§. 18 5 . SDaS wefentlichfie £>rgan beS ©efchntacfs ifi bh
B u n g e unb ber wefentlicbfi?$£b*il bet Bunge ifl ejne nervenreidbe,
fibet ein SDuSfelgeweb? auSgefpannte ©chleimhaut. £>a6 3nnet?
bet Bunge befielt ndmltch fafi gang aus SDulfeln, bie ft<h auf bte
raannigfaltigfie SBeife unter einanbet verflechten. $Dan fietyt# bafi
bie Dafür ben gehabt hat# bet Bunge bte fyocfyffrn^Sttd&e S3e*
weglichfeit ju geben.
JDie Bunge ruht auf einem bogenförmigen dtnochen # bem
B u n g e n b e i n .( $af.IX, gig. 3 unb 4. a) (O s h y o id e um ),
welkes abet wiebet aus fünf cinjelnen©tucfen befiehl# einem mitt*
leten# bem Kö r p e r , unb gwei$)aat©eitentheilen, bie man bie
groj ie t i unb H e t n e n ^ o c n e r nennt.
2DaS 3ungenh?in ifi, um tE>m recht viel SSewegtidjfeit $u ge#
ben , gat nicht unmittelbar mit bem übrigen ©feiet verbunden,
fonbern bangt nur burcb gwei fchwache SSdnb'er an bem ©chdbtl an,
©eine Sage ifi wdhvenb bet Duhe hinter bem .Sinne, gwifchen. bei*
ben heften beS UntetfiefetS (#Eaf. IX. §ig. I , i l . ). 2Cn bat
Bungenbein fe|en ftd) SDuSfein , welche theilS non unten »am
S3rufibein (&af. IX. §ig. II, 10. ) , vom ©chulterblatt (ebeub.
j i . ) unb t>om Äehlfppf, theilS von oben h?t non einem griftelfot*
tnigen goctfahe be$ ©chldfenbeineS ( 1 4 ) , unb enblich non vorn
aus bem SBinfel be$ ÄinneS ( 12 gu ihm fontmen. £)urdh bie*
fen gufammengefefcten DiuSfel * Apparat ifi ba$ Bungenbein nach
allen Dichtungen beweglich.
SSom gangen Umfange beS 3ungenb?in$ erhebt ftch wiebet eine
SKuSfelparti? bie Bunge unb verläuft in ihr von hinten, nach
vorn. ©in anbetes feht' fiarfeS ÜDuSfelpaat fommt aus bem in*
netn SBinfel beS .Sinnes in bie Bunge unb verbreitet ftch in ihr fd*
tberfdrraig, vorgöglich von vorn nach hinten (&af. IX; §ig. J. ro *).
©tn bttttes DluSfelpaar fommt feittich unb von oben vom griffet»
förmigen Sottfafc b?S ©chldfenbeinS. £)iefe brei ^)aat DluSfelt*
verweben ftch auf baS manntgfaltigfie, fo, bafj bie einzelnen SSunbel
etnanbet burchfreugen, unb fte ftnb eS, welche bie-tDaff« bet Bunge
bi Iben.
© 0 erhdlt benn bie Bunge nt<ht nut butd) haS Bungenbetn
eine grofje SBeweglichfeit, fonbern ifi auch in ihrem votbern freier»
©nbe nach allen Dichtungen beweglich. 2fuS bet erfien ilbbilbung
bet IXten SJafel fan'n man fehen, wie bie Bunge h ^ o r gefirecft
werben mttjj, wenn bie hintern $afern beS SinnguttgentnuSfelS
( 1 0 ftch ^ufammen sieben. 3 $ . fte hetoorgefirecft^j fo giehen
bie vorbent gdben beffelben D iuSfelS, noch nieh* aber bie vom Bun*
aenbein fomnrcnben, fte wiebergurucf, jDie D iannigfaltigfeit bet
Bewegung brauet bie Bünge nicht bloS für baS ©chmecfen # fon*
bem mehr noch im 2 )ienfie bet SSerbauung, inbem fte bie Daf)tung
auf bie Bahne le ite t, unb gut S3ilbung vieler JSu^fiaben beim
©ptechen.
§. 1 8 6 . $ ie r intereffttt unS trie Bunge bloS als ©iefc&macfS*
organ unb beShalb ifi uns bet SDuSfeibau wenigec wid)tig als bte
©chteimhaut, bie biefe CDuSfeln öbetjiebt. 23ie obere flache bet
gangen Bunge unb auch hi* untere flache bet Bungenfpi^e wirb
von ihr befleibet. 2luf bet untern, ^idche ifi fte glatt unb hübet,
nur in bet SJiitte eine Saite# bas B u n g e n b a n b c h c n . S3 ei
gehöriger 8$Übung■ 'ifi."baS' Bungenhdnbthen lang genug, um baS
2luSfireden ber-Bunge nicht gu hinbern j befanntlich ifi eS aber gu»
weilen fo furg, b a f es bte Sinbet am © äugen hinbert, unb bann
burcbfchnitten werben mu§. @0 h äufig, wie fDüttet unb 2Cmmen
glauben , fommt bie SDifbilbung{ jeboch feineSwegeS vor. SJiel
hdafiger beruht bie SBeigeruttg gu faugen auf attberen Urfachen.
2lu f bet obetn ^Iddhe her Bunge fehen wir fa.fi unjdhlige flein t
©rhabenheiten, bi? 3 u n g e n n > d r j d ) e n ober ^ < t p i f l c n .
© ie ftnb von feht verfchiebener © efialt unb (Stoffe. £:tuh hinten
gu, an bet 5Burgel alfo, fehm wjr bie größten.' © ie fiehen in ei*
nem Sötnfcl gufammett, beffen ©pi^e nach hinten gerichtet ifi ,( S a f.
VHI. 1 2 , a j , ihre Bahl ip; nicht g ro f, etwa gwolf. © ie
heipcn bie f h g e f i u ^ t e n ober o t n g c j a u n t e n S B d r g s
d )e n (P a p illa e v a lla ta e , t r u n c a t a e ) , weil fte wie abgefiubtt
Vevfehtt fiehenbe Äegel am untern aufftgenben ©nbe bunnet ftnb,
am freien,©nbe .bagegen htettet werben, unb von einer ©rhdhung
wie,von einemfJBallc umgeben ftnb. ©in? gweite 3lrt, bie f o p f *
ober f c h w a m m f d p m i g e r t S B d t g d j e a ( P a p illa e c la v a -