
Höhe uml Gliederung, welche die Pleomorphie in den Fruchtformen der Pilze
in ebenso charakteristischer wie natürlicher Weise bedingt.
Es ist gewiss gerechtfertigt, diese P le om o r jiliie in den F r u c h tfo rm e n
m it den b io lo g is c h e n A lom en ten in Zusammenhang zu bringen, welche für
d ie O r g a n ism e n d e r V e rw e su n g in der Natur ganz vorzugsweise oder
a l l e in bestehen, wie in den Ausführungen des XVI. Bandes des Näheren dargetan
und erwiesen werden soll. Diese Organismen müssen, wenn ihre Existenz
gesichert sein soll, auf tlen möglichsten Keichtum in der Fortpflanzung und
auf die Erzeugung vou Fortpflanzungszellen von Sporen veraidagt sein, welche
wiederum nur durch Kleinheit und l^eichtigkeit und den nnerschöpfliehen‘’Peich-
tum ihrer Bildung zur vollen Wirksamkeit für die Ziele einer leichten und ausgiebigen
Verbreitung kommen können.
Es ist ein Grimdirrtnm, die Pleomorphie der Pilze mit einer Sexualität
bei den höheren Pilzen, welche nur nach Schema der Algen konstruirt ist, aber
in Wirklichkeit nicht besteht, in Zusammenhang zu bringen und durch diese erklären
zu Wüllen.
Erkläriinff der Abbildungen.
Tafel I.
Brandgallen von P a n i c u m m il ia c e u in in verschiedenen Formbildungen.
Zum Verständnisse des Kvankheitsbildes der Brandgallcn ist die normale Blütenrispe von
Panicum 7ai vergleichen, wie sie in der Photographie auf Tafel II dargestellt ist.
Fig. 1. Eine grosse Brandgalle mit zwei seitlichen, etwas zurückgeschlagenen grünen Stütz-
hlättern, peridienartig umschlossen von höheren Stützblättern, welche vollständig
in eine weisse Pilzpseudomorphose umgewandelt sind. Die Stützblätter der Peridie
laufen oben in einen langherabhängenden Fortsatz aus, der aus den eingerollten
ebenfalls zum Teil verpilzten Blattenden gebildet ist.
Fig. 2. Eine etwas kleiner ausgebildete Pilzgalle mit gi-ünen Blattenden an den Spitzen.
Fig. 3. Eine prUparirte Brandgalle mit seitlich aufgerissener Peridie zeigt die Blattnatur
der Peridie.
Fig. 4. Eine präparirte Brandgalle mit entfernter Peridie und ausgßschlemmten Sporen zeigt
in weissen Hyphcnzügen den Vei-lauf der Stützblätter, welche durch den Pilz im
Innern dev Galle hei-vorgerufen sind.
Fig. 5. Eine Galle, wie Figur 4, quer durchschnitten, welche die Hyphenperidie aus den
äusseren Stützblättern deutlich zeigt und die Sporenmassen des Innern umschliesst,
durchsetzt von sterilen weissen Pilzbildungen der durchschnittenen Stützblätter.
Fig. 6 . Eine läugsgeöffnete Galle mit den weissen Hyphonzügen der innern Stützblätter,
welche die Sporenmasse durchsetzen. Die zur schnabelförmigen Verlängerung
vereinigten Blattenden der Per'die hängen seitlich herab.
Fig. 7. Mehrheit in der Anlage von Brandgallen in einem Blütenstande. Drei Gallen eines
Blutenstandes seitlich angeschnitten, die Blütenachse mit den verkürzten Internodien
nach Entfernung der grünen Hüllblätter zeigend.
Fig. 8 . Vielheit der Gallenanlagen eines Blutenstandes, verkleinert dargestellt.
Fig. ü. U s t il a g o o l iv a e e a , eine weibliche Aehre von Carex riparia mit vier befallenen
schotenartig ausgewachsenen Fruchtknoten, die befaüenen Fruchtknoten mit
Längsrissen.
(Leider konnten die eigentlichen und besten Bilder über die Vielheit der GaUen-
bildimgcn (Fig. 8 ) und über die in den obersten Teilen noch vollständig ergrünten Stückblätter,
wolcho in den untern Teilen die weisse Peridie der Brandgallen ansmachen (Fig. 2)
liier niclit zur Darstellung kommen; die photogr. Platten sind bei dem Umzuge von Breslau
nach Berlin in der Verpackung verunglückt.)