174 Buch II. Kap. 2. §. 20. Buch iL Kap. 2. §. 20. 175
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Kap. 20 bis 24 Cultur der Get reidear ten^ und zwar Kap.
20. Mischung der Bodenarten, Pflügen, Düngung. Kap. 21. Günstige
Lage des Ackers, Beschaffenheit des Saatkorns, Einfluss der
Witterung. Kap, 22. Krankheiten der Getreidepflanzen, Rost besonders
des AVeizens, der Gerste, Raupen der Hülsenfrüchte. Kap.
2?). Die rechte Zeit zur Saat. Schwächung zu geiler Saaten. Wie
es zugeht, dass sowohl kalte Avie auch warme Länder an Frucht
ergiebig sein können. Daher das Sprichwort sagt: das Jahr trägt,
nicht der Acker. Kap. 24. Wahl der Saatfrüchte von gleichen
oder schlechteren Aeckern, aus gleicher oder schlechterer Gegend,
u. s. AY. und Behandlung des Samens vor dem Aussäen.
Das vierte Buch erscheint auf den ersten Blick etwas bunten
unzusammenhängenden Inhalts; näher betrachtet hängt es jedoch
in sich selbst und mit den vorhergehenden Büchern recht
wohl zusammen. Im zweiten Buch handelte der Verfasser, um
mich seiner Worte zu bedienen, von den Ursachen vornehmlich
der Bäume, und ging im dritten auf deren Cultur über. Hieran
vuüpfte er sogleich die Cultur der Getreidearten. Damit war aber
die Lehre von der Entstehung nnd Vermehrung der letztern noch
nicht erschöpft; was sonst noch davon zu sagen w^ar, füllt das
vierte Buch. Dasselbe entspricht also dem zweiten. Doch wie
wir dort manches von Kräutern eingeflochten fanden, so auch hier
einiges von Bäumen.
Kap. 1. Vergleichung der Samen der Kräuter mit denen der
Bäume. Jene sind kräftiger. Bäume, aus Samen erzogen, arten
aus, Kräuter nicht, oder selten, und nicht so schnell u. s. w.
Kap. 2 Von Verderbniss und Aufbewahrung der Samen.
Kap. 3. Vom schnellern oder langsameren Keimen derselben,
und in wie fern ältere Samen den frischen vorzuziehen sind. Die
Keimkraft der meisten dauert vier Jahr, zur Nahrung können sie
viel länger dienen.
Kap. 4. Da aber einige höchst unvollkommene Samen, wie
die der Weiden und Ulmen, so hohe Bäume erzeugen, so muss
man vielleicht eine zwiefache Vol lendung der Samen unterscheiden,
die eine zum Nutzen der Menschen, die andre zur
F o r t p f l a n z u n g , und der letztern muss man nach der Natur
der Samen den Vorzug einräumen. Man merkt des Verfassers
Verlegenheit, dass sich beim Getreide nicht auch wie beim Obst
die essbare Fruchthülle vom keimfähigen Samen trennen lässt.
Am meisten aber setzen ihn die uiäunlichen Diöcisten, die er zufällig
kennt, wie die männliche Cypresse, die männliche Palme, in
Verlegenheit, dadurch dass sie zwar aus Samen entstehen, doch
selbst keinen Samen tragen. Dergleichen kommt unter den Getreidearten
nicht vor; dagegen findet sich hier, wenn es gegründet
ist, was behauptet wird, die Ausartung einer Art in eine andre,
bei der also der Same die Art nicht fortpflanzt. Wie das mit der
Natur des Samens zu reimen sei, spinnt sich allerdings etwas verworren
noch durch das ganze folgende Kap. 5 hindurch. Dürfen
wir uns wundern, dass ein Schriftsteller über Dinge, die seinem
Zeitalter völlig unklar sind, unklar spricht?
Kap. 6. Als einen sehr schwierigen Gegenstand betrachtet
Theophrastos das doppelte Keimen gewisser Samen in zwei nach
einander folgenden Jahren; wenn es wahr sei, setzt er hinzu; denn
Einige leugneten es, und sagten, die Wurzeln der vorjährigen
Pflanzen trieben aus, oder ein Theil der Samen bliebe ein
Jahr über im Boden liegen. Aber auch darin findet er grosse
Schwierigkeit.
Kap. 7 bis 11. Vergleichung der Halmfrüchte mit
den Hülsenfrüchten in der Saatzeit, in der Keimung, in der
zum Reifen erforderlichen Zeit, im schnellern oder langsamem
Weichwerden beim Kochen, und der leichtern oder schwerern Verdaulichkeit,
in der verschiedenen Zeit und Dauer des Blühens, in
der grösseren oder geringem Neigung brandig zu Avcrden oder
andern Krankheiten zu erliegen. Sogar für die verschiedene Bildung
des Embryos beider Pflanzengattungen, welche in der Geschichte
der Pflanzen Buch VIII, Kap. 2 ausführlich beschrieben
ist, werden hier die Ursachen, oder vielmehr Naturzwecke untersucht.
Unmittelbar hieran schhesst sich, Kap. 12 und 13, eine
Untersuchung darüber, was die Samen beim Kochen leicht oder
schwer weich werden lässt. Des Sesams, der Hirse und anderer
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