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jiegebcii.’) Schic Sjicnimtieii sind nichts wie Gonidien, wie in den bekannten
källen bei L’\xidioj)hora Nyctalidis®), und nun seine Trichogyne? Bald eine
kenlentönnige Sjiitze eines Fadenendes, bald hirschgeweihartige Verzweigungen
eines solchen! Ist so etwas vou Trichogynen jeinals in der grossen, formenreichen
Klasse der Florideen gesehen worden, wie sie hier bei den Formen
einer winzig kleinen Grujipe, die man füglich zu einer Gattung vereinigen
könnte, bestehen sollen? —- Es hat keinen Zweck, hier auf weitere Einzelheiten
einzugehen, da es sieh ja doch nnv um vereinzelte, beliebig anf Sexualität construierte
Deutungen handelt.
Jetzt kommt aber nocli die letzte der Sexualitäten bei den Ascomyceten,
die wieder von D a n g e a r d entdeckt worden ist, dieselbe Sexualität, der wir
schon einmal, bei den Basidien der Basidiomyceten, begegnet sind. Der einzelne
Ascus der Ascenfructification entsteht nach Dangeard durch eine innere Befruchtung
in der Art, dass die zur Ascusbildung bestimmten Zellen ihre Zellkerne
teilen und dass die eben geteilten Zellkerne sich bald wieder mit einander
vereinigen. (Karyogamie.) ln einzelnen Fällen geht diese Vereinigung
durch eiue Art von Kreuzung so vor sich, dass die Tochterkerne der ersten
Teilung sich abermals teilen und dann zwei von den vier secundären Tochterkernen
sich übers Kreuz vereinigen und den Mutterkern der Ascensporen bilden.
Es ist zweifellos eine interessante Tatsache, dass derselbe Vorgang der
Karyogamie sich unabhängig in den Mutterzellen der Ascen und der Basidien
bei den beiden getrennten Klassen der hölieren Pilze wiederfindet, und wir haben
allen Grund, diese Tatsache als einen weiteren und wichtigen Beitrag für die
Homologie der beiden Reihen der höheren Pilze anzusehen.
Das Interessanteste bei dieser neuen Sexualität von Dangeard ist jedenfalls
der Gegensatz, in welchem sie zu den früher aufgestellten Sexualitäten sich
befindet. Selbstverständlich bekämpft Dangeard, der Begründer dieser neuen
Lehre, die früheren Sexualitäten bei den höheren Pilzen in Pollinodien und in
Spennatien, in.sbesondere bei den Ascomyceten und erweist sie als unrichtige
zugun.sten der seinigen.
’) Man vergleiche die zahlreichen Arbeiten von T haxter über Laboulbeniecn und die
grössere Abhandlung mit Abbildungen aus dem Jahre 1897,
*) Man vergleiche hierzu Text und Abbildungen von Pyxidiophora Nyctalidis auf
Tafel V, Figur 51, 1—4 in dem X. Teile d. W.
Eine besondov« interessante Fuliiung gewinnt nun aber die Karyogamie
mit der frliiier angenommenen Gesoiilechtüciikeit dieser Pike in Ascogon und
Poiiinodimn in den wenigen m ie n , wo diese Sexuaiität bei Erysiphe und bei
Pyronema in der ersten Aiiiage der Ascenfrlichte angenomiiien worden ist. ln
eben diesen Falien kmiiint nun auch die neue Sexualität, die Karyogamie, in
den iiino-eu Aseen zur Geltung. Wir haben also jek t fllr die genannten Formen
der carpoascen Asconiyceten ewei Sexiialltatei. und xwei üefriichtnngsyorgänge,
welche sich nur allein in den Perithecien in der Art ahspielen, dass dm enstere
und ältere Sexualität sich iu der er.sten Anlage dieser Früchte yolkieht, und
dass die zweite Sexualität und der zweite Befruelitiiiigsvorgang sich mit der Anlage
der jungen Ascen anschliesst. In ]>odosphaera unter den Erysipheen, hei
welchen mir e in Ascns im Perithecium znr Aiishildiiiig gelangt, folgen die
beiden ßefriichtungsvorgänge, der erste im Pollinodium und Ascogon, der zweite
in der Karyogamie des jimgeii Ascus, so nahe anf einander, dass man sicli
iinwillldlrlich die Frage stellt, welcher von diesen beiden Befrucht,ingsvorgängen
der zu Recht bestehende ist, da man docli niclit aimehmen kann, dass es Eebe-
vvesen ribt mit zwei BGriichtiiiigsvorgäiigei,, die .sozusagen unmittelbar auf einander
folgen. Wir kommen der Eiitscheidiiiig dieser Frage näher, wenn wir erwägen,
dass die Karyogamie bei den sämtlichen Ascomyceten als eine allgemeine
Ersehelniing znr Geltung kommt, und dass sie ebenso allgemein auch für die
Basiilienreihe als richtig ai.genomnie.i wird. Gegenüber der Karyogamie kommt
dagecreii die Sexualität in Ascogon mid Polliiiodiiim, nur eigentlich in zwei
FälRn diskutierbar, znr Ersolieiniing; zwei Fälle, welche iioeli dazu einer anderen
nnd richtigeren Deutung ohne Weiteres zugänglich .sind. Die Ahstimnuing über
die beiden Sexualitäten und Uber die beiden Befrucht,ingsvorgänge, welche sich
bei Podosphaera sozusagen in die Hacken treten, ist hieriiaeli ganz von selbst
gegeben. Karyogamie besteht in allen Fällen; die Pollinodinm-Sexnal.Bit kann
nur für zwei Fälle geltend gemacht werden, die beide nicht beweiskräftig sind.
Ich selbst schliesse mich bei dieser Abstiinniiiiig ohne Weiteres der Karyogamie
an. Diese neue Sexualität und dieser Befrucht,ingsvorgang trägt einen so santten
und sympathischen Charakter an sich, dass man willkürlich für ihn gestemmt
wird. ' Die sexuelle Differenzierung beschränkt sich auf die beideiy lochterkeine
im iungen Ascus, und der Befriichtiiiigsvorgaiig schliesst sich immittelbar iii de,
Wiedervereinigimg dieser beiden Zellkerne hier an. Das ganze Geschlechtsleben
der höheren Pilze spielt sich also sozusagen in einer einzigen Zelle m dem