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252 B u c h III. Kap. 2. §. 33.
so, wie er that, unterscheiden können. Von Abbildungen saa-t o ö
er gar nichts; waren vielleicht nicht alle Exemplare cies Krateuas
damit versehen? Aber häufig citirt er, sonst mit Citaten
so sparsam, ihn bei verschiedenen Pfianzen und wie oft er
ihn stillschweigend benutzt haben mag, lässt sich nur vermuthen.
Eben so Plinius, der ihn gleichfalls häufig citirt und noch häufiger
benutzt zu haben scheint i), und Andere. Da es wohl der Mühe
Werth wäre, die Fragmente des Krateuas einmal zu sammeln und
besonders zu- bearbeiten, setze ich die Citate bei den Alten, die
ich auffinden konnte, hierher. Dioscoridis (nach Sprengeis
Ausgabe) pag. 2, 43, 271, 298, 313, 326, 346, 373, 531, 569, 606;
P l i n . hist. nat. XIX, sect. 50, XX, 26, XXII, 33, XXIV, 102,
XXIV, 4 und 26; Galen, (nach Kühns Ausgabe) vol. XI, pag.
795, 797, XIV, 7, XV, 134, XIX, 64 und 69; Schol. ad Nic
a n d ri theriac. vers. 529, 617, 656, 681, 856, 859, 860; Schol . ad
T h e o cri t. idjll. II, vers. 48, V, 92 und 94, vorausgesetzt, dass
Kratidas hier den Krateuas bedeutet, was die vorherige Stelle zu
beweisen scheint. Die Stelle bei O r i b a si o s (medicae artis principes.
Excudebat Stephanus) XI, pag. 416 ist aus Dioskorides pag.
569 genommen. Dass auch E p i p h a n i os ihn nenne, ward schon
oben bei Andreas erwähnt.
Dazu kommt noch eine lange Eeihe von Stellen, welche ein
neuerer Schriftsteller, Luigi (Aloysius) Angui l iar a in seinem
leider wenig bekannten Büchelchen über die einfachen Arzneimittel
unmittelbar aus einer Handschrift, welche Fragmente des Krateuas
enthielt, abdrucken Hess 2). Vom Asarum handelnd, erzählt er, es
J) Man hat oft behauptet, Plinius, der so viel citirt, nur nicht den Dioskorides,
hätte denselben gleichwohl nicht selten wörtlich copirt (Sprengel
Gesch. d. Med. S. 82). Viel wahrscheinlicher, ja ich darf sagen gewiss ist,
wie sich später ergeben wird, dass beide aus gemeinsamen Quellen, und zwar
vieles aus Krateuas, schöpften.
2) Das Buch erschien unter dem Titel: Semplici dell' eccellente Luigi
Angiiillara, llquali in piu pareri h diversi nobili Imomini scritti appaiono, et
nuovaiìiente da M. Giovanni Marinel lo manda.ti in luce. In Vineqia appresso
Valgrisi, 1561. 8minor (nicht 12.), mit zwei Abbildungen, Eine frühere Aus-
Buch III. Kap. 2. §. 33. 253
wären Ihm einige Fragmente griechischer Schriftsteller in die Hände
gefallen; daraus wolle er, was Krateuas vom Asarum geschrieben,
mittheilen. Und an einer der folgenden Stellen heisst es: „wie
man ersehen kann aus den wenigen Fragmenten des Krateuas, die
i c h besitze (che io mi ho)." Das ist alles, was er selbst über
sein Manuscript mittheilt. Genauer unterrichtet scheint Sprengel i)
zu sein, indem er sagt: „Sein (des Krateua^s) Werk la Qitoiofiovf.
i£va (richtiger ra qiCovo^ir/A), wovon die Handschrift auf der
Marcus-Bibliothek in Venedig von AnguilLara benutzt, von Weigel
abgeschrieben und mir gefällig in einzelnen Proben mitgetheilt
worden, enthält bloss Namen der Pflanzen und Angaben ihres
Nutzens." Dagegen, wie bestimmt auch die Angaben lauten, liess
sich manches erinnern. Woher wusste denn Sprengel, dass Anguillara
die Handschrift der Marcus-Bibliothek benutzt hätte? Er
selbst sagt nichts davon, und andere Quellen werden nicht nachgewiesen.
Und enthielt die weigelsche Abschrift wirklich bloss
Namen der Pflanzen und Angabe ihres Nutzens, so konnte sie
schon deshalb nicht von Anguillara's Handschrift genommen sein;
denn darin kamen beschreibende Züge vor, die er selbst uns mittheilt.
Nur daran konnte niemand zweifeln, dass sich in der
Marcus-Bibliothek eine angebliche Handschrift des Krateuas befände,
und dass Weigel Abschrift davon genommen. Doch nicht
gäbe in 4. und ohne die Abbildungen, aber doch von demselben Jahr und
Verleger, geben an Seguier und Haller. Sprengel verdankte sein Exemplar
dieses äusserst seltenen Buchs seinem Freunde Giro Pollini {Gesch. d. Bot. i,
S. 293), ich das meinige meinem Freunde Professor Dr. di Visiani in Padua.
Luigi ist die gewöhnliche Abkürzung von Aloysius, wiewohl es auch für
Ludewig vorkommt. Aber Anguillara wird von lateinischen Schriftstellern
seiner Zeit, z. B. von Konrad Gesner, beiden Bauhins u. a. stets Aloysius
genannt, in einem italiänischen Schreiben seines grossen Widersachers Mattioli
(bei l'iroboschi tom. VII, parte II, pag. 12 edit. Romanae) Aluigi, in Aldrovandi's
Antwort Luisi.
1) Sprengel Gesch. d. Botanik I, S. 104, und ebenso Gesch. d. Medicin,
4te Avfl. S. 593. In der Isten Aufl. S. 424 hiess es, die Handschrift würde
zu Rom in der kantakuzenischen Bibliothek aufbewahrt. Ich wüsste nicht,
dass dieselbe je von Konstantinopel nach Rom gelangt wäre.
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