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«ioriidezu im Wege stelu, dun-h eiiergischeij Kindvingeu! Die Zellkerne der
Tridiogyne ersterben in tiefster Elirerbietimg- bei dem Eintreten der Spenmi-
kerne, welelie mm erst die Scheidewand des Ascogons erreichen!!? In den genannten
drei ballen, Eurotium, Erysiphe und Pyronema, sind die Beweismittel
verdiiditet, welche für eine Sexiialititt des Ascogons und des I’ollinodiums und für
eine Befruchtung zwischen beiden festgestellt werden konnten. In der ungeheuren
mul foi-menreichen Klasse der Ascomyceten haben sich weitere analoge .Fälle
für diese Sexualität der Ascomyceten nicht auffinden lassen, wohl aber ist es
möglich gewesen, den sicheren Nachweis zn führen, dass bei der eigentlichen
Masse der Ascomyceten da.» Pollinodium und Ascogon nicht in die Er.scheiuung
treten und dass die vermeintlichen Spermatien nicht männliche üeschlechtszellen
sind, sondeni einfache Oonidien, welche sich durch ihre Kleiiilieit und Keimimgs-
unfäliigkeit in Wasser auszeichnen.
Wir können hiernach aussagen, dass die angeführten Ergebnisse aus den
Piitersucbungen über die Sexualität iler Ascomyceten und der höheren Pilze
einen sozusagen negativen Ausgang genommen haben. Sie beschränken sich auf
die paar angeführten Fälle einer vermeintlichen Differenzierung in Pollinodiuni
und A.scogon, welche schon nach den differenten Formbildungen in Eurotium,
Erysiphe und Pyronema unhaltbar sind, und welche weiter ihre natürliche
Erklärung in der Differenzierung von Initialfäden in sterile und fertile
Fäden finden.
Was aber den paar in fünfzigjähriger Arbeit mUiisam geförderten und
nur vereinzelt dastehenden Fällen von konstruierter Sexualität an Beweiskraft
fehlt, das ist ersetzt worden durch den Beifall begeisterter Anhänger, welche
sich selbst nicht an den eigentlichen Untersuchungen beteiligt haben, welche sich
allein darauf beschränkten, die Posaune zu blasen für die gewonnenen Resultate
(z. ß. H. Solms in der botanischen Zeitung).
Die Ergebnisse, welche aus den langjährigen Arbeiten über eine Entdeckung
ilcr Sexualität bei den höheren Pilzen festgestellt worden sind, können als neuer,
überzeugender Beweis dafür dienen, was bei Untersuchnngen herauskommt,
welche mit einer vorgeschriebenen Fragestellung auf ein im voraus festgestelltes
Ziel gerichtet sind. Die Untersuchungen bekommen gleichsam den Infectiuns-
keim der Befangenheit und der vorgefassten Meinung mit auf den Weg. Die
unbefangene Beobachtung wird getiräbt, die klare und neuti-ale Beurteilung wird
geschädigt und die Eesultate werden gleichsam zur Entgleisung vorbereitet und
z,u- Ablenkung- in ivrtiiinliche Seite.iwege gef«hi-t. Wus ist bei Jen süintlielien
Untersuchungen über die Sexuulität der Ascomyceten herausgekomnien V - H«
viel wie nichts! Die wenigen dishannonischen lleobachtuugeii, welclie fiii- die
Sexualität der Ascomyceten augef'lihrt sind, beweisen nichts; sie sind nur konstruiert
und einer ncittraloii Deutung in der einfachsten Weise zugänglich; uii.l
welche Aufklärung ist durch die Untersuchungen für die morpliologi.-clie Wert-
bestimmiiug und fiir das biologische Verständnis der beiileii liöchste,i l-'ruelit-
formen in Ascen und in Basidien erreicht worden, dm-ch welche die liöehsteii
l ’ilzformen charakterisiert sind? - Ofl'eiibar, von der Karyogamie abgesehen,
gar keine!
An dieser Stelle mus.s ich nun auf m e in e e ig e n e n U n t e r s u c h u n g e n
zui-ückgreifeii und des näheren dai-legen, wie ich darcli diese zu amleren An-
schaimiureii und zu ganz anderen AiifselilUssen libei- die Biologie der liöliereii
Pilze gekommen hin, wie meine Vorläufer in ihrem einseitigen Suchen iiaeli
neuen Sexualitäten.
ln meinen ersten Unter.suchungen Uber die Ascomyceten, welche leli über
Pénicillium im Jahre 1871 ausfiihrte, habe ich mich noch den Aiiftässungen
über die Sexualität der Ascomyceten in l’olliiiodiuni und Ascogon angesehlossen,
welche damals duroli d e B a r y eingeführt waren. Es ist aber schon mit erhebliche
« Zweifeln geschehen. Ich konnte die Entwicklung der l ’erithecien von 1 eni-
eillinm in ihren ersten Anfängen verfolgen, das Aseogon als einen sehraubigen
Faden unterscheiden, der vou sterilen Fäden mnsehlosseii wurde ; em Pollinodium
war nicht zn beobachten. In meinen weiteren Uiitei-siichimgei, über die Ba.sid,o-
„lyceteii im UI. Teile d. W. konnte ich sicher feststellen, dass hier bei der Anlage
der Fruehtkörper eine Differeuziermig in einen fertilen Initialfaden und m
sterile Hüllfäden nicht erfolgt, dass von einem I’ollinodium und von einem
Ascogon uar nioht die liede sein komite. And, bei weitere« Unters,ichnngen
Uber die Ascomyceten, welche ich im IV. Teile d. W. mitgeteilt habe, gelang es
nicht einmal, in der ersten Anlage der Perithedeii die Initiale des Ascogons
sicher zu iiiitersdieideii. Es traten hier erst in den letzten Stadien der Fnicht-
bildiino- die fertile,., ascenbildenden Fäden als besonderes Fadensystem in die
Ersdiehmng. Ich konnte mich schon hiernach der Erkenntnis niclit versdiliesse.,,^
dass zur richtigen Beiirteiliiiig der hier bestehenden biologischen Verhältnisse aui
dem Wege vereinzelter Untersuchungen mit befangener Fragestellung, aut den
blossen Nachweis einer Sexualität gerichtet, nicht weiter zu kommen se., da ss