
i /
\ i.
i.
I ■
U'-
■i I
m He i h en - G en e r a t i 0 II e n leiclit durchführen bis zu dem Ende der
Vegetationsperiode.
Es liegt von vornherein nahe, dass diese Pilze anch in f l ü s s i g e n
N ä l i rm e d i e n leben und hier direkt o h n e d a s S u b s t r a t v o n I n s e k t e n
o d e r F l e i s c h k u l t i v i e r t werden können. ln Fleiscbdecoct mit Würze
las.sen sieb von reinen Kulturen, auf Fleichfasern ausgeliend, leiclit die einzelnen
Schwännsporen zur Kultur bringen. Man erhält hier aus den zur Hube
gekommenen und bald mit Membranen bekleideten Schwärmern grosse, verzweigte
Alycelien, die man son.st, in den In.sektenleibern vegetierend, nicht sehen nnd
direkt beobachten kann. Die Mycelien breiten sich in dem ganzen Kulturtropfen
ans und bleibeu in allen Verzweigungen fast olme Scheidewände. Sie erreichen
m den ausgiebigen Nährmedien die grösste IJppigkeit und kommen nun erst
in den der Erschöpfung zuneigenden Nährlösungen zur Bildung von Sporangien
mit öchwärm.sporeii, die dann um so reichlicher angelegt werden. Alan kann
die.se Erschöpfung der Nährlösungen durch Verdünnung oder durch Abfliesseii-
lassen der Nährlösung und ihre vorsichtige Ersetzung durch Wasser schneller
und früher en-eichen, wenn hierbei nur die Plasmolyse vermieden wird.
Die Kultur dieser Pilze in den geeigneten Nährlösungen auf Objektträgern,
die ich schon in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre in Berlin ’) in gimseni
Umfange ausgeführt habe, ist eine überaus leiclite. Die Alycelien pflanzen sich
hier in dünnen Nährlösungen znmeist ungeschlechtlich fort, in concentrierten
Nährflüssigkeiten werden alsbald auch Oogonien mit Antheridien angelegt.
Bis vor etwa 30 Jahren waren unter den Saproleg-niaceeii vorzugsweise
nur die auf Insekten lebenden Formen bekannt. Er.st nachträglich sind, namentlich
durch Cornu®) und durch Thaxter,®) weitere F o rm en gefunden worden, w e lc h e
') Ich liabe die Kulturen von Formen der Saprolegniaceen in Nährlösungen in der
zweiten Hälfte der siebziger Jahre des vor. Jahrh. mit besonderer Vorliebe betrieben, aber
untei-lassen, hierüber zunächst Mitteilung zu machen. Erst nach dem Verluste meines Auges,
nach mehljähriger Pause, habe ich dann im Jahre 1881 im IV. Teile d.W., Seite 110,
kiu-z und nebenlänfig, vorbehaltlich einer besonderen Publication, hierüber berichtet. Durch
meine vielen anderweitigen, mycologischen Untersuclinngen, die in den nächsten neun Bänden
d. W. niedergelegt sind, bin ich dann von der ausführlichen hlitteilung abgohalten worden.
0 Cornu, Ami. sc. nat. 5. Serie, Tom. XV, 1872.
*) Man vergleiche hierzu die verschiedenen Abhandlungen, welche von Thaxtcr in den
letzten fünfzehn Jahren, namentlich in der Botanical Gazette, veröffentlicht sind.
a u f v e g e t a b i l i s c h e n S u b s t r a t e n in Was sei' le b e n . Die I'i'ürmeii der
M o iio b le p h a r id e e n und der I r e p tom it e e n , die Thaxter in Amerika gefunden
nnd be.schrieben hat, sind aucb bei uns in allen möglichen stillstehenden Gewässern
allverbreitet, und man kann das Material für die Kulturen leicht gewinnen,
wenn man Holz und Früchte unter Wasser wirft, an welcben sich diese Pilze
bald anzusiedeln iiflegen. Bei deu Fruchten muss man nur dafür sorgen, dass
sie nicht von grösseren Wassertiereii aufgefressen und beschädigt werden. Dies
kann geschehen, indem man die Früchte in Messiiignetze bringt, zu welchen
die Tiere schwer Zutritt gewinnen können. Von den namentlich auf den versdiiedensteii
Früchten angesiedelten Pilzen lassen sich dann auf das leichteste
Kulturen in Nährlösungen herstellen und in diesen ihre Entwicklmig in vegetativer
und fructificativer ßeziehnng, zumeist in bevorzugten ungescbleclitlichen
Geiieratioiien, dann auch in gescbleclitlicheii Generationen, mühelos und sicher
verfolgen. Eine grössere Uiitersachiiiig Uber diese Foniieiireihen, welche mein
frlllierer Schüler und Assistent in Breslau, Herr Dr. von Minden, anf meine Veranlassung
eingeleitet hatte, hat die weite Verbreitung sowohl von Monoble-
pharideeii wie von den Leptomiteeii in den von Thaxter bescliriebenen Eormen
in der Nähe von Breslau .sichergestellt; es sind nur leider diese Untersuclinngen,
ehe sie abgeschlossen waren, durch den Abgang des Herrn Dr. von Minden’) aus
seiner Stellung zum Stillstände gekomnieii. Durch das Hülfsmittel von Fruchten
und anderen Pflaiizenteilen, die man ad hoc unter Wasser erhält, deren Wiederfiiiden
durch grobe Messingnetze, welche die inlicierenden Schwärmer ziila.ssen,
erleichtert wird, durfte es zweifellos gelingen, die bisher bekannt gewordenen
Formen durch weitere noch nicht gefundene Formtypen noch wesentlich zn
bereichern nnd den Nachweis zu flihren, wie allverbreitet diese Formen in der
Natur Vorkommen, die bisher nur erst von Amerika und wenigen Standorten in
Deutsolilaiid, resp. Breslau, bekannt geworden sind.')
>) In einem Vortrage in der sclilcsiselien Gesellscliaft für vaterländischo Kultur hat
Herr Dr. yon Minden im Jahre 1902 über die hier angezogenen üntersuchungen der Sapro-
legiiiacecn eine vorlitulige Mitteilung veröffentlicht.
”) Uber Monoblepharis-Fonnen sind nach Cornu durch v. Lagerlicim weitere Mitteilungen
erfolgt und in Mycologischen Studien II üntersuchmigeii Uber die Monobleplia-
rideen in Biliang tiU K. Svenska Vot. Ak. Handl. XXII. Afd. III. n. 8. 1900 veröffentlicht
worden. Eudlioli liegen noch die neuesten Untersuoliungen über Monoblepliaris und Kägelia
vor, welche von Woronin in den letzten Jahren vor seinem Tode ausgefülirt sind. Mitteilungen
der Akademie in St. Petersburg.
B r e f e ld , Botan. Untersnohungen. XIV.
V