h w e r l i c h d ie g r o f s e G l e i c h f ö rm i g k e i t u n d L e i c h t i g k e i t e r h a l t e n
h a b e n , w e l c h e s ie z e ig t.
10. Kalkstein der P y ram id e v on Sakkara.
E r h at eine schmutzig-gelhlichweifse, etwas ins Fleischrothe ziehende F a rb e , ist un durchsichtig,
von etwas gröberem Bruche als der Kalkstein aus T h e b en , u n d häufig mit
Dendriten überzogen. — E r enthält n u r ungefähr gegen 3 p. C. erdiger Beimischungen,
ohne Gyps. Die Säuren lösen, aufser etwas E isen , auch Spuren Man g an s, die er enthält,
auf. — W e n n das ganze Kalkflötz von dieser Beschaffenheit is t, so würde er sich zum
Mörtel, Behufs der W a s s e rb a u te n , nicht füglich eignen; gewöhnlich sind jedoch die Schichten
der Kalkflötze abwechselnd.
11. Kalkstein der Katakomben zu Theben.
E r is t von schmutzig-gelhlichweifser F a rb e , undurchsichtig, d ich t, u n d überhaupt von
der Beschaffenheit des Kalksteins, der. zum Steindrucke dient (doch werden hierzu nur
seltenere Stücken dienen können). E r enthält gegen 6 p- C. erdiger, in Säuren unauflöslicher
Beimischungen, die durch das Brennen auflöslich werden u n d als Cäment dienen.
Eine Spur Schwefelsäure is t ihm beigemengf.
12. Mö rtelma s^e.au^ der dureji B e lz o n i e r ö ffn e ten K ön ig skatakombe
bei Biban el Moluk.
Sie h a t eine schmutzig-gelhlichweifse F a rb e , mit eingemengten weifsen Th e ilen und
wenig kleinen quarzigen Körnern; is t porös u n d zwischen den Fingern zerreiblich.
In verdünnter ^Salzsäure löset sie sich, un te r A ufbrausen, zur Hälfte auf. Diese Auflösung
hinterläfst hei der Verdunstung u n d Behandlung des Rückstandes mit W a s s e r , eine
weifse Masse, die sich bis au f einige Flocken Kieselerde in W a ss e r- äuflöset u n d durch
salzsauren B a ry t, so wie durch Sauerkleesäure zersetzt. Die salzsaure Auflösung enthält
Kalk und etwas Eisenoxyd, welches Ammonium fället.
Der in Salzsäure unauflösliche T h e il der Mörtelmasse, zerfällt hei der Behandlung mit
kohlensaurem Kali in schwefelsaures Kali u n d kohlensauren K a lk , u n d es bleibt etwas
rothe Quarzerde mit wenig Sandkörnern zurück.
D i e s e M ö r t e lm a s s e i s t d em n a c h a u s u n g ie f ä h r g l e i c h e n T h e i l e n G y p s
u n d K a lk , m i t s e h r w e n ig e r d i g em Z u s c h l ä g e , b e r e i t e t ; w o r a u s h e r v o r g
eh e t, d a f s d i e a l t e n A e g y p t e r n i c h t n u r K a lk , s o n d e r n a u c h G y p s zu
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