
ging und nacli obenliin bis zu 8 sicli steigern komite (Fig. 8). Wir baben bier
also eine Form, bei welcbev die sonst typische Sporenzahl der eigentlicben
Basidien noch schwanken kann aber in verhältnismassig engen Grenzen von
5 — 8 Sporen. Wir können hiernach diese Pilzform auch als eine Hemibasidien-
form beurteilen, welche sich den Tilletiaceen nach unten anschliesst und nach
üben zu den Formen der Autobasidiomyceten den natürlichen [ibergang vermittelt,
als deren einfachste Form sie vorläufig gelten muss. Es finden sich aber
auch bei den Formen der Hypochnaceen oder der Toineiitellaceen, z. B. in
Exobasidium (Text lind Tafel des V lll . Bds. d. W.\ Formen vor, welche noch
eine Scliwaiiknng in der Sporenzahl der Basidien erkennen lassen; bei deu
hölieren Basidiomyceten, welche Fruehtkörper ausbilden, sind die Sporeiischwan-
kniigen seltener, aber sie sind noch fast Überall anzutreffen. Ich habe in dem
\ 111. Bande d. W. manclie Vorkommnisse dieser Art abgebildet nud verweise
hier namentlich auf die Basidien von Heterobasideoii anno.siim.
VI. Die Fruchtformen der Brandpilze in
Brandsporen und in Hemibasidien.
Gehen wir von diesem Exciirse in Heptasporium nnn auf die vorher betrachteten
Formen der Brandpilze wieder zurUck, so können wir, wenn wir die
bis jetzt bekannt gewordenen, ausschliesslich p a r a s i t i s c h a n f t r e t e n d e n
B r a n d p i l z e ziisanimentassen, von den zugehörigen Formen aussagen, dass sie
in z w e i c h a r a k t e r i s t i s c h e n F r u c h t f o rm e n a u f z u t r e t e u p f l e g e n ,
von welchen die e in e in d en B r a n d s p o r e n selbst gegeben ist, die z w e i t e
e r s t m it d e r K e im u n g d ie s e r B r a n d s p o r e n mittelbar in die Erscheiimng
tritt. Die zweite Fruchtform ist die morphologisch höher differenzirte Form, in
welcher d ie Fle m 1 b a s i d i e zur Geltung kommt. Unzweifelhaft hat sich hier
aber schon von diesen Hemibasidien e i n e N e b e n f r u c h t f o r in ln G o n id ie n
a b g e s p a l t e n , einmal in direkter Sprossung in Hefenform wie bei Ustilago,
das andere Jlal in einfachen Conidien wie bei 'J'illetia und Entyloma, welche
sicii nicht wieder zu Hemibasidien steigern. In den H em ib a s id i e n I st a ls o
d ie h ö c h s t e m o r p h o l o g i s c h e B i l d u n g b e i d en B r a n d p i l z e n
g e g e b e n , und es ist besonders charakteristisch fiir diese Bildung, dass sie hier
immer nur durch die Vermittlung der Brandsporen zur Erscheiimng kommt.
Mit der Keimung der Brandsporen werden die Hemibasidien direkt gebildet, und
nur bei den Gattungen Proustilago und Hemiustilago werden in weiteren
Generationen die Hemibasidien olme Brandsporen weiter gefördert.
Verglichen mit den ßrandsporen, treten äusserlich die Hemibasidien als
fructificative Bildung zurUck, und die Anlage der Brandsporen, in den meisten
Fällen der Brandsporenlager, auf den Alycelien tritt äusserlich so in den Vordergrund,
dass wir es hiernach nur natürlich finden können, wenn die Brandpilze
bisher mit Rücksicht auf diese Bvandsporenbildung allein benannt wurden nnd
wenn die morphologisch richtigere Bezeichnung als Hemibasidii erst nachträglich
mit foi'tschreitender Aufklärung von mir eingesetzt werden konnte. Die J3rand-
pilze, a l s a u s s c h l i e s s l i c h p a r a s i t i s c h a u f t r e t e n de P i l z e , verraten
sich auffällig in cler Natur auf ihren AVirten durch die grossen Brandsporenlager
und durch die Krankbeitserscheinungen, welche erst mit ihrer Ausbildung
in den Nährpflanzen zur Erkenntnis kommen.
AVir können hiernach die Frage stellen, ob die Brandpilze in ihrer jetzigen
Formkenntiiis bekannt geworden sein würden, wenn die Brandsporen nicht in
den Entwicklungsgang eingeschlossen wären; wir hätten dann nur die Hemibasidien
als minutiöse kleine Fruchtträger, welche ebenso schwer zur Erkenntnis
kommen würden, wie es vorhin für das Heptasporiuni dargelegt wurde. Die
Braiidsporenbildung und der Parasitismus der Brandpilze haben zu der leichten
äusserlichen Unterscheidung der jetzt bekannten Formen geführt, die immer nur
auf den Nährpflanzen angetroffen werden und sich hier auflallig geltend machen.
AVenn wir nun an dieser Stelle d ie E rw ä g u n g e in s e t z e n , ob n ic h t
a n c h F o rm e n v on P l em ib a s id ii e x i s t i r e n , d ie n i c h t p a r a s it is c h
le b e n u n d d ie k e in e B r a n d s])o r en a u s b i ld e n , so eröffnet sich eine weite
Perspektive über die mögliche Existenz von kleinen Pilzforinen, welche sich,
dem Hejitasporium ähnlich, ganz der Erkenntnis entzogen haben können. Es
ist gewiss der Alube wert, nach dieser Richtung die zukünftigen Beobachtungen
zu fixiren und zu verschärfen, um Formen auf die Spur zu kommen, welche
eventuell noch eine ergänzende Aufklärung Uber die Eigenart der Brandpilze
gehen können.
AVir haben in unseren bisherigen Betrachtungen Uber die Brandpilze die
Hemibasidien und ihre verschiedenen Formen näher kennen gelernt; wir haben
diese Formen in dem Typus von Ustilago nach Richtung der Protobasidiomyceten,