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192 Bu c h IL Kap. 3. §. 23.
Samen; reif aber nur die Fruclithülle. Der Kürbis -ist roh ungeniessbar,
gekocht aber und gesotten, geniessbar.
Paof. 70 D. PI Phanias im fünften Buche von den Pflanzen
nennt eine sicilianische Kaktos eine dornige Pflanze, wie auch
Theophrastos im sechsten Buch von den Pflanzen. (Die nun folgende
Beschreibung dieser Pflanze, der Artischoke, ist nicht von Phanias,
sondern von Theophrastos hist. plant. VI, cap. 4 sect. 10 entlehnt).
Aus Buch III.
Pag. 84 D. Phanias der Eresier führt uns zu der Vermuthung,
ob nicht das Kitrion (der Citronenbaum) von der Kedros (der
C e d e r ) 2) Kedrion genannt sei. Denn auch die Kedros, sagt er
im fünften Buch von den Pflanzen, habe Dornen um die Blätter.
Dass das aber beim Kitrion auch so sei, weiss jedermann.
Aus Buch IX.
Pag. 371 C. D. Phanias im fünften Buch von den Pflanzen
schreibt also: Was aber nach der Natur des Samens selbst Seps (?)
genannt wird, das) hat auch der Same der Pastinake. Und im
ersten Buch sagt er: Eine schirmartige Beschaffenheit der Samen
hat bekommen der Anis, der Fenchel, die Pastinake, die Pimpinelle,
der Schierling, der Koriander, die Skias, welche Einige
Mäusetod nennen. Weil aber Nikandros (in einer zuvor citirten
Stelle) des Arons erwähnt, so ist hinzuzufügen, dass auch Phanias
in dem vorgedachten Buche also schreibt: Drakontion, welches
Einige Aron Aronia nennen.
Das Wort ö't}!/^ in der ersten der hier zusammen gefügten
Stellen des Phanias bedeutet nach Dioskorides eine lange dünne
quer gestreifte Eidechse, Lacerta Seps Linn., nach den Lexikographen,
Hesychios und Suidas, auch andere Amphibien und
1) Das Wort kommt, wie hier, meist weiblich vor, doch bei einigen
Schriftstellern auch männlich.
2) Vermuthlich eine.Wachholderart, ob aber, wie Sprengel sagt, Jiiniperiis
Lycia^ oder die schärfer beblätterte Oxycedrus oder eine andre, ist völh'g imgewiss.
Buch IL Kap 24. 193
ihnen ähnliche Würmer. Das giebt hier keinen Sinn; entweder
muss das Wort noch eine uns unbekannte Bedeutung gehabt
haben, die besser passt, was nach dem Stammwort Of]7TC0y ich
faule, nicht wahrscheinUch ist; oder es muss da ein anderes
ähnliches Wort gestanden haben, was nach der zweiten Stelle
zu schliessen vermuthlich einen Kremphut, Schirm, oder sonst
etwas der Gestalt der Dolde vergleichbares ausdrückte. Man
könnte auf GXLCXQ rathen, käme dies Wort nicht in der zweiten
Stelle als Pflanzenname vor, und wäre es nicht weiblich, also
unvereinbar mit den Worten o xalouftevos {(J/]i]j). Könnte nicht
neben -fj aKsyir] und to aK€/caSj Schirm, Dach, noch eine dritte
männliche Form oyJijJ in gleicher Bedeutung bestanden haben?
J e weniger gebräuchlich es vielleicht war, desto leichter konnten
sachunverständige Abschreiber ihm ein bekannteres Wort substituiren.
Die hier vorkommenden ungewöhnlichen Pflanzennamen,
von denen wir sonst nichts wissen, erklären zu wollen, wäre
vergebliche Mühe.
Pag. 406 C. Von Linsen Erbsen und dergleichen schreibt
Phanias der Eresier in den Büchern über die Pflanzen also: die
;S"atur jeder zahmen Hülsenfrucht wird nach dem Samen (beurtheilt?).
Einige werden zum Sieden gesäet, wie die Bohne, die
Erbse; denn aus ihnen M^rd ein breiartiges Gericht bereitet. Andere
liefern einen mehligen (?) Brei, wie der Arakos. Andere
(wendet man an) zum Linsengericht, wie die Linse, andere zur
Fütterung vierfüssiger Thiere, wie die Ervilie für die Zugochsen,
die Vogelwicke für die Schaafe.
§. 24.
D i k ä a r c h o s .
Ein anderer hervorragender Schüler des Aristoteles und Freund
des Theophrastos, dem dieser eine seiner Schriften widmete, war
D i k ä a r c h o s aus Messene in Sicilien. Er muss aber nach Aristoteles
Tode noch längere Zeit in Griechenland oder Makedonien
Meyer, Geseh. cl. Butanik. L 13
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