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1Ö2 B u c h IL Kap. 2. '§. 17.
er sagt: „Er besass selbst einen Garten, um die Erscheinungen
der G a r t e n p f l a n z e n in der Nähe b e t r a cht e n zu können. "
Näher an die Ueberlieferung hielt sich Sprengel in seiner Historia
rei herbariae^): in seiner Geschichte der Botanik 2) spricht er
aber statt des Gartens überhaupt von einem Pflanzengarten,
Avas, wenn es sich auch anders deuten lässt, doch jeden Botaniker
unwillkürlich an das französische Jardin des plantes, d. h. botan
i s c h e r Garten, erinnert. Zu einem solchen hat ihn denn auch
ohne Zweifel im Vertrauen auf Sprengel, ich weiss nicht, ob Cuvier^)
selbst, oder der Herausgeber seiner Vorlesungen Saint-Agy,
erhoben, zu einem Garten, „i n Avelchem er e ine beträchtliche
M e n g e exotischer und einheimischer Pflanzen zus
a m m e n gebracht hatte." Dem Urheber dieses Ausspruchs
ahnete nicht, dass die wissenschaftliche Bedeutung dieses Gartens
seitdem von Schneider mit Kecht in Zweifel gezogen, und bald
darauf von Sprengel vielleicht nur zu sehr herabgesetzt ward.
Denn nunmehr sagte letzterer: ^^TV^ie viel Pflanzen er in seinem
Garten, den er seiner Schule hinterliess, mit Beihülfe des Deme-^
trios von Phaleros gezogen, das wissen wir nicht; aber gross war
seine Kenntniss von Gewächsen auf keine Weise, und den Bau
1) Sprengel HisL rei herb, / / , pag. 70^ wo, wie auch im folgenden
Werke Demosthenes statt Demetrios steht.
2) D e s s e l b e n Gesch. der Bot. I. Seite 54.
3) Cuvier, histoire des sciences 7iaturelles depuis leur origine jusqu'à nos
jours chez tout les peuples connus^ professée au collège de France, Complétée^ redigée,
annotée et publiée par M, Magdeleine de Saint-Agy. Tom 7, 1841, pag.
177. — Man muss besonders den ersten Theil dieses Werks, dem laut der
Vorrede keine stenographischen Berichte zum Grunde liegen, mit grosser Vorsicht
gebrauchen. Die Urtheile, zumal über zoologische und anatomische
Leistungen, sind meist sehr treffend, die historischen Angaben äusserst unzuverlässig.
4) Theophr. opera^ edid Schneider F, pag. 229,
5) Theophr, Naturgesch. d. Gew. übers, v. Sprengel II. S. 4. — Könnte
man das, was jeder seinen Vorgängern und ihren Erfindungen (also auch dem
Mikroskop) verdankt, abrechnen, bei wem bliebe dann wohl mehr Pflanzenkenntniss
übrig, bei Theophrastos oder bei Sprengel?
B u c h IL Kap. 2. §, 18. 253
der Pflanzen hatte er sehr wenig untersucht." Und in der That,
so wenig wir von einer Menagerie des Aristoteles wissen^ eben
so wenig wissen wir von einem botanischen Garten des Theophrastos.
Zunächst diente der Garten mit seiner Säulenhalle unstreitig
ihm und seinen Schülern zum Versammlungsort. Enthielt
er aber auch nur Obstbäume, Gemüse und einige Kranzpflanzen
(so nannten die Griechen, was wir Zierpflanzen nennen), wer kann
zweifeln, dass Theophrastos sie nicht zu mannichfachen Beobachtungen
sollte benutzt haben?
Ueberhaupt hatte Theophrastos vor andern das Schicksal,
bald bis in den Himmel erhoben, bald rücksichtslos verkleinert,
selten unbefangen und nach Verdienst gewürdigt zu werden. Anstatt
nun auch mir ein entscheidendes Urtheil anzumassen, wil
ich meine Leser mit seinen botanischen Schriften wenigstens so
weit bekannt zu machen suchen, dass sich jeder ein eigenes Urtheil
über ihn zu bilden im Stande ist. Ueber seine Leistungen
in andern Zweigen der Naturwissenschaft und der Philosophie sei
mir dagegen kurz hinweg zu gehen vergönnt.
•§. 18.
T h e o p h r a s t o s als Schriftsteller.
Dürften wir dem Diogenes Lacrtios trauen, so hätte Theophrastos
227 Werke in 230,808 Zeilen hinterlassen, also der Zahl
nach weit mehr, dem Umfange nach etwa halb so viel wie Aristoteles.
Allein vier mal hebt in dem langen Titel - Verzeichniss
die alphabetisch angelegte, wenn gleich nicht streng eingehaltene
Aufzählung von vorn an, und eben so oft wiederholen sich einige
Titel theils wörtlich, theils mit geringer Abweichung. Es sind
also vier Verzeichnisse, welche Diogenes ohne, was die frühern
schon enthielten, aus den folgenden wegzulassen, sorglos zusammengefügt
hat; und dennoch fehlen einige von andern Schriftstellern
citirte Werke. Mitunter werden auch offenbar dieselben Werke
von verschiedenen Schriftstellern unter verschiedenen Titeln citirt,
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