
Jiiluüts auf eine eng umschriebene Stelle, die eine beträchtliche Erweiterung und
Vergi'üsserung erfuhr (Fig. 1). Sie wurde dann von den entleerten, umgebenden
Alycelteilen noch enger abgekainmert, zeigte die Entmischung des Inlialts durch
Ausscheidung von Fetttropfen im Innern und eine Diiferenzirung der Alembran
in Endo- und Exosporium, welches letztere mit seiner dunkleren Färbung die
schon beschriebenen warzigen VoivsprUnge ausbildete. Mit diesen Vorgängen war
die Bildung der Mycelsporen abgeschlossen. In den einzelnen Mycelteilen wurde
immer nur e in e Chlamydospore angelegt, und je nacli der Grösse der Mycelien
kamen auch mehrere dieser Sporen in wechselnder Grösse zur Veranlagung, die
durch ihre ungewöhnliche Dicke wie förmliche Klumpen in den Alycelverzwei-
gungen schon dem blossen Auge aiiffielen. Sie waren nicht immer rund und
zeigten nainentlich dann Abweichungen von diesei* Gestalt, wenn die Anlage an
einer Stelle zustande kam, wo im Verlaufe des Mycelfadens ein dicker, seitlicher
Arm sich abzweigte. Man hätte diese auffälligen Bildungen ohne Kenntnis des
Entwicklungsganges für Zygosjioren ansprecheii können, denen sie äusserlich um
so ähnlicher sahen, als die entleerten Alycelteile, zwischen welchen sie angelegt
waren, an der Verbreiterung einen Alitanteil genommen hatten. Die Grösse der
Sporen war in den centralen Teilen der Alycelien am auffälligsten, nach dem
Umfange zu wurden sie kleiner (Fig. 1), und als ihre Ausbildung in allen Verzweigungen
beendet war, zeigten sich noch in den feinen Alycelfäden der Peripherie
sehr kleine Bildungen dieser Art von lichtbrechendem Ansehen, welche
aber keine doppelschichtigen Alembranen unterscheiden liessen. An diese schlossen
sich die etwas grösseren Fonnen, die leichte Aleinbranvorsprünge an der Aiissen-
wand besassen (Fig. 7, 8, 9), aber nicht die doppelt differenzirten Alembranaus-
bildungen mit auffälligen Alembranvorsprüngen an dem Exospor. ln der grossen
Zahl der Kulturen, welche in Nährlösmigen eingeleitet wurden, wiederholten sich
die beschriebenen Vorgänge mit grossen Sporenbildiiiigen in der Mitte, mit
kleineren Bildungen nach dem Umfange und mit den kleinsten Anlagen in den
letzten Alycelauszweigungen in stets gleicher Art. Sporangienträger wurden an
den Alycelien nicht angelegt; an der SteUe, wo ihre Anlage sonst eingeleitet
wird, erfolgte stets die Anlage der Mycelsporen in den verschiedenen Grössen
und Abstufungen in der Alembranausbildimg.
Es war leicht, da.s so gewonnene Material abermals zur Keimung zu
bringen und festzustellen, dass im Laufe von vier bis sechs Wochen, die grossen
Sporen mit einem Sporangienträger, einer Zygosiiore ähnlich, auskeimten, dass
die kleineren Sporeiiaiilagen mit noch rauher Alenibvmi ebenfalls, aber schon
nach drei Wochen n o ch f r u c t i f i c a t i v auskeimten mit der Bildmig eines
kleineren Fruchtträgers und dass endlich mit der abnehmenden Grös.se fler
Sporen, die peripherischen und k einen Anlagen nicht mehr IVuctihcativ aiiszu-
keiinen vermochten und unverändert liegen blieben. Es war aber leicht, durch
Anwendung von Nährlösungen den Beweis zu führen, dass diese kleinen Bildungen
sich wie Sporen verhielten und dass sie auf Zusatz von Nälirlösungen,
den Sporen gleich, v e g e t a t i v auskeimten zu neuen, wiederum Chlamydosporen
aiisbildendeii Alycelien.
Aber auch die grösseren Sporen waren durch Zusatz von Nährlösungen
ohne alle Schwierigkeit zu vegetativer Auskeimung zu bewegen (Fig. 12). Es
platzte das Exospor an e in e r Stelle auf und eiu förmlicher Büschel von Keiin-
scliläiichen trat aus der Kissstelle aus, um sicli zu neuen, wiederum fructificiren-
den Alycelien ausznbilden. Bei den grössten Sporen wurden diese vegetativen
Auskeimungen zu einer phänomenalen Erscheinung, indem mehr als 50 Keiiii-
schlänche an einer Stelle angelegt wurden (Fig. 12a u. b), sich je zu verzweigten
Alycelien ausbildeten. Es konnte also hier die fructificative Auskeimung
(in Fig. 10 a u. b) in Form eines Sporangiiimträgers zu Gunsten einer rein
vegetativen Bildung (Fig. 12) übersj>rungen werden in ähnlicher Art, wie ich
dies früher schon für die Keimung von Zygosporen von Sporodinia grandis (im
IV. Bd. d. AV., Taf VI, Fig. 23 — 25) nachgewiesen habe.
Normaler Weise tritt aber die f r u c t i f i c a t iv e A u sk e im u n g bei allen
grösseren S])oren ein und diese verliert sich erst mit abnelimender Grö.sse der
Sporen dahin, dass sie endlich nur noch auf Zusatz von Nährlösungen, den
Sporen gleich, vegetativ auszukeimen vermögen. Der Anlage nach sind diese
Mycelsporen iu ihren verschiedenen Grös.sen nicbt verschieden. In der Form-
aiisbildiing tritt aber ein bedeutender inoi-jiliologisclier Unterschied hervor, welcher
gesteigert wird durch die besondere Membranaiisbildung und Uitferenzining bei
den grössten Sporen. Physiologisch können wir die Sporen, ihrer Grösse nach,
in fructificativ und vegetativ auskeimende Sporen abgrenzen und au.ssagen, dass
mit abnehmender Grösse die fructificative Auskeimung in den Sporen nicht
mehr erfolgt.
In allen Nährlösungen, worin ich den Chi. macrocarpus in .seinen Sporen
knltivirte, wiederholten sich die beschriebenen Er.scheinungen, und es unterblieb
die Anlage der Sporangienträger zu Gunsten der Anlage der Alycelsporen, mit