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188 Buch I. Kap. 2. §. 22.
eclidit cum apparatu critico Fr. Wimm er. Tom. I historiam
plantarum continens. Vratislav. 1842. — 1 vol. 8. max. — Leider
ist der zweite Band noch immer nicht erschienen. Die eleganteste
und correcteste Ausgabe,- die wir besitzen, die erste, in
welcher die Handschrift von Urbino zum Grunde liegt, und nur
da, wo überwiegende Gründe es erheischten, verlassen ist.
Die ohne den Text erschienenen lateinischen Commentare des
J u l . Cäs. Scal iger zu beiden Hauptwerken des Theophrastos
kann der Botaniker ganz unbenutzt lassen. — Dagegen führe ich
noch zwei neuere Werke an, die zwar dem Titel nach nicht hierher
zu gehören scheinen, sich aber vorzüglich mit Erläuterung
der Pflanzen des Theophrastos durch Untersuchung derselben in
ihrem Vaterlande beschäftigen. Ich meine:
J . S ibt h o r p , florae Graecae prodomusetc. Edid. J .E. Smith
II voll. 8. London. 1806—13. — Der erste Versuch, die Pflanzen
der Griechen, besonders des Theophrastos durch die noch jetzt
bei den Neugriechen lebendig gebliebenen Namen derselben wieder
zu erkennen, Und C. F r a a s , synopsis plantarum florae classicae,
oder übersichtliche Darstellung der in den klassischen Schriften
der Griechen und Römer vorkommenden Pflanzen, nach autoptischer
Untersuchung im Florengebiete entworfen, und nach Synonymen
geordnet. München, 1845. — 1 Band 8.
Auch diese Schriften leiden zwar hin und wieder an dem
Grundfehler der meisten Arbeiten ähnlicher Art, das völlig Ungewisse
für_ wahrscheinlich, das nur Wahrscheinliche für gewiss
auszugeben; sie sind also mit Umsicht zu gebrauchen, doch bis
wir eine bessere und vollständigere Flora von Griechenland von
einem Botaniker, der zugleich Alterthumskenner ist, bekommen,
keineswegs zu vernachlässigen.
Buch IL Kap. 3. §. 23. 189
Drittes Kapitel.
Andere Peripatetiker.
§. 23.
P h a n i a s von Eresos.
Nächst Theophrastos ist nur noch dreier um die Botanik verdienter
Peripatetiker zu gedenken, von denen sich doch etwas mehr
n als die blossen Namen und Titel ihrer Bücher erhalten hat, des
Phanias, des Dikäarchos und des Verfassers des mit Unrecht dem
Aristoteles zugeschriebenen Werkes von den Farben.
P h a n i a s oder, wie er fast eben so oft genannt wird, Phän
i a s der Peripatetiker, nicht zu verwechseln mit dem Jüngern
Phanias, dem Stoiker und Freunde des Alexandriners Posidonios,
war gleich Theophrastos zu E r e s o s um das Jahr 360 v. Chr.
geboren 1), und ein unmittelbarer Schüler des Aristoteles. In dem
Verzeichniss der Schriften des Theophrastos bei Diogenes Laertios
kommt auch ein Schreiben desselben an den Phanias vor,
woraus ich folgern möchte, dass nicht beide an demselben Orte
lebten. Ist der Phanias, der von den sicilianischen Tyrannen geschrieben,
mit dem unsrigen, wie man kaum zweifeln kann 2), identisch,
so lässt sich vermuthen, dass er wenigstens einen Theil seines
Lebens in Sicilien zugebracht habe.
Ausser philosophischen historischen und literarhistorischen
Schriften wird auch sein Werk von den Pflanzen genannt
woraus sich zwar nur wenige Stellen bei Athenäos erhielten, doch
genug, um uns den Verlust des Ganzen desto schmerzlicher empfinden
zu lassen. Besonders den Gestalten der Früchte scheint er
seine Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Dass aber in des
Athenäos Beschreibung eines Gastmals vorzugsweise solche Stellen
1) Eb
€,Tt^ Jo. Fr, dissevtationes Siculae. RBgiiüoniii 1825, 8. pag, 81 j
worauf ein Verzeichniss seiner Schriften folgt. 1.
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