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welchen f'ruchtkörperäliiiliche Bildungen zur Erscheinung kommen, die häufig in
Köpfidien (he Perithecien in bestimmter ( Irientienmg in grösser Zahl und in bestimmter
Anordnung im ßtroma ausbilden.
Die meisten Eormen der I'vrenomj-ceten besitzen N e b e n f r i ic l it f o rm e n
in C o n id i e n , welclie sicii nicht selten durch Spaltmig in 2 oder mehrere
l'ormen vermehrt haben. Wir kömien hier M i e r o c o n id i e n u n d M a c ro -
c o n id i e n bei ein uml derselben Form miterscheiden, weiterhin koniuien Conidien
111 emfaehen Trägern in Coremien, oder anch in l a g e r a r t i g e r V e r b in d u n g
der Fruclitträger vor, sogar in fruchtköiqierartiger Gestaltung in P y e n id e n
nml endlich die Ausbildung echter P y e n id e n in F r u c h tk ö r p e r n von bestimmter
Anlage aus Initialzellen einzelner oder verbundener Fäden zu echten
Gewebekorpern entstamleii, welche an den innersten Zellen Conidien ausbilden
und diese aus einer besonders gebildeten Öffnung entlassen.
D ie A u s b i ld u n g v on G h laui y d os p o r e n tritt gegenüber den Conidien
zuriick. Sie ist in echter Ghlamydosporenform mit direkter fructificativer Auskeimung
der Sporen nur in wenigen Fällen sicher beobachtet, z. B. bei dem
vermeintlichen Brande des Reis und der Hirse, H s t i l a g in o id e a O r y z a e und
S e t a r ia e ') niid bei G e n i in e lla D e la s t r in a ' ) in den Fruchtknoten von
Veroiiicaformen, weiterhin bei den Formen der artenreichen Gattung H y p o in y c e s ,')
welche die grossen Fruehtkörper der Schwämme parasitisch bewohnt.
Dao-egeii ist eine d ir e k t e V e rm e h r u n g der C o n id i e n in H e f e n -
forni*) einzeln schon bei der Keinmng der Ascensporen im Ascus, häufiger
ausserhalb des Ascus bei der Keimung der Sporen in Nährlösungen zu
beobachten.
■) Die Enhvicklimgsgeschiclite des Beisbrandes und des Sotariabraudes ist von mir
111 einer vorläufigen Mitteilung im Botanischen Contralblatt (Band LXV), Kassel 1896, nnd
kurz vorher Hstilaginoidea Oryzae und Setariae im XII. Teile d. W., pag. 1 9 4 -2 0 3 und
aut Tafel XII, Münster 1895, veröffentlicht worden. Die austührliohe Mitteilung wird erst
im XV. Bande erfolgen.
>) Die erste Mittefiimg über Geminella ist in dem V, Teile d. W. bereits vor mehr
■als 20 Jahren veröffeiitUcbt. Eiue Ergänzung zu dieser Veröffentlichung wird wälirscheiulicli
schon im nächsten Bande d. W. Brandpilze V erfolgen können.
') Über Hypomyces sind die näheren Einzelheiten im X. Bande d. W. pag. 182 189
einzusehen. Die ältere Literatur findet sich in der Carpologia von Tulasne.'
D Die hef'ebildenden Formen unter den carpoascen Ascomyceten sind in zahlroieheii
Fällen im X. Teile d. W. ausführlich behandelt.
Es ist eine b e s o n d e r e A u f g a b e , bei den Formen der PyreMoiiiyceton
(ebenso aucli der Discomyceten) d ie z u g e h ö r ig e n S eh e ii frn c li t f or in e n
d e r e in z e ln e n P i l z e a u f z u f in d e n nnd durch Knltnr sicher festzustellen.
F ü r d i e s e s Z ie l der Untersnehungen gibt es n u r e in e n ii a tü i T i eli en
A u s g a n g s p u n k t , n ä m l i c h d ie K u ltu r d e r A s c e n s p o r e n , also d ie K n ltn r
der S p o r e n v on d er h ö c h s t e n F r n c h t f o rm d i e s e r P i l z e zn v e r f
o lg e n . Man kann .sich leicht davon überzeugen, dass durch die Kultur dieser
S]ioren, also der Ascensporen, wenn sie mit genügender Vorsicht und Sicherheit
gegen alle Fehlerquellen ausgefuhrt wird, zumeist mit Leichtigkeit die zugehörigen
Nebenfruclitformeii in die Erscheinung treten nnd hierdurch ihre Zugehörigkeit
über jeden Zweifel hinaus gesichert werden kann. D ie S ]io r e n d er
h ö c h s t e n E r n c lr tto rm e n g e h e n in d e rK u l t u r in N ä h r lö s u n g e n l e i c h t
z u r B i ld u n g d er z u g e h ö r ig e n N eh e ii f r u c h t fo rm e n ü b e r , d a g e g en
g e l in g t es n ur s c h w i e r i g n iid s e l t e n e r , d ie N e b e n f r u c h t f o r in e n ln
der K u ltu r zn r A u s b ild u n g d e r h ö c h s t e n E r n c h tfo rm e n ln A s c e n
zu s t e ig e r n . Die umfangreichen Untersnehungen, welche ich in Verbindung mit
meinem Schüler und Assistenten Dr. von Tavel im Laufe mehrerer ,lahre ansgefiihrt
und in dem zehnten Bande meines Werkes iiiedergelegt habe, legen beredtes Zeugnis
ab für die günstigen Erfolge, welche auf diesem Wege schon erreicht worden sind •—
Am Abschlüsse der gemeinsamen Arbeiten, welche ich mit lierrii Dr. von Tavel
ausgefuhrt mid 1. c. des X. Teiles d. W. veröffentlicht habe, findet sich fUr die
Orientierung der bei den Pyreno- nnd Disoomyceteii vorkommenden Nebenfrucht-
formeii eine besondere Abhandlung „Vergleichende Befrachtung der Fruchtformen
der Ascomyceten“ pag. 3 4 1—354-, in welcher die Nebeiifnichtformen, welche
durch die Kultur der Ascensporen gewonnen und Uber jeden Zweifel hinaus sicher
gestellt werden konnten, zusammen gefasst und vergleichend behandelt worden sind.
Leider wurden damals die Arbeiten durch deu Fortgang des Dr. von Tavel
eingeschränkt, der sich an einer Universität seiner hciniatlicheii Schweiz niederlassen
wollte. Die Wiederaufnahme dieser Untersuclinngen mit der gegebenen
Eragestelhing und Untersucluingsmethüdik wird zweifellos noch weitere, wichtige
lind er gänzende Resultate zeitigen. — Die erst in neuerer Zeit herausgegebeneii
Fonnen der E n n g i im p e r f e c t i lassen erkennen, wie gross die Zahl der nocli
verwaisten Conidieiiformen ist, d i e n o eh ih r e n A n s c h lu s s au d ie z u g e h
ö r ig e n P e r i t h e c i e n resp. die höchste Fructification in Ascen fin d e n
m ü s s e n .