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Buch III. Kap. C. §. 44.
nügend bezeichnet, dass sich kaum entfernt muthmassen lässt, M^as
er gesehen hat^): unbestreitbar bleibt ihm aber das Verdienst,
die Bed eutung der P f lanzenkunde für allgem ein e E r dkunde
in ihrer ganzen Wichtigkeit erkannt und, so viel in seinen
Kräften lag, geltend gemacht zu haben. Und wie anders als Andere
er seine Quellen zu benutzen verstand, das zeigt aufs klarste seine
Beschreibung des rothen Meers 2) im Vergleich mit der, welche
uns der Sikelier Diodoros hinterlassen, und beider mit der des
Agatharchides, die ihnen als Quelle diente, und die wir zum Glück
noch besitzen.
Unter den Ausgaben Strabons stelle ich die zweite des
Casaubonus^) voran, nicht weil sie jetzt, nachdem der Text so
vielfache Verbesserungen erfahren, noch zu empfehlen wäre, sondern
weil es Sitte geworden nach der Seitenzahl derselben, die
sich am Rande aller späteren Ausgaben ausser der von Tauchnitz
notirt findet, zu citiren. Den besten Text lieferte bis jetzt der in
Paris lebende Neugrieche Korais (nur wenn er französisch schreibt,
nennt er sich Coray). Aber selbst Titel Einleitung und Commentar
sind griechisch geschrieben. Ein Abdruck dieses Textes, leider
ohne die Seitenzahl des Casaubonus, ist die Stereotypausgabe bei
Tauchnitz Die neueste von Krämer^) kenne ich nicht. Meines
Wissens ist sie noch nicht beendigt Unter den deut s chenUe b er-
1) Strah, 7/7, cap. 5 §. 13 pag. 575 edit. Casauh.
2) Ibid. XVI, cap. 4.
3) Diodor, Sicul. bibliothec, historic. 777, cap. 11 sqq.
4) Strahonis rerum geographicarum libri XV 11. Isaacus Gasaub onus
recensuit etc. Lutei. Paris. 1620 fol. — Text lateinische üebersetzung Commentar
und Register.
5) Zr Q a ß(x) V og yèoyQCiipiy.cov ßißXf a i^^lxdiS. Koqar]. IIaQi(i.\ Tom. l~lVy
1815—1819. 8.
6) Strab onis rerum geogr. libri ^F77. Edit, stereoiypa. Lipsiae^ sumtibus
Tauchnitzii. 1819. 3 tomi. 12.
7) Strahonis geographica. Recensuit^ commentario critico instruxit G. Kramer,
Berol. vol. 7, 1844. II, 1847. 8,
B u c h III. Kap. 6. §. 45. 317
Setzungen ist die von P e n z e 1 ^) ihrer willkürlichen Auslassungen
und Zusätze v^egen nur mit Vorsicht zu gebrauchen, doch mit Anmerkungen
versehen, die manche brauchbare Nachweisung enthalten,
und deren Verfasser Forbiger sein soll. Besser ist die von
Kärcher^-^), besonders vom achten Bändchen (von Buch XII) an,
von wo ab der Verfasser die gleich zu nennende Üebersetzung
benutzen konnte, die später zu erscheinen begann, aber rascher
beendet ward. Nicht so lesbar, aber pedantisch genau und mit
schätzbaren Nachweisungen kritischen Anmerkungen und sehr ausführlichen
Registern versehen, ist die von Groskurd^), Pflanzenkunde
fehlte jedoch allen bisher genannten Commentatoren
und Uebersetzern. Ob das auch von den f ranzös i s che n Uebers
e t z e r n ^ ) gilt, weiss ich nicht, da ich ihre Arbeit leider nicht
kenne.
§. 45.
J u b a II., Köni g von Mauritanien.
Von seinen zahlreichen und mannichfachen Schriften blieb
uns keine übrig. Wie viel wir daran verloren, bezeugen Plinius
und Andere, die sie fleissig benutzten und den königlichen Verfasser
stets mit Achtung nennen. Die zerstreuten Nachrichten
über sein Leben und seine Schriften sammelte und ordnete der
französische Akademiker Sevin*"^); doch finde ich die vornehmsten
1) Des Strab o allgemeine Erdbeschreibung. A. J. Penzel hat sie übersetzt
u. s. w. Lemgo 1775—1777. IV Bände 8.
2) Strabo's Geographie. Uebers. von K. Kärcher. Stuttgart. 1829 — 1836.
XII Bändchen. 12.
3) Strab on s Erdbeschreibung. Verdeutscht von C. G. Gr oskurd. Berlin
und Stettin. IV Theile. 1831—1834. gr. 8.
4) Geographie de Strah on,^ traduite en Français. Paris. V torn. 1815—1819.
gr. 4. — Ward auf Napoleons Befehl von du Theil, Koraïs und Gosselin
bearbeitet. Wird sehr geschätzt, kostet aber 12 Napoleond'or I
5) Se vin recherches sur la vie et les ouvrages de Juha le jeune^ roi de Mauritanie;
— in den Mémoires de VAcademie des inscriptions et helles lettres. Tom.
7F, 1723 pag. 457 sgq.
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