
A iis k e in iu u g zu b r in g e n s in d , o h n e S tö r u n g a ttfz n b ew a lir e n . — Bei
den Clilaniydosporen resp. den Teleutosporen der Rostpilze ist es das natUrliobste,
die llauersporen, welcbe zumeist krusteuartige Uberztige an den beiallenen Niihr-
pfianzen bilden, drausseu im l'reien unter den atmosphäidschen Einflüssen zu belassen,
bis mit der uäcbsten Vegetationsperiode der Zustand der Auskeimung er-
i'eieht ist. Hier übernimmt gleicbsam die Natur die Äuf'bewalirimg der Sporen
unter Umständen, welche für die Herbeifülirung des Keimnngszustandes notwendig
sind.
Bei den Chlamydosporen der Brandpilze liegen aber schon die Verhältnisse
wesentlich anders, und wenn hier die Brandsporen für ihre Keimung auf
eine bestimmte Zeit angepasst sind, die Keimung aber erst nach Überwindnng
einer Ridieperiode erfolgt, so wird es nötig, das Sporenmaterial von den Näln--
pflanzen im reinen, zunächst abgeschlemmton nnd dann auf der Centrifuge
wiederholt gereinigten Zustande mit weissem, sterilisiertem Classande zu vermischen,
den Glassand in eineiii mit nassem reinen Kies-Sande gefüllten Topf
anf der Obei-flache sorgfältig ausznlegen, den Topf vou unten mit sterilisiertem
Wasser an einem kühlen, genügend beleuchteten Orte anfzustellen und feucht
zu erhalten und dann, damit der feuchte Saud mit den Sporen von oben nicht
austrocknet, ein Siebchen 3 cm hoch über dem Sande anzubringen, auf dem rein
ausgewaschenes, feuchtes Moos ansgelegt ist. Wrir sind nun imstande, in kurzen
Perioden von dem mit den Sporen gemischten Saude der Oberfläche Proben zn
entnehmen nnd zuverlässig festznstellen, wann die Keimmig der Sporen in Wasser
eintritt. Die Sporen sind vou dem Glassaude leicht abzutremien. Wenn man
mit sterilisierten Objektträgern nnd Nadeln nnd ausgekochtem Wassser operiert,
können keinerlei Störungen in die Kulturen hineinkommeu.
Audi bei den Z y g o s p o r e n u nd d en O o sp o r e n d e r n ie d e r e n
P i l z e erfolgt d ie K e iin m ig der Sporen, die znmeist mit sehr dicken Membranen
ausgestattet sind, erst nach mehr oder minder langer Ruhezeit. Die Sporen
dürfen auch hier während dieser Ruheperiode nicht oder nur kurze Zeit in
ganz trockenem Zustande aiifbewahrt werden. Sie müssen, bis die Keimung er-
iolgt, feucht gehalten sein, und dies wird bei grossen Zygo.sporen mit verliältiiis-
mässiger Leichtigkeit erreicht in der schon angedenteteii Aufbewahrung auf
feuchtem, sterilisiertem Glassaiide. W'emi aber das Zygosporemnaterial nur
kärgflcb zur Verfügung .stellt und die Zygosporen sehr klein sind, entspricht es
der Vorsicht, die Keimung der kleinen Sporen, z .B . von C h a e t o c la d ium und
Pi ]ito c e p lia l i s, auf sterilisierten Objektträgern zu versuciien. Es gelingt dies
leicht, wenn man die Sporen auf der Mitte eines Objektträgers auslegt, ans in
Alkohol sterilisiertem, vorlier aiigefenohtetem Elicsspa]iier einen nicht zu dicken
Bausch, der in der Mitte ein Loch resp. eine Brille hat, überlegt und nun ilas
Ganze mit einem zweiten Objektträger, besser nocli mit einem grossen Deckglase,
überdeckt. Es bleiben unter diesen Umständen die Zygosporen in einem
feuchten Raume, wie er für die Vorbereitung zur Keimung und die endliclie
Auskeinniiig am gimstig,steii ist, gegen alle störenden Einflüsse gesichert, und es
genügt vollständig, wenn man von Zeit zu Zeit einige Tropfen ausgekochten
Wassers an den Bausch des umgebenden Eliesspajiieres aiiträufelt und das Ganze
unter einer Glasglocke auf einem Leiterchen von Zinkblech, welches auf einem
Teller ruht, der uiiteii mit sterilisiertem Wasser versorgt wird, aufstellt. Ich
habe in dieser Art die Anskeimimg der Zygosporen von P ip to o e p lia l is nnd
P i lo b o lu s a n o n ia lu s , von welchem das Material nicht sehr reichlich vorhanden
war, mit aller Sicherheit erreicht.
In der gleichen Wei.se werden anoh am besten die O o sp o r e n v on
P e r o n o s p o r e e n behandelt, von welchen in der Regel nicht allzu ausgiebiges
Material von den zugehörigen Nährpflanzen vorliegt. Man legt die betreffenden
Pflaiizenteile mit den Oo.sporen zniiäclist während der Dauer des Winters in
sterilisiertem, feuchtem Glassande au einem genügend geschützten Orte im Freien
aus. Im hrühjahr lassen sich dann die Sporen von dem umgebenden Gewebe
der Nährpflanzen leicht freimacben, und es genügt nun meistens ein nur kurzer
Aufenthalt auf sterilisierten, von feuchtem Fliesspapier umgebenen Objektträgern,
um die Keimling zn erreiclieii. — Auch bei den S p o r e n d er E n tom o p li-
th o r e e i i ist zunächst ein Aufenthalt in feuchtem Glassaiide während der Winterzeit
geeignet, um die Keimung vorziibereiten. Sie tritt in der folgenden Vegetationsperiode,
wenn die vom Saude gereinigten Sporen auf Objektträgern feucht
ausgelegt sind, zumeist leicht ein. Bei G o n id io b o h is f o rm e n habe iclU) die
Oosporen auf den Objektti-ägeru ganz belassen, auf welchen sie in den Knlturen
in Nährlösungen gebildet waren. Die Objektti-äger wurden nur für einen oder
für zwei Monate in der beschriebenen Weise feucht gehalten, und dann trat die
Keimung regelmässig ein.
gebildet.’) Die Oosporenkeimungen sind auf Taiel 2 - 5 des VI. Teiles dieses Werkes ab