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122 B u c h IL Kap. 1. §. 16. B u c h IL Kap. 1. §. 16. 123
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Theile des Körpers abgegeben wird, - diese heisst aber bei den
blutlosen Thieren Saft {avcovvfwv, eigentlich das Unbenannte), bei
den blutführenden Blut so muss etwas dasein, wodurch wie
durch Wurzeln die Nahrung in die Adern geführt wird. Die
Pflanzen schicken ihre Wurzeln in die Erde, denn aus ihr nehmen
sie die Nahrung; den Thieren aber ist der Bauch und die Thätio--
keit der Eingeweide die Erde, aus der sie die Nahrung nehmen
müssen Deshalb ist es die Natur des Gekröses-, Adern zu haben
gleich Wurzeln.
87. Alle Thiere und vollendete Körper bedürfen durchaus
zweier Theile, dessen, durch den sie die Nahrung aufnehmen, und
dessen, wodurch sie den Ueberrest ausführen. Denn ohne Nahrung
können sie weder sein noch wachsen. Die Pflanzen nun —
denn auch ihnen schreiben wir Leben zu haben keinen Ort
Im- den unnützen Ueberrest. Denn aus der Erde nehmen sie die
Nahrung gargemacht, und sondern dafür ab die Samen und Früchte
Aber einen dritten Theil haben alle, den mittlem zwischen jenen'
m welchem das Princip des Lebens ist.
_ 88. Die Qualle hat offenbar gar keinen Unrath, sondern
gleicht dann den Pflanzen.
^ 89. Es ist aber zu bedenken, dass die Thiere und Pflanzen
im Ganzen täglich nur wenig wachsen; denn setzten sie auch nur
wemg mehr an, so würden sie dadurch doch über ihre eio-ene
Grösse hinausgehen. ' ®
90 ^ So wie von der grossen Menge der ersten Nahrung wenioausgeschieden
wird, was zur Fruchtbildung beiträgt, und wie endt
hch das letzte gegen die ursprüngliche Fülle fast nichts ist: so
wird auch,_ indem sich die Theile bei Bereitung der vollendeten
Nahrung emander ablösen, aus der gesammten Nahrung nur ein
sehr Geringes.
87) De partih. animal. I I , cap. 10. pag. 655 a.
88) Ilistor. animal. IV, cap. 6. pag. 531 h.
89) De gener. animal. I , cap. 18. pag. 725 a.
90) Ihid. III, cap. 1. pag. 765 h.
91. Die Menstruation ist ein unreiner Same, der noch der
Bearbeitung bedarf, so wie bei der Fruchtbildung, wenn sie noch
keineswegs beendigt, die Nahrung zwar schon darin ist, doch
noch der Bearbeitung zu ihrer Reinigung bedarf.
92. Auch unter den Vögeln sind die kleinen brünstig und
fruchtbar, wie auch einige unter den Pflanzen. Denn das Wachsthum,
was in den Körper gehen sollte, wird eine spermatische
Absonderung.
93. Nicht allein unter den Füsslern, auch unter den Flüglern
und Schwimmern sind die grossen wenig fruchtbar, die kleinen
sehr fruchtbar, aus demselben Grunde, gleichwie auch unter den
Pflanzen nicht die grössesten die meiste Frucht tragen.
94. Dass bei den sehr fruchtbaren die Nahrung in Samen
übergeht, wird aus den Erscheinungen klar. Auch unter den
Bäumen vertrocknen die viel Frucht tragenden leicht, nachdem sie
getragen, indem dem Körper keine Nahrung übrig geblieben ist;
und selbst die einjährigen scheinen dasselbe zu erleiden, wie die
Hülsenfrüchte und das Korn {GITOQ) und andere dergleichen; denn
sie verwenden alle Nahrung auf den Samen; denn die Gattung
derselben ist vielsamig.
95. Erschöpft werden sowohl die Vögel wie die Pflanzen.
Dieses Erleiden ist Uebermaass der Ausscheidung des Samens.
96. Ueberhaupt muss man nicht vergessen, dass, wie bei den
Pflanzen und vierfüssigen Thieren die Gegenden grossen Einfluss
haben, nicht allein auf das sonstige Gedeihen des Körpers, sondern
auch auf das öftere Befruchtetwerden und Tragen, so auch
bei den Fischen die Oertlichkeiten vielen Einfluss haben, nicht
allein auf die Grösse und Wohlgenährtheit, sondern auch auf die
Brut und die Begattung.
91) De gener. animal. Î , cap. 20. pag. 728 a.
92) Ihid. III, cap. 1. pag. 749 h.
93) Ibid. IV, cap. 4. pag. 771 b.
94) Ibid. III, cap. 1. pag. 750 a.
95) Ibidem.
96) Hist. animal. V, cap. 11. pag. 513 b.