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V o r w o r t .
ln dem vorliegenden XV. Bande erreiclien die Untersuclimigen tlber die
Brandpilze und die Braiidkraukheiten, welche in dem V., XI., XII. nnd XIII.
Bande dieses Werkes niedergelegt sind, ihren derzeitigen Abschluss. — Die üntersuchungen
setzten zu Anfang der achtziger Jahre d. v. J. zu einer Zeit ein, als
hl der Erkenntnis der Brandpilze ein langer Stillstand eingetreten war nnd die
damals leitenden Gedanken und Methoden neue nud weitere Aufschlüsse nicht
mehr zu fördern vermochten. Ich liess mich in meinen neuen TJntersuchmigen
von dem Gedankengange leiten, dass in dem l ’arasitismus nur eine eigenartige
Lebensform parasitischer Filze vorliegen könne, welclie in den einzelnen Fällen
in einer mehr oder minder ausgebildeten Au])assuug, in dem Zusammenleben der
Parasiten mit ihren Wirten, zum Ausdrucke kommt und welche es natürlich erscheinen
lässt, dass diese Parasiten auch in einer anderen Lebensform, als in
ihren Wirten auftreten können. In den von mir begi-lhideteii und stetig ver-
vollkommneten Methoden zur Kultur der Pilze waren die Hülfsmittel gegeben,
die Kultur der parasitischen Pilze in den geeigneten Kährmedieii mit Aussicht
auf Erfolg zu versuchen. Schon in den siebenziger Jaliren hatte ich die verschiedensten
Formen von parasitisch lebenden niederen und höheren Pilzen mit
.stets günstigem Erfolge für die Kultur in Xährlö.sungeii herangezogen. Er.st mit
dem Beginn der achtziger Jahre konnte ich die ausgeprägtesten und am meisten
an die zugehörigen Formen ihrer Wirte aiigepassten parasitisch lebeiideii Pilze,
welche iu deu Brandpilzen vorliegen, in Angriff nehmen. Das Resultat war ein
geradezu phänomenales. Die typisclrsten aller pflaiizlidieii Parasiten vermochten
nioht blos, unabhängig von ihren aiigepassten Wirten, in künstlich hergestellten
Nährlösungen zn leben, sie vegetirteii in den zusagenden Nährmedien mit einer
Üppigkeit, als ob sie nie parasitiscli gelebt hätten. Darüber hinaus traten ilie
Parasiten in den dargeboteneii Medien in f r i i c t i f i c a t iv e n Formbilduiigen