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296 Buch III. Kap. 5. §. 41.
über unsere Medicago sativa und arborea i), die des Moschion
über den Kettich 2), derer über den Weinbau, die Bienenzucht
und andere Zweige der Landwirthschaft nicht zu gedenken. In
M a g o n s acht und zwanzig Büchern lernte man ein eben so
g r ü n d l i c h e s als umfassendes Werk kennen, wohl geeignet
andere minder umfassende oder von Grammatikern zusammengestoppelte
zu verdrängen. Doch ihm und seinen Bearbeitern
gebührt wohl ein eigener Paragraph.
§. 41.
M a g o n der Karthager und seine Bearbeiter.
Den Vater der Landwirthschaft (patrem rusticationis)
nennt ihn Columella und achtet ihn der höchsten Verehrung
Werth. Seine merkwürdigen acht und zwanzig Bücher, setzt er
hinzu, wären durch Senatsbeschluss ins Lateinische übersetzt.
Nach Plinius haben auch Könige über den Landbau geschrieben,
auch Feldherren, Xenophon und der Karthager Mago, den
der römische Senat so hoch in Ehren hielt, dass er nach der
Einnahme von Karthago, während er die dortigen Bibliotheken den
kleinen afrikanischen Königen schenkte, die acht und zwanzig
Bücher dieses allein ins Lateinische übersetzen zu lassen beschloss,
obgleich bereits M. Cato über den Gegenstand geschrieben hatte.
Das Geschäft des Uebersetzens ward Kennern der punischen
Sprache, unter denen D. Silanus aus einer der angesehensten
Familien Alle übertraf, aufgetragen. Was Varrò am Ende seiner
Schriftstellerliste über Magon und seine Bearbeiter sagt, kennen
war schon. Es ist nur noch eine Stelle bei Columella 5) übrig,
die ich, da sie zweideutig ist. vollständig geben muss. Der
Verfasser kommt gegen das Ende seines Werks auf die weniger
1) P/zn. hist. nat. XVIII, cap. 16 sect. 4S.
2) Idem XIX, cap. 5 sect. 26 in fine.
3) Columella de re rust. /, cap. 1 sect, 13.
4) PI in. XVIII, cap. 3 sect. 5.
5) Columella XII, cap. 4 sect. 2.
B u c h IIL Kap. 5. §.41. 297
bedeutenden Geschäfte der ländlichen Haushaltung, und sagt, auch
darüber hätten sich die punischen griechischen und römischen
Schriftsteller ausgelassen, „Denn auch Ma g o der Karthager,
fährt er fort, und Hami lkar , denen nicht unberühmte griechische
Schriffsteller, Mn a s e a s und Paxamus, dann auch die unsrigen
gefolgt zu sein scheinen, nachdem sie Müsse von Kriegen
h a t t e n , hielten es nicht unter ihrer Würde, dem Unterhalt der
Menschen gleichsam Tribut zu entrichten, wie M. Ambivius
und Mänas Licinius, dann auch C. Mant ius , die sich bestrebten,
des Müllers des Kochs des Kellners Verrichtungen durch
Vorschriften zu regeln."
Das sind sie alle die Grundlagen, auf denen H e e r e n ein so
schimmerndes Gebäude errichtete, dass es mir ordentlich leid thut
daran zu rühren; denn ich weiss nicht, ob es die Berührung verträgt.
In der vierten und letzten Ausgabe seiner Ideen über
d i e Pol i t i k den Verkehr und den H a n d e l der vornehms
t e n Völker der alten Welt^) widmete er dem Ma g o n eine
eigene Beilage, worin er die Bruchstücke seines georgischen Werks
nebst allen Zeugnissen über ihn zusammenstellte, und sich über
seine Person und Familie also aussprach:
„Die Namen Ma g o und H ami lka r waren sehr gewöhnlich
bei den Karthagern. Welcher Mago und Hamilkar zu verstehen
sei, wird uns nicht gesagt; nur so viel erfahren wir, dass beide
berühmte Feldherren waren, und die Müsse, welche ihnen die
Waffen Hessen, dem Landbau widmeten. Dass bei diesem Hamilkar
nicht an den Vater des Hannibal zu denken sei, wird jeder
leicht zugeben, der sich erinnert, dass dieser sein Leben meist
ausser seinem Vaterlande zubrachte. Ich glaube nicht zu irren,
wenn ich unter Mago den Feldherrn verstehe, der zuerst
K a r t h a g o ' s Herrschaft gründete (Justin. XIX, 2); Cyrus
Zeitgenossen; den Stammvater des Hauses, das über ein Jahrhundert
an der Spitze der Republik stand, und dessen Genealogie
die Tabelle bei der nächsten Beilage giebt. Hamilkar ist dann
J) In Heeren's historischen Werken, Theil XI I l , 1825, S. 527 bis 5ài.
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