
mit den noch keimfähigen Brandsporen derselben Felder wie früher angegeben, angesprüht.
Es kamen von jeder Sorte je
600 Stauden zur Entwicklung, von denen je 1—2 Exemplare i
IV. Infection des Saatgutes.
Ausser der Gerste aus Münster, Gräbschen und der Hanna-Gerste vsmrde noch eine
4. Gerstensorte mit den Brandsporen vermischt und einmal auf gut gedüngtem Ackerland,
das andere Mal auf unfruchtbarem Sandboden ausgesät. In den 16 Versuchen kamen
jedesmal
200 Stauden zur Entwicklung, unter denen nur ab und zu einmal 1 brandiges
Exemplar auftrat.
Ganz dasselbe Resultat wm-de in den entsprechenden ControUpai-zellen erhalten, in
welchen gebeiztes Saatgut verwendet wurde.
V. Infection des Subsfrates.
Vier verschiedene Gerstensorten -wurden in Pflanzkästen angezogen, die einmal mit
guter Composterde, das andere Mal mit einer Mischimg von Composterde und frischem
Pfordedünger beschickt waren. Sowohl die Composterde, wie die Mischung mit Pferdedünger
waren reicldich mit Flugbrandsporen der Gerste vermischt. Die in diesem Substrat gekeimten
und weiter entwickelten Pflänzchen wurden später ins fr-eie Land überfragen und je 200
Stauden herangezogen. Sie waren alle brandfr-ei.
C. I n f e c t i o n s v e r s u c h e v om J a h r e 1905.
I. Blütheninfection.
1. Blühende Landgerste in Gräbschen -umrde im Juni 1904 in den einzelnen Blüthen
mit frischem, trocknen Gerstenflugbrande von je drei Damen zu gleicher Zeit auf zwei verschiedenen
Feldern inficirt. Das gebeizte Saatgut wm-de im Jahre 1905 in geschlossenen
Kästen auf sterilem Sande herangezogen und auf zwei getrennten Beeten ausgepflanzt.
Es kamen airf
Beet 1 600 Stauden zur Ent-wicklung, von denen 58 % brandig waren,
» 2 560 „ „ „ „ „ 44% „ „
Gleichgrosse Controllparzellen von derselben Gerste batten keinen Brand.
2. Blühende Gerste eines anderen Feldes wui-de am 28. Juni 1904 ebenfalls an zwei
verschiedenen Stellen, -wie bei 1, mit frischem Gerstenbrand infieii-t. Die Brandsporen \vurden
mit Wasser angeschüttelt und mit sehr verdünnter Nähi-lösung versetzt. Das geerntete
Saatgut ergab im nächsten Jahi-e
bei Beet 1 unter 250 Stauden nm- 13% brandige,
V » 2 „ 200 „ „ 16% „
Eine ControUpai'zelle katte keinen Brand.
3 ZAveizeiligo. kleistogamo Gerste, die niemals Flugbrand hatte, wurde im .Tuni 1904
in den Blüthen mit dem frischen Brande einer Gerste (Landgerste aus Gräbschen) inficirt.
Im nächsten .lahre kamen
250 Stauden zur Entwicklung, von denen 30% brandig waren.
II. Cylinderinfeetion.
1. In einem kurz vor der Blüthe befindlichen Gerstenfelde in Gräbschen wurden die
noch geschlossenen Blüthen mit frischem Gci-stenflugbrand an zwei verscliiedeiien Stellen
am 22. Juni 1904 cvliuderinficirt. Das gebeizte Saatgut wurde auf zwei vei-scliiedonen
Beeten ausgepflanzt. Es kamen auf
dom 1. Beete 540 Stauden zur Entwicklung, von denen 9,5% brandig waren,
„ 2. „ 670 „ „ „ „ „ 9,7% „
2. Dieselbe Gerste wm-de dann cfrvas später, km-z nach dem Aufblühen cyliiiderinficirt.
Es kamen
500 Stauden zur Entwicklimg, von denen 12% brandig waren.
Eine Controllparzelle dei-selben Gerste von 2000 Stauden hatte keinen Brand.
III. Infection der Keimlinge.
Es wurde verschieden altes Saatgut verwendet von Feldern, in denen kein oder
wenig Fiughrand beobachtet worden war. Die verwendeten Brandsporen aus dem .Jahre
1904 waren noch zum gi-össten Theil keimfähig. Die Versuchsanordnung war genau so, wie
sie bei der Infection der Keimlinge im Jahre 1905 beim Weizen beschrieben worden ist.
Es kamen zur Venvendung:
Probsteiner Gerste von 1900/01/02/03,04.
Chevalier-Gerste „ 1900/01/02/03/04.
In allen 10 Versuchen trat kein Brand auf.
IV. Infection des Substrates.
Die Versuche wm-den mit den unter I I I genannten Sorten genau so ausgefuhrt,
wie das beim Weizen 1905 an derselben Stelle beschrieben worden ist. Auch hier trat in
den angesteUten 10 Versuchen kein Brand auf.
N a c h den ü b e r e in s t im m e n d e n V e r s u c h e n b e im W e i z e n - u nd
b e im G e r s t e n f lu g b r a n d e i s t d ie I n f e c t io n d er B lü th e n zu r w i.ssen -
s c h a f t l i c h e n T h a t s a c h e g ew o r d e n . Eine neuentdeckte Infectionsform, an
die man bisher gar nicht gedacht hat, führt die Branderscheinung des Flug