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2 G 6 Buch m . Kap. 2. §. 34.
kennbar auf den Landwirtli, dass nur ein der Botanik völlig Unkundiger
wie Harduin zu entschuldigen ist, wenn er sagti): „de
plantis scripsisse videtur," anstatt de cutura plantarum. ^Aber was
sollen wir von dem Botaniker und Literator Haller sagen, der unstreitig
jene Worte, — denn es giebt keine andre Grundlage, —
folgendermassen amplificirte 2) : „in libro 7C6qI (pvuZv (Plin. Hb.
Xlir, cap. 17) cytisum laudavit (Plin. lib. XIII, cap. 47)." Hier
ist nicht bloss der Titel erdichtet, sondern, was noch schlimmer,
hinter ein Citat versteckt, M^as kein blosser Irrthum sein kann, da
weder bei Plinius noch sonst wo eine Schrift des Aristomachos
genannt wird.
Bei den jetzt folgenden Schriftstellern verlässt uns auch Plinius
als G-ewährsmann ihres Alters; sie können sowohl nach wie
vor Augustus gelebt haben, und stehen hier nur, weil sie doch
irgendwo stehen müssen.
Zu ihnen gehört P h a r n akes der Ehizotom, von dem sich
nur ein langes Kecept unter dem Namen des bewundernswürdigen
Lebermittels bei Galenos erhalten hat.
E u m a c h o s der Korkyräer und Amer ias der Maked
o n i e r schrieben jeder ein Rhizotomikon, kommen aber gar
erst bei Athenäos vor, jener nur einmal 4) mit ein paar Synonymen
der Narcisse, dieser im Ganzen dreizehn mal, darunter einmal 5)
als Verfasser des Rhizotomikon, worin er die Lychnis aus dem
Badewasser entstehen Hess, dessen sich Aphrodite nach der Umarmung
des Hephästos bediente, zweimal als Glossograph e), und
auch an allen übrigen Stellen "i) stets nur zur Erläuterung unge-
1) Harduin l. c. pag. 5-1.
2) H all er bibl. bot. I, pag. 46.
3) Galen, vol. X I I I , pag. 204 edit. Kühn.
4) Athen. XV, cap. 8 pag. 681E.
5) Ibid. pag. 681 F.
6) Ibid. IV, cap. 23 pag. 176 C und E.
7) Ihid. II, cap. 12 pag. 52 D, III, cap. 14 pag. 76 F, cap. 30 pag. 114 C
und E, VI cap. 19 pag. 267 C, IV, cap. 2 pag. 369 A, X , cap. 7 pag. 425 C,
I X , cap. 10 pag. 485 D, XV, cap. 17 pag. 699 E, cap. 20 pag. 701 A.
Buch II. Kap. 2. §. 34. 267
wöhnHcher Synonyme von Pflanzen Thieren Lebensmitteln heiHgen
Geräthschaften und andern Dingen. Beide scheinen also die Rhizotomie
nicht als Botaniker oder Aerzte, sondern als Grammatiker
behandelt zu haben.
A n a k r e o n sagte in seinem Werk TC.SQÌ QIÇOTO^IY.IOV, '
HipposeHnon würde von Einigen auch Smyrneion und Kopseion
genannt, wie der SchoHast zum Nikandros i) aus ganz ungewisser
Zeit angiebt.
Zum Schluss dieses Verzeichnisses noch eine Stelle aus Hallers
botanischer BibHothek 2), die vollständig also lautet: „Agat
h a r c h i d e s hat von der Natur und den Kräften der
P f l a n z e n , vorzüglich vom Hel leborus geschrieben, nicht
nach dem besten Zeugniss der Briefe, die den Cataneern zugeschrieben
werden." — Kein Citat machte mir jemals mehr Mühe
als dieses; aües eigene Suchen, aUe Nachfragen bei Historikern
Philologen und Bibliologen blieben fruchtlos, bis mich endHch ein
glückHcher Zufall zurechtwies. Haller spricht von den dem Diodoros
Sikeliotes untergeschobenen Briefen, welche Pietro Carrera
in seiner Memorie historiche deHa città di Catania, 1639, itaHänisch,
und Fabricius in seiner BibHotheca graeca vol. XIV, pag. 227—270
lateinisch abdrucken Hess. Darin erzählt der unbekannte, jedenfalls
sehr junge Verfasser folgende Anekdote : „Ag a t h a rchi des
schreibt in seinem kleinen Aufsatz von der Natur der Pflanz
e n und ihren Kräf ten, da wo er vom Helleborus handelt:
als die Kataneer den Arthemios zu ihrem Feldherrn erwählt hatten,
einen Mann von kleiner Statur und hässHchem Gesicht, doch geziert
mit trefFHchen Eigenschaften, tapfer und im Kriegswesen erfahren:
wäre ihnen diese Wahl als eine verfehlte zum Vorwurf
gemacht von Agathokles, einem ehrsüchtigen Manne, der selbst
nach jener Würde und der Regierung gestrebt hätte. Zum Zei-
1) S'chol. ad Nleandri theriac. vers. 596.
3) II all er hihi. hot. I, pag. 44.
3) Bei Fabricius l. c, pag. 269,
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