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3 2 G Buch III. Kap. 7. §. 4G.
goriis in fol. erschienen^), und existirt ausserdem in zahh-eichen
Handschriften, woraus Jourdain^) eine Probe mittheilte. Schon
daraus liess sich abnehmen, es müsse diejenige sein, welche der
griechischen Rückübersetzung zum Grunde lag. Den alten Abdruck,
der jetzt vor mir liegt, zu erhalten, gelang mir damals nicht.
Dafür erhielt ich durch die gütige Vermittelung meiner verehrten
Freunde, Professor Me i s s n e r in Basel und Bibliothekar Schönemann
in Wolfenbüttel drei Handschriften, aus denen ich einen
neuen Abdruck besorgte; und nun kann sich jeder, der die griechische
mit dieser lateinischen Uebersetzung vergleicht, leicht überzeugen,
dass jene aus dieser geflossen sei^^). Von dem Verfasser
der griechischen wissen wir nur durch Hermolaus Barbarus dass
er Maximus hiess; vermuthlich war es der bekannte Maximus
P l a n u d e s , der um 1350 blühete. Den der lateinischen, der sich
A l f r e d u s nennt, und seine Schrift dem R o g e r u s Herefordens
i s zueignet, hielt Jourdain für den bekannten A l f r e d u s Anglicus.
Das ist jedoch ein Irrthum. Rogerus Herefordensis blühete
um 1170, Alfredus Anglicus etwa hundert Jahr später, und schon
zwanzig bis dreissig Jahr zuvor hatte Vincentius Belluacensis die
Uebersetzung benutzt. Es muss ein anderer Alfredus sein.
In zwei von Jourdain benutzten Handschriften wird er Al f redus
d e Sarchel genannt. Mein zweiter sehr freundlicher Recensent
im hamburger Correspondenten Herr P e t e r s en, belehrt mich
nach einer ihm von dem gelehrten L ap p e n b e r g gemachten Mittheilung,
dass Sarchel oder Sarcell in der Normandie lag. Er
1) Vollständig findet man den sein- weitläuftigen Titel in Hoffmann s
hibliogr. Lexikon 7, S, 298,
3) Jo urdain Gesch. d, aristotelischen Schriften im Aiittelalter, übers, von Stahr ;
Anhang Nr. X X X .
3) Mein sonst so gütiger Recensent in den Gelehrten Anzeigen der K.
baierschen Akademie von 1841 nr. 173 und 173, Herr T h oma s , vcrmisst
den Beweis dafür. Schon Jourdai n hatte ihn gegeben, und er liegt zu offen,
um der Wiederholung zu bedürfen.
4) HermolaiBarbari in Dioscoridem coroUar, / , cap. 28.
ö) Staats- und gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheiisehen Correspondenten^
1841 nr. 90.
Buch III. Kap. 7. §. 46. 3 2 7
war also ein N o r m a n n , hatte sich aber, wie Jourdain aus Roger
Bacon schöpfte, der mir leider fehlt, in Spanien aufgehalten, damals
dem Hauptsitz arabischer Literatur.
Die arabische Uebersetzung, woraus Alfredus die seinige
gemacht zu haben selbst versichert, besitzen wir nicht mehr.
Bei Abd-Al lat i f in seinem Bericht über Aegypten*) fand ich
indess glücklicher Weise zwei Stellen eines nicht näher bezeichneten
N i k 01 a 0 s, die mit zAvei Stellen unseres lateinischen Pseudo-
Aristoteles so genau übereinstimmen, dass sich an der Identität
der Schrift, welche Abd-Allatif vor sich hatte, und derjenigen,
woraus Alfredus übersetzte, nicht zweifeln lässt.
Diese Spur bei den Arabern weiter verfolgend, fand ich, dass
sie zwar hie und da von den aristotelischen Büchern von den
Pflanzen sprechen, doch so unbestimmt, dass es zweifelhaft bleibt, ob
sie dieselben in einer arabischen Uebersetzung besassen oder nicht.
J a nach der Art, wie sich Abd-Allatif darüber ausdrückt, erscheint
es sogar unwahrscheinlich. Um so bestimmter sprechen sich
H a d s c h i - C h a l f a , die noch ungedruckte Arabische Bibliot
h e k der P h i l o s o p h e n , woraus ich die betreffenden Stellen der
gütigen Mittheilung des berühmten Orientalisten Herrn Flügel
verdanke, und Abul -Farag, auf den mich gleichfalls Flügel
aufmerksam zu machen die Grüte hatte, über denNikolaos aus,
den wir bei Abd-Allatif kennen lernten. Er soll nach Ibn-
B o t h l á n , auf dessen Aussage sich Abul-Farag und die arabische
Bibliothek gemeinschaftlich beziehen, geooren sein zu Laodikeia,
und soll nach der arabischen Bibliothek eine Summe der aris
t o t e l i s c h e n Philosophie, nach Abul-Farag, diese und auch
ein Buch von den Pflanzen verfasst haben. Nach Hadschi-
Chalfa war letzteres ein Commentar zum Aristoteles, denlschak
B e n H o n a i n übersetzte, T h a b e t B e n Qor r a berichtigte. Abul-
Farag sagt nur von des Nicolaos Summe aristotelischer Philosophie,
davon besässen die Araber eine syris che Ueb er s e t z u n g durch
1) Abd-Allatif relation de V Egypte, traduite par Sylv» de Sacy^ P^g*
et 22.
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