h
\
V o r r e d e .
poJMi^
MUS6E TETLBE
¿fARL^jt
Die gleich nach Beendigung dieses Bandes in bester Stirnmiing
geschriebene Vorrede ist durch einen Zufall verloren gegangen.
Jetzt, tief in den dritten Band versenkt, mag und kann
ich sie in gleicher Art nicht zum zweiten mal schreiben^ und tröste
mich damit, dass diejenigen, welche Vorreden lesen, ihrer meist
am wenigsten bedürfen. Nur das Nothwendigste wiederhole ich,
vor allem den Plan des Ganzen, so weit er sich bis jetzt in der
Kürze darlegen lässt, und die Antwort auf zwei Vorwürfe, denen
ich entgegen sehe.
Was dieser Band giebt, sagt die Inhaltsanzeige. Im folgenden,
der fertig war, als ich den ersten zum Druck übergab, und
künftiges Jahr, sobald auch der dritte fertig und der vierte begonnen
ist, erscheinen soll, verfolgte ich die Geschichte der Botanik
in Europa bis zu ihrem tiefsten Verfall, bis nahe an die Zeit
Karls des Grossen, Mit dem dritten Bande spinnt sich ein neuer
dünnerer Faden an, die Geschichte indischer Pflanzenkunde,
die nach dem Urtheil der gründlichsten Sanskritisten nicht so alt
ist, wie man sich vor kurzem noch einbildete, und kaum bis zu
Christi Geburt hinaufreicht. Bei den P e r s e r n und den Erben
ihrer Macht und Geistesbildung, den Arabern, verbanden sich
darauf einheimische indische und griechische Elemente zu einer
wunderlichen Mischung, worin zwar der Masse nach die letztern
überwiegen, doch alles fast wie eine urweltliche Flora unzusammenhängend
und im Zustande der Erstarrung erscheint. Arabische
Einflüsse erstreckten sich dann wieder auf die spätem griechischen
und lateinischen Aerzte des Mittelalters, ohne die Medicin und