
Ein ControUfeld von demselben Weizen, der im Jahre 1902 einem brandfreien Felde
entnommen war, hatte keinen Brand.
2. In der gleichen Art wurde in einem anderen Felde blühender Grannonweizen in-
iicirt. Ans dem geernteten Saatgute wurden
80 Stauden herangezogen, die 66% Brand enthielten.
II. Cylinderinfectionen.
I. In einem blühenden Weizenfelde in Loerbeutel wurden am 1. Juni 1902 bald nach
einem Gewitterregen an drei verschiedenen Stellen dos Feldes Cylinderinfectionen mit dom
frisclien Brande desselben Feldes vorgenommen.
Aus dem gebeizten Saatgut von
SteUe 1 wurden 502 Stauden herangezogen, von denen 39,1 % brandig wai-on,
» 2 „ 549 „ „ , „ 37,6% „ „
” ® ” 21S „ „ » n 11,8% » „
Im Durchschnitt waren 29,4% der Stauden brandig.
Ein ControUfeld mit ca. 1000 Pflanzen aus dem nichtinfioirten Saatgute desselben
Feldes halte unter 500 Stauden 2 brandige.
III. Infection des Saatgutes.
1. Weizen ans Münster wurde mit den Brandsporen desselben Feldes vermischt
ausgesät.
Von 300 entwickelten Stauden waren keine brandig.
Die Controllparzelle aus sterilisirtem Saatgut desselben Feldes hatte 2 brandige
Exemplare.
2. Weizen aus Leerbeutel mit Brandsporen aus Münster gemischt ergab
280 Stauden mit 2 brandigen Exemplaren, wie die Oontrollprobe.
3. Weizen aus Leerbeutel mit Brandsporen desselben Feldes gemischt ergab
250 Stauden und 3 brandige Exemplare.
In der Conti’ollparzelle war eine brandige Staude.
4. Schlanstedter Weizen mit ßrandsporen desselben Feldes gemischt ergab
310 gesunde Stauden, ebenso die Controllparzelle.
IV. Infection des Substrates.
1. Sterilisirter Pferdemist wurde mit reinen ßrandsporen von dem Weizenfelde aus
Münster durch Ansprühen mit dem Pulverisator versetzt und mit zwei Teilen Composterde
vennisclit. In dem so behandelten Boden wurde Schlanstedter Weizen ausgesät.
Unter den 250 im Kasten angezogenen und später in das freie Land übertragenen
Pflanzen war keine brandig.
2. Brandsporen aus Münster wurden mit Composterde vermischt und Sclilanstedtcr
Weizen in diesem Substrate ausgesüt.
Unter 250 Stauden war ebenfalls keine brandige.
3. Derselbe Versuch wie 1 und 2 wurde mit Weizen aus Leerbeutel und den Brandsporen
von demselben Wcizenfelde ausgeführt. Die Pai’zelle hatte ebenso wie die Controll-
parzelle 3% brandige Stauden.
B. I n f e c t i o n s v e r s u c h e vom J a h r e 1 9 0 4 .
1. Blütheninfection.
1. Auf einem blühenden VV'^eizenfeldo in Gräbschen wurden einzelne Blüthen geeigneter
Aehren mit dem frischen, trockenen Brande desselben Weizens an zwei verschiedenen Stellen
des Feldes inficirt.
Die gebeizten Körner wurden im März 1904 auf sterilisirtem Odersand in geschlossenen
Pflanzkästen zur Keimung ausgelegt und im April ins freie Land übertragen.
Die von Stelle 1 geernteten Körner ergaben:
93 Stauden, darunter 31% bx-andige;
die von Stelle 2 geernteten:
120 Stauden mit 58% brandigen.
2. Eine später blühende Weizensorte aus Gräbschen wurde am 15. Juli auf drei verschiedenen
Beeten in den einzelnen Blüthen inficirt. Es wurde aber frischer Brand von
einem Felde mit Schlanstedter Weizen verwendet. Aus den gebeizten Körnern wurden im
März 1904 die jungen Keimlinge auf sterilisirtem Odersand angezogen und am 21. April ins
freie Land überfragen.
Vom Saatgut des Beetes 1 wurden von 1G9 Stauden 68% bj-andig.
„ « 2 „ „ 1 6 8 „ 6 0 %
n « n « 3 „ „ 267 „ 8 5 % „
3. Ebenso wie bei 1 wurde Schlanstedter Weizen im Juli 1903 mit Brandsporen derselben
Sorte in einzelnen Blüthen inficirt und die gebeizten Körner wie vorher behandelt.
Von 171 herangezogenen Stauden waren 61% brandig.
4. Schlanstedter Weizen wurde am 16. Juli 1903 mit den irischen Brandsporen von
einem Felde mit Landweizen aus Gräbschen inficirt und das geerntete Saatgut wie vorher
behandelt.
W n 160 Stauden vmrden 62% brandig.
5. Am 23. .Tuli 1903 wurden in der Blüthe befindliche Aehren vom Landweizen in
Gräbschen mit frischen Brandsporen derselben Sorte inficirt, die in sehr verdünnter Bierwürze
vertheilt waren. Die sporenhaltige Flüssigkeit wurde mit einem feinen Pinsel in die
einzelnen, kurz vor der Oeffnung befindlichen Blüthen übertragen.
Das geerntete Saatgut wurde gebeizt, im März 1904 auf sterilisirtem Odersand angezogen
und am 21. April ins freie Land übertragen. Die Infection wurde an 3 verschiedenen
Beeten ausgefuhrt.