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172 Buch II. Kap. 2. §. 20.
lassen oder schmecken. Dergleichen wüchsen vorzugsweise in
heissen Gegenden, wodurch Menestors zweites Zeichen widerlegt
werde. Man sieht, auf wie schwanker Grundlage das ganze physiologische
Gebäude errichtet war. Und doch stand es gegen
tausend Jahre!
Z w e i t e s Buch. Von den Veränderungen, welche die Pflanzen
(vornehmlich die Bäume) von aussen her erleiden, und
zwar durch N a t u r e i n f 1 ü s s e , indem die Einwirkung der Kunst
auf das folgende Buch verschoben Avird.
Kap. 1 bis, 7 ist ein kurzer Abriss der auf den Pflanzenbau
angewandten Meteorologie." und Geognosie. Sie handeln
vom Schnee, Regen; Wind, Luftwärme, von der Lage gegen die
Himmelsgegenden, vom salzigen und süssen Wasser, und vom
Boden.
Kap. 8 widerlegt gelegentlich die Meinung, als ob das Garwerden
der Früchte nicht immer durch die Wärme, sondern
bei einigen Pflanzen auch durch die Kälte bewirkt werde. Das
geschähe nie, sondern die Früchte würden zuweilen gar oder reif,
t r o t z der äussern Kälte, durch ihre eigene Wärme.
Kap. 9 bis 19 behandeln die Veränderungen, welche die
Pflanzen in Folge a tmosphär ischer oder tel lur i scher Einwirkungen,
oder welche e ine Pf lanz e von der andern erleidet.
Ich hebe folgendes hervor.
Kap. 9. Dichtstehende Bäume, auf die weder Sonne noch
Wind wirkt, wachsen schlank auf, und verlieren leicht ihre Früchte
vor der Reife, namentlich Feigen Palmen Mandeln. Den Granatbaum
pflanzt man sogar verkehrt , damit er sich nicht zu sehr
erhebt, sondern hängende Zweige bildet. Kap. 10. Vom Einfluss
des im Gegentheil zu weitläuftigen Standes der Bäume.
Kap. 11. Unfruchtbare oder armfrüchtige Bäume leben länger
als reichfrüchtige. Es sei unrichtig, wenn Demo kr i tos behaupte,
die Bäume mit graden Adern wüchsen und stürben schneller als
die mit gekrümmten.
Kap. 13 bis 15 über Verbesserung und Verschlechterung der
Früchte, besonders nach den Gegenden.
Buch IL Kap. 2. §. 20, 173
Kap. 16. Veränderung des Geruchs der Pflanzen. Veränderung
einer Pflanze in eine andere. Diese, wenn sie wirklich
stattfinde, sei als Verderbniss, als Ausartung zu betrachten;
doch vieles der Art, was man anzuführen pflege, gehöre gar
nicht hierher.
Kap. 17. Vom Wachsthum einer Pflanze auf der andern,
einem überaus schwer zu erklärenden Phänomen.
Kap. 18. Vom Nutzen oder Schaden, den eine Pflanze der
andern durch ihre Nähe bringe.
Kap. 19. Von den B ewe g u n g e n der Blätter Blumen u, s. w.
zu gewissen Tags- oder Jahrszeiten.
D r i t t e s Buch. Von den Veränderungen, welche die Pflanzen
durch die Cul tur erleiden.
Kap. 1. Welche Pflanzen angebaut werden können, welche
nicht. Kap. 2—3. Ueber Anpflanzungen und Saaten überhaupt,
und der passenden Zeit zu beiden im Frühling und Herbst.
Kap. 4 bis 10. Von B aumpf l anzunge n überhaupt, und
zwar Kap. 4 von den Gruben zum Pflanzen. Kap. 5. Wahl der
Pflänzlinge. Kap. 6. Düngung, Unterlage von Steinen unter die
Pflänzlinge. Wahl des jeder Baumart entsprechenden Bodens.
Kap. 7. Abstand der Bäume von einander, und das Beschneiden.
Kap. 8. Beschneidung der AVurzeln, und Bewässerung. Kap. 9.
Düngung der Pflanzung ist nicht zu oft zu wiederholen, und Wahl
der Düngerarten. Kap. 10, Auflokerung des Bodens zwischen
den Stämmen, und Reinigung von Unkraut. Die Nähe der Pflanzen
schadet vornehmlich dadurch, dass eine der andern durch
ihre Wurzeln die Nahrung entzieht. Doch bringt man oft auch
absichtlich eine Pflanze der andern nahe, z. B. man säet Gerste
oder sonst eine warme Pflanze zwischen die Reben, um dem Boden
die übermässige Feuchtigkeit zu entziehen.
Kap. 11—18. Von der Cultur gewisser Pflanzen ins Besondere,
und zwar Kap. 11—16 des Weinstocks, Kap. 17—18 der Palme,
und gegen das Ende des letzten Kapitels auch des Mandelbaums.
Kap. 19. Cultur der Kranzpflanzen und Gemüse;
unterscheidet sich wenig von der der Bäume.
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