
Anschlcmnien in Wasser aut unmittelbare Keimung vorbereitet und in verdünnter Nährlösung
vertheilt. Unter den ins freie Land übertragenen
200 Stauden waren 1 % brandige.
In der Controllparzelle war keine brandige Staude vorhanden.
2. Zweizeilige Gerste wie 1 behandelt ergab kein brandiges Exemplar, ebenso die
Controllparzelle.
IV. Infection des Saatgutes.
1. Es wurden 5 verschiedene Gerstensorten mit Brandsporen, die den Foldern jeder
einzelnen Sorte entnonnnou waren, vermischt, direkt ins freie Land übertragen vmd je 300
Stauden herangezogen. Das Ergebniss an brandigen Stauden war genau dasselbe -nie bei
den Controllparzellen, die aus sterilisiertem Saatgut erzogen wurden.
B. I n f e c t i o n s v e r s u c h e v om J a h r e 1 9 0 4 .
I. Die Blütheninfection.
1. Landgorste aus Jlünster wurde im Jahre 1903 mit frischen Gerstenbrandsporen desselben
Feldes in den einzelnen Blüthen inficirt.
a) Vor der Blüthe.
b) Gerade in der Blüthe befindliche Aehren.
Ende März 1904 mn-den die geheizten Saatkörner auf sterilisirtem Odersand in geschlossenen
Pflanzkästen angezogen, und die jimgen Pflänzchen am 22. Aprü 1904 ins freie Land übertragen.
a) aus den vor der Blüthe inficirten Körnern kamen
104 Stauden zur Entwicklung, von denen 17% brandig waren.
b) Aus den in der Blüthe inficirten Körnern kamen
350 Stauden ziu' Entwicldung, von denen 60 % brandig waa-en.
Eine Controllparzelle aus gebeiztem Saatgut von nichtinficirten Aehren desselben
Feldes ergab unter 300 Stauden kein brandiges Exemplar.
2. Am 30. Juni 1903 wurden gerade in der Blüthe befindliche Aehren einer zweizeiligen
Hanna-Gerste mit fi-ischcn Brandsporen desselben Feldes in den einzelnen Blüthen
inficirt. Das Saatgut wm-de, wie hei 1 angegeben, im Jaln-e 1904 ausgesät. Es kamen
300 Stauden zur Entwicklung, von denen 57 % brandig waren.
Eine Conti-ollparzelle aus gebeiztem Saatgut von nichtinficirten Aeliren desselben
Feldes ergab unter 250 Stauden kein brandiges Exemplar.
3. Landgerste aus Gräbschen -wurde am 1. Juli 1903 mit ßrandsporen
Feldes in den einzelnen Blüthen inficirt. '
a) Kiu'z vor der Blüthe,
b) gerade in der Blüthe befindliche Aehren.
Die Aussaat im Jahi-e 1904 ergab
a) 85 Stauden, von denen 30% brandig waren.
b) 162 „ „ „ 78% „
4. Landgerste aus Gräbschen wurde am 3. Juli 1903 behandelt ivie 3 b, doch wurde
der frische Brand von dem Felde der Hanna-Gerste entnommen. Die sterile Aussaat der
von den inficii-ten Blüten eingeernteten und gebeizten Körner ergab unter
160 Stauden 66% brandige.
5) Gerstensorte aus Gräbschen wurde an besonders günstig entwickelten Aehren mit
fi-ischem Gerstenbrand desselben Feldes in den einzelnen Blüthen iiificii-t. Dev Brand wurde
mit verdünnter Nährlösung angeschüttelt und mit dem Pinsel übertragen. Die wie früher
ausgoiiihrte Aussaat der infich-ten Körner im Jahre 1904 ergab
180 Stauden, die alle bis auf ein Exemplar brandig wurden.
(Bild I, Tafel I.)
Eine Controllpai-zeUe von 500 Stauden aus nichtinficirten Aehren derselben Gerste
hatte 2 brandige Exemplare.
6. Eine zweizeilige, kleine Gerste, die niemals Flugbrand hatte, und deren Blüthen
stets geschlossen bleiben, -wurde am 30. Juni 1903, als die Narbe in den künstlich geöffneten
Blüthen sich vollständig entwickelt hatte, mit frischen Brandsporen aus dem Felde der
Hanna-Gerste inficirt. Die aus den inficii-ten Blüthen gewonnenen Körner wurden, wie
fi-ülior beschrieben, im Jahre 1904 ausgesät. Es wurden von
160 Stauden 77 % brandig.
II. Cylinderinfeetion.
1. Blühende Gerste aus Münster wurde mit frischen Brandsporeii desselben Gerstenfeldes
in Gräbschen cylinderinficirt. Das geheizte Saatgut wurde im April 19Ü4 dii-ekt ins
freie Feld ausgelegt. Es kamen
500 Stauden zur Entwicklung, von denen 12 % brandig waren.
Eine Controllparzelle von 500 Stauden hatte nur ein brandiges Exemplar.
2. Blühende Gerstenähren eines Feldes in Gräbschen wurden in den ersten Tagen
des JuH 1903 mit fi-isehen Brandsporen desselben Feldes cyHnderinficivt. Das gebeizte Saatgut
wurde am 6. April dii-ect ins freie Land ausgelegt. Es kamen
400 Stauden zur Entivicklung, von denen 20 % brandig waren.
Eine Controllparzelle von 400 Stauden aus nichtinficirten Aehren desselben Feldes
hatte 1 % Brand.
3. Hanna-Gerste -wui-de im Anfang Juni 1902 an blühenden Aehren mit frischen
Brandsporen von einem Gerstenfelde aus Gräbschen cylinderinficirt. Aus dem gebeizten
Saatgut wurden im Jahre 1904
200 Stauden herangezogcn, von denen 9% brandig waren.
Eine Conti-oUparzelle von ebenso-viel Pflanzen hatte keinen Brand.
HI. Infection junger Keimlinge.
1. Eine Gerstensorte aus Münster, aus Gräbschen und Hanna-Gerste w rd e n in
Pflanzkästen auf Erde ausgelegt und die ganz gleichmässig entwickelten jungen Keimlinge