•2Clg SSeifptel bec h$h*cn îfugbilbung anbeter © in n e nad) bem
8Serlufte beg ©ehörg Ä S ich mtv e,inen a u th en tifiâ t Sali non einem
tauben SrauenJmtmer e r s t e n , weicheg ftch m it einem anbetn un*
tetbieft, intern eg, wenn btefeg fprach, bte SScufî.b'epben mit
ben Ringern berühre. 2£ngefiellte Ißerfuche jeigten, baß eg jebcö
einzelne IHJprt burch biefeg Tajien richtig oetfianb. 2fuch bei ge*
funben mit a Ken ©innegorganen gehörig auggejïatteten Sftenfchen
biift ein ©innegergan unaufhörlich bem anbern, bçfonberg oerboll*
fommnet ber ebelfh ,© tnn, bag 2fuge, alle übrigen ©înbrûcfe, unb
fôtc laffen ihn überall, ribne ung beffen bewuft $u werben, mitwtr*
îen . ; ©ine ganj allîdgtiche ©rfahtung ijï, baf ein Tabafgtaucher,
bem man bie 3fugen berbinbet, nicht meb:r w e if, ob feine p feife
noch brennt. 2B§infemter füllen mit berbunbènen 2fugen bie SBBeine
nicht mehr ftchet nnterfdEjeiben,
§, 3 o 6 . Um nun, §u jener geinbeit bet © inne m gelangen,
m u f man fre gehörig üben. SBir ha&en f^ on beim ?fuge erfannt,
ba§ man bag ©eben fernen muffe. (5 $ ifi mit ben anbetn © innen
ni<bt anberê. Ung ifi nicht biel mehr alg bie Anlage angeboren,
auf bie fünffacheJSBeife ber ©innegempftnbungen b ie, ©iuwirftmg
bet 3f.uffenweft aiifjunebmen, aber bie Stbfbigung jufol§ebcaucb ber
© in n é ifi fo grog, ba g w ir, pfm* bothee etwa burchbachten $)lan,
ebne 2fb ficht unb SBahl fte üben, unb bann erfi fa n n , wenn man
bie gehörige »perrfcbaff über bie © in n e erlangt eine planmdfi*
ge Uebijng unternçmmen werben,
2fud) felbji bie^ d h igfeit, burdh bie © inne j« empftttben, fehlt
in ber etjien ©ntwicfelung beg Sfôenfchen, © o lange er noch einge*
filo ffen ift jn bem mütterlichen Äörper, ftnb feine ©innegorgane
mehr ober weniger berfchloffen, SJor ber SPupilleifi'bte ^u.pillar*
membtan auggefpannt, bie Trommelhöhle ifi mit einer fchleimigen
Slu fftgfeit angefüllt, unb tm augern ©ehörgang liegt eine fdftge
§Öia(fe. . S n ber 9 iafe ftnb bie Sftufcheln Caürn unb bie -Dîebenhôh*
len noch gar nicht gebilbet. .• 23or ber ©ebnet bereiten ftch alle ©in*
negorgane bor, ftd> ber 2fuffenwelt ^n offne», S e r SSorhang not
ber fhtpille wirb weggetogen, bie Trommelhöhle fangt an fich ju
entleeren, bte fftafe ftch augjubilben. ©leid) nach ber ©ehurt
fcheint aber hoch nur bet © efim a cf einer ©innegempftnbung fdhig
unb auch biefe ifi fef>r uttboöfommeni benn bie U ntermiete ber
fd)tnecfbaren Körper werben wenig bemerft. ©rfl allmdhltg lernt
tag Äinb fejne Taf!organe gebrauchen, erji allmdhli^ bemerft man
Cnnbrücfe beg ©erucheg, beg Sichtef unb beg ©rfjalleg. 2>ie 5Selt,
bem SReugebornen eine ftnfiere 5îadht unb tobte © tille , erfd)liegt ftcf>
au f folche UBeife allmdhlig feinen ©innen , unb gelangt auf biefen
SGBegen $u feinem SSewugtfepn.
§. 2 0 7 . S ie © in n e bleiben bag ganje Sehen hmburch nn*
fere ßehter, 2Ba$ würbe bee QJÎenfch fepn ohne alle ©tnnegem*
pftnbung ? S n ber T h a t, biefe Stage ijî fdjwet ju beantworten, ©g
würbe fajî nur bag ©elbfibewugtfepn übrig bleiben, unb auch bie*
feg würbe faum entwicfelt fepn ohne SSorfieffung pon © tw ag, bag
ui<ht 5« itttfeçm' gehltt*
Unfere geijîigen Anlagen werben but<h bie © in n e auggebilbet,
unb jwar haben fie eineu fehr oerfchiebenen © influf. ©etuch unb
©efdhmatf belehren ung über ©egenjldnbe ber thierifd)en SSebütfntf*
fe. ©eftd^t unb © ehöt haben eine weit größere SBirfung auf bie
geijlige 2fugbilbung. S e r TafMtnn für jtch allein m eitit nicht oiel
w itfen jtt fönnen; allein er oerooUjldnbigtfehr bie 8Sor{lellungen,'
bie wir burch bie anbern © in n e erhalten, SÜtenfchen, bi« ohne
©eft'd>t unb ©ef)öt geboren würben, famtn nie $ü einer geizigen
3fu6bilbung., bie fte über bie Thiere erhob. SBie biefe waren fîe
nur ben SSebürfniffen beg Seibeg unterwürfig unb Jte ffanben noch
unter ihnen bie SDîannigfaltigfeit ber Sßorftellun*
gen ahging. ’ S*btt nur einer biefer höh«rn © in n e, fo ifl noch
menfchltdhe SSilbung möglich, aber fchwerer j'u erreichen alg bei 00K*
fommenet -©ntwidelung aller © in n e. S |n e Unterridjt burch 2fn*
bere würbe ber iBlinbe gewtf hmter bem Tauben jutüdbleiben, 311*
lein bie S)?ittheilung anberetSftenfcben unb ber © tfa|, ben bver Tafl*
ftnn gewahrt, madht bie îCugbilbuftg beg 83li.nbett noch leichter alg
bie beg Tauben. S e n noch wirb man ftnb e n , bajj bie ^Cugbilbung
ber SSlittbgebornen fehr oiel fchwieriger ifi, alg bie SStlbung berjerii*
gen, welche, wenn auch futje >Jeit, fchen fonnten. Unter biefen
haben Sttancbe felbfl in wiffenfchaftlidben Samern ftch auggejetchnet.
SSefannt i|i ber tm 2 ten Sebengjahre erblinbete SÄathematifet
©aunbeufon, ^rofeffor ju ©amkibge, ber über feine SSiffen*