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leicht in blossem Wasser ans, nnd von den hier gebildeten Zoosporanglen oder
Conidienträgern mit Conidiensporen geht die Entwieklung auf den inzwischen
wieder vorhandenen Niihri>flanzen fort. Im Beginn uud anch wälirend der Dauer
der Vegetationsperiode ist die iiiigeschlechtliche Eortpflaiizmig in Conidienträgern
auf der Oberfläclie der Nährpflanzen bei den meisten Formen vorherrschend,
und erst weiterhin treten die Oosjioren in n e r h a lb der Nähriiflanzen auf
Die Oosporeiibildimg ist mitunter bevorzugt in einzelnen Teilen der Nährpflanze,
namentlieh in den Blüteiiteileii. ln dem Pilz der Kartoffelkraukheit,
P h y t o p h th o r a in f e s t a n s , liegt ein sicher erwiesener Fall vor, bei welchem
Oosporen nicht zur Ausbildung kommen und mir die Conidienträger anf der
Oberfläclie der befallenen, hier schnell absterbeiiden Pflanzeiiteile beobachtet
werden können. Der Pilz erhält sieh hier nicht durch die Dauerzustände in
Oosporen, sondern durch Mycelien, welche in den niiterirdisehen Knollen der
Kartoffel langsam fortvegetiereii, von welchen dann bis zum nächsten Jahre die
weitere Verbreitung des Parasiten ausgeht. Von dem Kartofl'elpilze ' habe ich
Ieststelleii können, dass seine Oonidien direkt oder auch die Zoosporen aus
diesen in Nälirlösungen, aus jmigen Kartoffeln hergestellt und mit etwas Bierwürze
versehen, leicht kultiviert werden kOiiiieii. Es bilden sich grössere,
verzweigte, von Scheidewänden kaum durchsetzte Mycelien aus, deren Enden
Uber dem Kulturtropfen in Conidienträger übergehen, sieh einfach verzweigen
mid in siiccedaner Folge Conidien in kaum geringerer Zahl ausbilden, wie es
von den Frnchtträgern auf den Nährpflanzen geschieht. Die Oosporen Hessen
sich bis jetzt in diesen Kulturen mit Nährlösungen auch nioht- erzielen, wohl
aber können wir nach der leichten Ernährmig des Pilzes ln Nährlösungen mit
allem Grunde annehmen, dass der Pilz von seiner Überwinterung in den Kartoffel-
kiiollen saprophytisch iu der Erde weiter wächst, Uber die Oberfläche der Erde
kommt und von hier aus in seinen Conidienträgern die Erzeugung der Kartoffel-
kraiikheit in dem oberirdischen Kräiitig der Nährpflanze, immer erst iu vorgerückter
Zeit, etwa im August, bewirkt. Es ist kaum zweifelhaft, dass auch
die übrigen Fomien der Peronosporeen einer Ernährung in Nährlösungen zugänglich
sind, wenn deren Herstellung nur richtig eingeleitet wird. Hieniaoh lässt sich
aimehmeii, dass Kulturen nach dieser Eichtung erfolgreich sein werden nnd noch zu
wichtigen ergänzenden Eesiiltaten führen kömien. Die Infectioii der Nährpflanzen
erfolgt in der Natur durch die Conidien der Conidienträger oder durch die
Schwäniier aus diesen, wo solche noch zur Ausbildung gelangen, l i i f e c t i o n s -
v e r sn c b e mit den Conidien und mit den Schwärmern haben nur dann einen
Erfolg, wenn hierfür ganz frisches Hjiorenniaterial von den Fruchtträgerii verwendet
wird. Ältere Conidien sind meist schon nicht mehr keimfähig und
darum für die Infection ungeeignet. Will man genügendes Conidienniaterial
gewinnen, so mtiss man die aus dem Freien mitgenommeiien, befallenen Pflanzen
oder l ’flanzenteile in Botanisiertroninieln feucht erhalten und dann von den hier
frisch und neu gebildeten Conidienträgern die Sporen abnehnieii, welche nun,
womöglich auf junge Teile der Nähriiflanzen übertragen, mit ihren Keimschlänchen
leicht eindringen iiiid die Krankheitserscheinuiigen, resp. die Entwicklmig des
Pilzes, in den Nährpflanzen herbeifüliren. Bei dem Pilze der Kartoffelkrankheit
erfolgt der Angriff' des oberirdischen Kräiitigs meist von einzelnen, von der
befallenen Stelle .sclmell sich ausbreitendeii Punkten aus. In anderen Fällen
sind dagegen die ganzen Nähipflanzeii mehr oder minder befallen, und wo dies
der Fall ist, muss man wohl schon eine verliältiiisiiiässig frühe Infection der
jungen Nährpflanzen aiinehnien, in der Art, dass sich der hier in die jungen
Gewebe eiiigedrungene Pilz mit der fortschreitenden Entwicklung der Nährpflanze,
die nicht ab.stirbt, in dieser verbreitet. Hierüber fehlen noch weitere
und geschlossene Uiitersiichimgen, die leicht ausführbar sind, wenn man junge
Keimpflanzen zur Infection herrichtet und dann die Infection mit dem frischen
eben in der Natur auftretendeii Conidienmaterial einleitet. Die Übertragung
der Conidien auf die Nährpflanzen kann zwar trocken, von den befallenen
Pflanzenteilen aus, besser aber mit abgeiiommeiien, in Wasser verbreiteten Conidien
eiugeleitet werden, indem man diese mit Hülfe eines Pulverisators, in feinen
Tröpfchen auf die zu iiificierenden Nährpflanzen aufbläst. Diese Übertragung
in kleinen Tröpfchen, die getrennt für sich auf den Nährpflanzen leicht haften
bleiben, hat noch den besonderen Vorteil, dass durch das Wasser die Keimnng
der Conidien oder die Zoosporenbildung aus diesen nach Möglichkeit begünstigt
wird. Das baldige Eindringen der aiifgeti-ageneii Keime in die Nähipflanzen,
meist direkt durch die Oberhaut mit einem deutlichen Loche, ist dann leicht
zu beobachten. Die Eiiidringstelle wird mitunter, z. ß. bei dem Kartoffelpilze,
durch Verfärbung ins bräunliche deutlicher markiert.
Die bis dahin vorliegenden Unter.suchungen Uber die Peronosporeen geben
nur in einzelnen Fällen, z. ß. bei dem Kartoffelpilze, ein befidedigendes und
relativ abgeschlossenes Bild über die Biologie dieser Pilzform und der Kraiikheits-
erscheinungeii der von ihnen befallenen Nährpflanzen. Es ist nach den jetzt von