
eine lockere basale Bekleidung um die dichte, jetzt grünlich aussehende, geschlossene
Hyi)heiiverbindimg des Stieles. Die Verlängerung desselben eixeichte
mit drei bis vier Centimeter ihr Ende, und als sie vollzogen war, hatte auch
das Köpfchen seine innere Ausgestaltung erfahren; es war nicht wesentlich verschieden
von einem Köpfchen des Mutterkornpilzes, der Claviceps puvpurea. Der
Längsschnitt eines Köpfchens ergab die dicht gestellten bimförmigen Perithecien
mit sporenreifeu Ascen wie in Fig. 8 und in Fig. 9.
D ie A u s b ild u n g e in e s k e u le n f ö rm ig e n F r u c h tk ö r p e r s m it
s e in em P e r ith e c i e n s t a n d e im K ö p f c h e n nahm von der ersten Keimung
auf dem Sclerotium bis zur Ascenreife in den Schlauchfrüchten etwa vier Wochen
in Anspruch. DIit der fortschreitenden Ausbildung wurden die Sclerotien erschöpft
bis auf die .schwarze Bekleidung.
Es ist Kegel, d ass nur e in E r u c h tk ü r p e r aus e in em S c le r o t ium
gebildet wird. Es kommen aber als Ausnahmen zwei bis drei Keulen an einem
Sclerotium vor, besonders bei sehr grossen Sclerotien. Dagegen wird die Bildung
von mehreren Keulen in dem Hyphenköpfchen- e in e r Keimung zu einer weniger
seltenen Erscheinung. Sie äussert sich schon früh in unterschiedlichen Verdichtungen
und führt nachträglich zu dem Ursprünge mehrerer Keulen aus e in e r
Stielanlage, als ob sie sich verzweigt hätte.
D ie S p o r e n r e i f e in den einzelnen Perithecien eines Köpfchens zeigt sich
äusserlicli an in dem starken Hervortreten der Hälse der Perithecien (P'ig. 8 u. 9),
das Köpfchen erscheint wie eine Kugel mit stumpfen Stacheln besetzt. Die
Sporen werden mit sehr geringer Energie , aus den Ascen ausgestossen (Fig. 10),
man kann sie nur nach unten auf einem Objektträger aiiffangen, wenn man sie
zur Kultur verwenden will. Das Sporenwerfen dauert mit anfangs gesteigerter,
dann wieder nachlassender Energie acht Tage lang fort. Mit seinem Stillstände
verschrumi)fen die Köpfe, und die Stiele trocknen ein. D ie A s c e n e in e s
P e r i t h e c i u m s (Fig. 0) reifen also nach einander. Sie sind ohne Paraphysen
in der Basis des Peritheciums gebildet, ähnlich wie bei Claviceps purpurea, und
erreichen bei fadenförmiger Dünne eine beträchtliche Länge bis zu 0,40 mm.
An der Sj)itze des Ascus ist in kappenformiger Umschreibung die Öffnung
zur Entleerung der Sporen vorgesehen. D i e S p o r e n s in d in d e r Z a h l
v o n 8 in j e d em A s c u s a n g e l e g t . Sie durchsetzen in fadenfönniger Gestalt
den ganzen langen Ascus (Fig. 10). Ihre enorme Länge macht es erklärlich,
dass sie nur mit geringer Energie aus dem Ascus entleert werden können. Wenn
k
man die Sporen (Fig. 11) eines Köpfchens auffängt, ohne den Ascus gesehen zu
haben, so traut man seinen Augen nicht, dass in diesen unglaublich langen und
dabei so überaus feinen Fäden die Schlauchsporen des Pilzes vorliegen, sie messen
0,30 mm.
Fängt man die Sporen in Wasser oder in Nährlösungen auf", so sieht man
sie nur kurze Zeit in ihrer ganzen Längsausdehnuiig. S c h o n b a ld n a c h
d em A u s s p r i t z e n t e i l e n s i e s i c h (Fig. 11) zunächst durch eine Zweiteilung
in zwei Hälften, dann durch abermalige Zweiteilung in v i e r , a u ch
in d i e s e n B r u c h s t ü c k e n n o c h im m e r s e h r la n g e F ä d en . Die Teilstücke
einer Fadenspore, die aussehen wie die eigentlichen Sporen, sind aber
nicht immer gleich lang, es kann nämlich Vorkommen, dass die Teilung noch
weiter geht, und die vier Fadenteile sich einzeln oder alle noch einmal
fragmentiren.
In W a s s e r aufgefangen, zeigen sich an d e n F a d e n s t ü c k e n der
Sporen schon nach einem Tage d ie e r s t e n A n z e i c h e n d e r K e im u n g .
Sie bekommen an beiden Enden eine deutliche Anschwellung, welche sich aus
dem Inhalte des Eadenstückes vergrössert b is z u r e i b i r n f ö r ni ig e n G e s ta l t
(Fig. 12a) b is zu r F o rm d e r s e lb e n f a r b l o s e n C o n i t li e , die wir aus
den Brandsporen (Fig. 14) keimen sahen. Mehr wie zwei Oonidien werden an
einem Sporenfragment in Wasser nicht gebildet und können auch nicht gebildet
wei-den, weil damit der Inhalt erschöpft ist. Es kommt aber vor, dass die Teil-
stücke einer Spore noch zusanmienhängen nnd schon zur Conidienbildung übergehen.
Dann sieht es aus, als ob die Conidien seitlich ans der Länge der fadenförmigen
Ascensporen ausgetrieben würden.
Da die gebildeten Conidien in Wasser nicht keimten, so war anch hier
nicht weiter zu konmien. E.s war aber die mit der Keimnng der Ascensporen in
Wasser festgestellte Tatsache allein schon von entscheidender Bedeutung. D ie
m i t d e r B i l d u n g d e r g l e i c h e n C o n id i e n a u s k e im e n d e n B r a n d s
p o r e n e i n e r s e i t s u n d d i e A s c e n s p o r e n a n d e r e r s e i t s g e b e n d en
u n n i n s t ö s s l i c h e n B e w e i s , d a s s d i e B r a n d s p o r e n a l s d ie E n t -
w i c k l u i i g s g l i e d e r d e s n e u g e f u n d e n e n A s c o m y c e t e n anzuseheii
sind, was aus dem blossen Vorkommen dieser Sporen auf den Sclerotien nnd
vor deren Anlage allein noch nicht mit wissenschaftlicher Sicherheit erwie.sen war.
Ausser im Wasser wurden nun d ie A s c e n s p o r e n in N ä h r lö s u n g e n
aufgefangen. Hier fragmentirten sich die Fäden gewöhnlich in vier Bruchstücke,