f i
I
i
«. ••(
i ^
ik-j '
r,.•'•i1 •. i •^ .^
292 B u c h III. Kap. 5, §. 40.
51. Gass ins Dionys ius Uticensis in zwanzig Büchern übersetzte,
und dem Prätor Sextilius in griechischer Sprache
übersandte. Er nahm in diese Bände nicht wenig aus den
griechischen Werken der vorgenannten auf, und verkürzte das
Werk des Mago um acht Bücher. Diese hat
52. D i o p h a n e s in Bithynien zweckmässig auf sechs Bücher
zurückgebracht, und dem Könige Dejotarus übersandte'
Dieser Liste des Varrò setzt Columella*), wie es nach der
gewöhnhchen Lesart scheint, einen einzigen Namen hinzu, den
des Sicilianers „Epicharmus , Schülers des Hieron;'' die Stelle
ist aber offenbar verdorben, so dass sich daraus mit Sicherheit
nichts entnehmen lässt, und es wäre leicht möglich, dass Columella
nicht lipicharmus, sondern Ar e b e i aus geschrieben hätte,
den wir in des Plinius Liste finden werden 2). Statt Nr. 18,
1) ColuvielL de re rustie, /, cap, 1 sect. 7—11,
2) Die Stelle lautet bei Columella de re rusL /, cap, 1 sect. 5.: Siculi
quoque non mediocri cura negotium istud prosecuti sunt Hieron et Epicharmus discipulus
Philometor et Attalus. Absichtlich, um keiner Erklärung vorzugreifen,
liess ich jede Interpunction weg. Statt Philometor et Attalus ist ohne Zweifel
zu lesen oder zu verstehen et Attalus Philometor; denn unmöglich lässt sich
h i e r a n den Ptolemäos Philometor denken, weil Varrò und Plinius den Attalus
Philometor nennen, nicht den Ptolemäas, und offenbar einer des andern
Liste vor Augen hatte. Aber wer ist E p i c h a rmu s des Hieron Schüler?
Der alte Dichter, Hieron des ersten Zeitgenosse? Schon Schneider in seinem
Commentar zu dieser Stelle zweifelt, ob er mit Recht des Königs Schüler
genannt werden könne. Man hat Hieron Epicharmi discipulus zu lesen vorgeschlagen,
aber auch das Hesse sich schwer vertheidigen. Wir kennen
kein solches Verhältniss zwischen dem Dichter und dem Könige. Dazu
fehlte uns dann ein zweiter Sicilianer, den der Pluralis Siculi zu verlangen
scheint. Rechtfertigt der verzweifelte Zustand der Stelle eine kühne Vermuthung,
so möchte ich so lesen: Sicuti reges quoque n. m, c. n. i. p, s, Hieron
et Archelaus et Philometor Attalus, Denn auch Varrò und Plinius zeichnen die
Könige in ihren Listen aus, und als hätte er diese Stelle ausgeschrieben,
sagt Plinius XVHI^ cap, 3 sect. 5: Siquidem et reges fecere ^ Pliero^ Philometor
Attalus^ Archelaus, Auch in seiner Liste lässt Plinius den König Archelaus auf
den König Attalus Philometor folgen. Vom König Ptolemäus Philometor. ist
keine Rede, eben so wenig von einem Epicharmus. Das Wort discipu/us geht
Buch III. Kap. 5. §. 40. 293
Charesteus Atheniensis lesen wir bei Columella „ C h r e s tu s Sohn
des Euphron, nicht wie Viele meinen der aus Amphipolis, der
gleichfalls für einen guten Landmann gehalten wird, sondern der
auf attischem Boden geboren.'' Bei Nr. 22 ist an die Stelle des
ausgelassenen Diophanes Nicäensis der Bithynier und Epitoraator
des Magon eingeschoben, und eben so bei Plinius. Hier berichtigten
die Nachfolger vielleicht ihren gelehrten Vorgänger.
Denn die bekannteste unter den vielen Städten namens Nikäa
(Stephanos Byzantinos unterscheidet deren acht „und einige andere")
lag in Bithynien. Aus Nr. 41. Eubolus macht Columella,
wenn die Lesart richtig ist, Cleobulus (woraus Reinesius Bolus
machen wollte, was der alphabetischen Anordnung widerspricht).
Nr. 43 Mnaseas ist aus der Reihe der Schriftsteller unbekannter
in die bekannter Herkunft versetzt und als Milesier aufgeführt.
Endlich ganz ausgelassen sind die Nummern
10. Apollonius Lemnius, 29. Menander Herakleotes.
11. Aristophanes Mallotes, 30. Nicesius Maronites,
17. Bion Soleus, 31. Pythion Rhodius,
und 49 der Dichter Menekrates.
Bei des Plinius Liste müssen wir die Folge der Namen
wieder ins Auge fassen. Sie zerfällt nur in fünf Abtheilungen. Die
e r s t e umfasst die Philosophen und Könige nebst dem Dichter
H e s i o d u s . Der andere Dichter Menekrates fehlt auch hier, und
bei Columella unmittelbar vorher, und kann daher beim Abschreiben leicht
an unrechter Stelle wiederholt sein. War das entscheidende Wort reges einmal
beim Abschreiben ausgefallen, so konnte sicuti leicht in Sicidi übergehen,
und dann musste aus dem Kappadokier Archelaos freilich ein zweiter Sicilianer
gemacht werden. Der Name Hieron erinnerte an Epicharmus, so erklärt
sich alles, und nichts hindert uns mehr, den Namen Hieron mit Harduin
und Bayle auf den zweiten dieses Namens zu beziehen, von dem sich
weit eher als von dem ersten vermuthen lasst, dass er in seinem hohen Alter
noch Schriftsteller geworden sei. Nur etwas Verwegenheit gehört dazu, so
gewaltsamen Aenderungen, was sich auch dafür sagen lässt, recht zu vertrauen.
Auch darf ich den Epicharmus Siculus, qui pecudum medicinas diligentissime
conscripsit, bei Columella F77, cap. 3 sect, 6 nicht verschweigen,
1) Plin. hist, nat. / , elench. libri XVUI.
'L