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Buch IL Kap. 2. §. 19.
Verfasser bei so bekannten Gegenständen überflüssig dünken; desto
ausführlicher werden die natürlichen F o r t p f 1 a n z u n g s - und künstlichen
Ve rmehrungs a r t e n behandelt. Ich hebe nur weniges
aus diesen vier Büchern hervor. Buch II, Kap. 8. beschreibt umständlich
das Verfahren der sogenannten C apr i f i c a t i on , des Aufhängens
wilder Feigen an den zahmen Bäumen, um das vorzeitige
Abfallen der Früchte zu verhüten, — eine noch immer nicht gehörig
untersuchte Procedura). Ebendaselbst ist auch von der
k ü n s t l i c h e n Befruchtung der weiblichen P a lme durch die
Blüthentrauben der männlichen die Rede. Um jedoch diese Nachricht
nicht zu überschätzen, vergleiche man Kap. 6, wo erst fruchttragende
und unfruchtbare Palmen, und darauf von ersteren nochmals
männliche und Aveibliche unterschieden werden. Buch III,
Kap. 1 wird der vermeinten Samenlosigkei t der Ulmen und
W e i d e n widersprochen, und von der oft weiten und reichlichen
V e r b r e i t u n g des Samens mancher Pflanzen durch Regengüsse
und Ueberschwemmungen gesprochen. Kap, 5 werden die verschiedenen
Saf t t r iebe unterschieden, bei einigen Bäumen zwei,
bei einigen sogar drei. Eine vermuthlich etwas verdorbene Stelle
Kap. 7 scheint die erste Nachricht von Ueb e rwa l l u n g des
Stumpfes der Nadelholzstämme zu geben, einem erst seit kurzem
vollständig untersuchten Phänomen^). Buch IV. Kap. 2 kommt
ein Baum aus Oberägypten vor mit sens i t iven Blättern, und
Kap. 4 die älteste"Beschreibung des Citr o n e n b a ums , die der
vielbelesene Athenäos aufzufinden wusste. Seines Fruchtknotens
ward gelegentlich schon in einer früheren Stelle (I, 13) erwähnt
als eines Zeichens, dass die Blume fruchtbar sei. Unter den Tang-
1) Man vergi, unterandern T revi ranus in Schlechtendah Linnäa III,
(1828) S. 70. f . , S p r e n g e l zu der betreffenden Stelle in seiner Uebersetzung
des Theoprastos TT, S. 80 ff.
2) Vergi, den homerischen Vers, der zu jener Meinung Anlass gegeben,
oben S. 20.
3) Vergi. Göppert, Beohachtiingen über das Ueherwallen der Tannenstämme,
Bonn, 1842. 4. Seite 1, Anmerkung.
4) Athen a ei deipnosoplu IIl^ cap. 26, pag. 321.
a r t e n in Kap. 6 fehlt auch die ächte Orsei l l e nicht Von
den Beschreibungen des N e l umb i um speciosum und derNymp
h a e a Lotus in Kap. 8 rühmt Sprengel in der Anmerkung
dazu, man werde schwerlich bei den Alten eine genauere Beschreibung
finden als diese. Nicht weniger gelungen ist die Beschreibung
der T r apa natans, von der das ganze folgende Kapitel
handelt, und die der N ymp h a e a alba in Kap. 10.
Das sechst e Buch: von den S t a u d e n , zuerst den wi 1 d e n ,
unter denen die dornigen und dornenlosen unterschieden werden;
dann Kap, 6 bis 8 von den zahmen, worunter die liranzp
f l a n z e n oder, wie wir sagen würden, die Zierpflanzen zu verstehen
sind. Wichtig ist besonders Kap. 3 die ausführlichste Nachricht
über das berühmte Si lphion aus Libyen, .wozu Sprengeis
Commentar eine werthvolle Zusammenstellung aller sonstigen Nachrichten
liefert. Fast jeder Theil dieser ferulaartigen Doldenpflanze
ward geschätzt und mit besonderem Namen im Handel bezeichnet,
vor allem der unserer Asa foetida ähnliche Saft, Bei den Kr anz -
p f l a n z e n werden die wenigen krautartigen von den staudenartigen
nicht getrennt, und alle nach dem Gebrauch eingetheilt in
solche, deren theils wohlriechende theils geruchlose Blüthe, und
solche, deren Laub man anwandte. Es kommen hier aber auch
Pflanzen vor, die wir zu den Sträuchen zählen, wie gleich in Kap.
6 die Rosen, in Griechenland besonders wichtig zur Bereitung
des Rosenöls. Vorzugsweise wird hier wieder, wie bei den zahmen
Bäumen die Fortpfianzungsweise und sonstige Pflege betrachtet,
die Beschreibungen sind dürftig oder fehlen ganz.
Es folgen im siebten und achten Buch die Kräuter,
und zv/ar zunächst im siebten die Gemüsepflanzen nebst
den ihnen ähnlichen wilden. Kap. 1 bis 5 von den eigentlichen
Gemüsepflanzen und deren Cultur. Kap. 6 von denjenigen wilden
Pflanzen, die den zahmen Gemüsepflanzen entsprechen. Kap. 7
von den Ackerpflanzen, die auch als Gemüse benutzt werden. Dann
Kap. 8 bis lövon denITnterschieden und Gattungen derKräu-
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1) B e chmann ^ Geschichte der Erfindungen I, S, 33à
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