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Brandsporen auftritt, z. B. von Ustilago longissima und U. bromivora, welche
bei ilirer Keimung noch nicht zur Bildung der Basidien resj). Hemibasidien fortgeschritten
sind.
Im Anschluss an Endomyces müssen wir nun noch die Formen der
Gattung E x o a s c u s u nd T a p h r in a , d ie h ö c h s t e n B i ld u n g e n d er
e x o a s c e n A s c o m y c e t e n , an dieser Stelle anschliessen. Diese Formen leben
parasitisch, die ersteren häufig auf verschiedenen Amygdalaceen, die anderen
auf Blättern und Früchten von Ainus und Populus. Die zumeist perennierenden
Mycelien fructificieren in den Blättern oder in den Früchten der Amygdalaceen
und fructificieren z .B . bei P lx o a sc u s d e fo r in a n s auf Pfirsich in jedem Jahre
in den Blättern der Frnhlingstriebe. Die Mycelien verzweigen sich an der Oberfläche
der Blätter nnd bringen unter der Epidermis aus den Enden der Fäden
die Ascen hervor. Bei dem Pfirsich sind nur die Frühlingstriebe befallen, die
nachträglich auftretenden bleiben scheinbar pilzfrei. Die Ascen enthalten zumeist
acht Sporen, bei T a p h r in a dagegen nur vier oder sogar nur zwei Sporen.
Hier ti’ennen sich die Ascen schliesslich aus den Mycelßiden ab und wachsen
nach unten mit einem wurzelförniigen Fortsatz selbständig aus.
Die Ascensporen bilden häufig schon in den Ascen durch direkte Sprossung
mit Hülfe des reichlich vorhandenen Cytoplasmas Hefesprossungen resp. Hefeconidien
aus, die in der Form von den Ascensporen abweichen. Dies geschieht
noch weiter, wenn die Ascensporen ejaculiert und in Nährlösungen, Bierwürze,
Pflaumendecoct aufgefangen werden. Hier sind die Conidieiisprossungeii
unzweifelhaft eine Nebenfruchtforin geworden; sie sprossen unbegrenzt bis zur
Erschöjifnng der Nährlösung in bestimmter Form der einzelnen Sprosse fort,
ohne dass es gelingt, eine Fadenauskeimung zu beobachten.’)
Leider habe ich es bei meinen eigenen Versuchen früher unterlassen, diese
Hefesprossiingen aus Nährlösung, welche ich in unbegrenzten Mengen gewonnen
hatte, auf die Bildnng von Sporangien an der freien Luft zu untersuchen. Wenn
irgendwo, so liegt bei diesen Formen und ebenso schon bei Protomyces unter
den Hemiasci die Möglichkeit, sogar die Wahrscheinlichkeit vor, dass hier noch
eine endogene Sporenbildnng in den Sjirossconidien erfolgt, wie bei Saccharori
In dem IX. Teile d. W. habe ich die Entwicklungsgeschichte von Exoascus
deformans und Taphrina populi, durch Abbildungen erläutert, wiedergegeben, weitere Einzelheiten
finden sich in den Exoasci von Sadebeck und anderen Autoren.
myces, dass sie also noch zu Sporangien übergehen. Es ist dringend notwendig,
an dieser Stelle die Untersuchungen weiter zu führen. Ich selbst bin z. Z.
hierzu leider ausserstande und vermag nur die Anregung zu geben, die,
da der Gedanke gegeben ist, ein naheliegendes und schönes Re.sultat in
Aussicht stellt.
■ Ebenso sind vvir auch über die zeitliche und örtliche Infection der Nährpflanzen
durch die Formen der Exoasci nur ungenügend oder gar nicht unterrichtet.
Erst durch erfolgreiche Infectionsversuche nach dieser Richtung kann
die Biologie dieser Pilze ihren relativen Abschluss erreichen.
Weitere Formen von exoascen Ascomyceten sind bis jetzt nur vereinzelt
bekannt geworden, z. B. Ascocortioium albidum.’) So weit unsere derzeitigen
Kenntnisse reichen, ist die Forineiizahl der eigentlichen Exoasci eine verhältnismässig
geringere. Dies tritt erst deutlicher und auffälliger hervor, wenn wir jetzt
zu den Formen der Carpoasci übergehen, welche in ihrem grossen Foi-men-
reichtuni die eigentliche Masse der grossen Klasse der Ascomyceten unter den
Pilzen ausmachen.
W ir k o n n t e n d ie F o rm e n d e r b i s h e r b e t r a c h t e t e n Hemiasci
u nd Exoasci v o n d en s ] ) o r a n g i e n t r a g e n d en F o rm en d e r i s o g am
d i f f e r e n z i e r t e n , t e r r e s t r i s c h a u s g e b i ld e t e n , n ie d e r e n l’i l z e
n a t ü r l i c h a b l e i t e n , u n d zw a r von d en e in f a c h s t e n F o rm e n u n te r
d i e s e n , w e lc h e ic h a ls e x o s p or a n g is c h e u n t e r s c h i e d e n uud b e z
e i c h n e t h a b e . E b e n s o n a t ü r l i c h k ö n n en w ir n u n a b e r a u ch d ie
z w e i t e u n d g r ö s s e r e F o rm e n r e ih e d e r carpoascen Ascomyceten von
d en carposporangischen Formen d e r s e lb e n n i e d e r e n P i l z e h e r l e i t e n .
In den Formen z. B. von R h i z o p u s , von M o r t i e r e l la , A b s id ia etc. werden
die S p o r a n g i e n t r ä g e r n i c h t u n m i t t e lb a r von den I\Iycelien, so n d e rn
m i t t e l b a r v o n f r u c t i f i e a t i v e n Initialfadeii, resp. von in die Luft führenden
A u s lä u f e r n g e b i l d e t , w e lc h e e r s t zu ih r e r e n g e r e n F r u c t i f i c a t i o n
e in e G l ie d e r u n g u n d D i f f e r e n z i e r u n g n a ch d er e in e n S e it e in
s t e r i l e E'äden u n d n a ch der ä n d e r n S e i t e in f r u c t i f i c i e r e n d e S j io -
r a n g ie n t r ä g e r e r fa h r e n . Die Fructification kann sich an demselben Faden,
in dem seine Spitze weiter fortwächst, mehrfach wiederholen, bLs diese steril
') Vergl. die Abhandlung im IX. Teile d. W. pag. 145.
LL- V , .*,