
ungestörte, Kultur nur für eine kurze Zeit ausftillrbiir werden kann. leb habe
die Kidtur iler Kostpllze namentlich aueli der Uredo- und Aecidiosporen, in sehr
verdllmiteii Kälii'lösungen erfolgreieli versncbt, aber zunächst liinausgeschobeii,
l)is ieli, von anderen Arbeiten frei, ndcli allein dieser Knltnr widmen konnte.
Ijeider liahe ieli inzwischen aiicli den Gebrauch meines zweiten Auges so weit
verloren, dass ich die Versuche nicht mehr selbst weiter führen kann mid auf
Grund der gegebenen Knlturinethoden Anderen überlassen muss.
Zu r A u s iü h r u n g v o n I n f e c t io n s v e r s n e h e n mit den Kostpilzen sind
die vorstellend hervorgehobeiien, biologisclien Momente vou entscheidender Be-
(ieutiing. Versuche mit den Basidiensporen der keimenden Teleutosporen haben
znr Voraiissetzraig, dass die Teleutosporen in keimfähigem Zustande gegeben sind.
Für G y in n o s ]> o r a iig ium ist die Friictiflcatioii in den gallertigen Friielit-
körpeni mit den Teleiitosiiorenanlagen im ersten Früliiahr leicht zn beobacliten,
ähnlich auch bei C h r y s om y x a uud C v o n a r tin n i, Die Basidiensporen
werden in deu geeigneten Keimstadien in Mengen abgeworfen iimi können, in
Wiusser verteilt, durch Aiifsjirnhen mit dem Pulverisator leicht zur Infection fiir
die betreffenden Nährpflanzen verwendet werden. Bei den Teleutosporen, welche
in Dauerzuständen an den Nährpflanzen liberwinteru nnd welclie erst nach den
Einflüssen des Winters im Frühjahr zur Auskeimuiig in Basidien Ubergehen,
muss diese Keimzeit genau festgestellt werden. Die Pflanzeiiteile mit deu anhaftenden
Teleutosporen, vorher mit aller Vorsicht von anhäiigenden Verimrei-
nigungen diireii Wasser befreit, werden, vollständig durchfeuchtet, so ansgelegt,
dass man die abfallenden Basidiosporen der auskeiinenden Teleutosporen in einem
Uhrglase in Wasser aiiffängt und min alsbald mit dem Pulverisator auf die
inzwisciieu bereit gestellten Nährpflanzen aufspreut. Es ist zutreffend, wenn man
dem Wasser, in welchem die abgefalleiien Basidiosporen aufgefangen werden,
eine sehr geringe Menge von Nährlösung, saurem Pflaumendecoct, zusetzt, um
plmsmolytiselio Ersclieiuiingen zu vermeiden iiiid die Keimmig der Sporen zn
toidern. Die Methode, die Pflaiizenteile mit den anskeimenden Teieutosporen
Uber den zu infizierenden Nährpflanzen so aiifziiliängen, dass die abfallenden
Spiiroii auf diese niederfiillen müssen, hat ihre gro,ssen Mängel darin, da,ss zu
viele Sporen auf eiue Stelle niederfallen und dadurch nicht zur Wirkung
kommen können.
Es kommt für diese Infection mit Basidiensporen, wenn sie Erfolfr haben
soll, m erster Lime m Betracht, dass die zu iiificierenden, zugehörigen Nährpflanzen
im j iig en d li ch en Z u s ta n de sich beflnden, und dass die direkt durcli
die Haut eindringendeii Infectionskeime nicbt in erhärteten und ausgebildeten
Geweben dev Oberhaut einen zu grossen Widerstand finden. Man kann sicli
leicht überzeugen, dass die im jugendlichen Zustande inficierten Nährjiflanzen
leicht und sicher von den Infectionskeimen befallen werden, dass diese aber meist
erfolglos bleiben, wenn zu weit ausgebildete und erhärtete Pflanzen zur infection
lierangezügen werden.
Bei den I n f e c t io n e n m i t l l r e d o - u n d A e c id io sp o r e n , welche nicht
fructificativ, sondeni vegetativ mit einem Keimschlauche anstreiben, liegen die
Verhältnisse für die Infection durchaus anders. Diese Sjioren sind gross, reich
mit Nähr.stoffen versehen, sie keimen in Wasser unmittelbar zu langen, dicken
Keimschläuehen aus, dringen nicht direkt durch die Oberhaut in die Nähi-
pflnnzen ein, finden vielmehr ihren Eingang durch die Spaltöffnungen, in welche
sie eindringen und von dort aus <lie unterliegenden Gewebe fhr ihre weitere Entwicklung
befallen. Bei dem Eindringen der Infectionskeime durch die Sjailt-
öffmmgen und, nicht durch die Oberhaut, sjiielt die Erhärtung der Oberhaut, wie
sie iu älteren l ’flanzenteilen eintritt, nicht die gleiche Kolle. Es können also
die Infectionskeime hier in ausgebildetere Gewebe eindringen, well sie iliren Weg
durch die gegebenen Öffnungen der Oberhaut, durch die Spaltöffnungen, nehmen.
Znr praktischen Ausführung der Infectionsversuche beschränkt man sich hier am
besten auf die blosse Verstäiibung der Sporen oder ihre Übertragung durch I insei
auf die Oberfläche der Nährjiflanzen. zumal hier ein gewöhnlich ausreichendes
Sporeiimaterial für die Infection znr Verfügung steht. Man kann auch die
Sporen, die nicht so leicht benetzbar sind, in Wasser auffangen, in diesem verteilen
und mit dem Pulverisator die Infection durch Aufspreuen in Trujifclien
vornehmen. Es hat dies aber seine Mängel darin, dass das oberflächlich gebildete
Sporeiimaterial gewöhnlich stark mit fremden Pilzkeimen aus der Lnlt
verunreinigt ist, und dass hierdurch Störungen bei der Infection nicht ausgeschlossen
sind. Auch hier ist der Zusatz von sehr geringen Mengen Nährlösung,
am besten von saurem Pflaumendecoct, von Vorteil, aber nur in solchen
Fällen, wo das Sporeiimaterial in besonderer Reinheit gegeben ist, also bei den
Aeoidiensporen, die in Fruchtkörpern gebildet werden.
Der Erfolg der Infection zeigt sich bei den niclit jiereniiierenden Rostpilzen
meist schon nach kurzer Zeit, und zwar unter den Stellen, an welchen die In-
fectioii eingetreteu ist. An eben diesen Stellen treten die durch rote h arbe aul