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s a c e l ia r o in y c e s ’) aiifgefumlen worden. Die Fonnen dieser Gattung finden sieh
in dem Satze vergorener Getränke vorzugsweise in südlichen Klimaten vor.
Sie stellen einzelne, rundliche oder längliche Zellen dar, welche sich durch eine
Scheidewand teilen und durch Anschwellung und Abrundung der geteilten Zellen
von einander trennen. Die Teilung und Gliederung der Formen ist die gleiche,
wie bei der früher, auf pag. 171— 175 beschriebenen Chlainydosporen-Fructifi-
cation in Oidien, bei den Basidiomyceten, nur tritt hier der eigenartige Charakter
hinzu, dass die einzelnen, zergliederten Zellen ähnlich wie die Hefezellen
an der Lnft e n d o g e n e S p o r e n bilden in nicht regelmässiger Zahl und also
zur Bildung eines Hemiascus übergehen. Wir hätten demnach in dem Schizo-
saccharomyces üidienformen, welche noch den ursprünglichen Charakter der Chlamydosporen
darin ti'agen, dass sie an Luft fructificieren, also Sporangien bilden,
wie es bei den bisher bekannten Chlamydosporen in Oidien noch nicht, wohl
aber bei den echten Chlamydosporen, z. ß. bei Chlamydomucor und Protomyces,
sicher festgestellt ist.
Neuerdings ist eine den Saccharomyceten zugehörige Formenreihe besonders
unterschieden, welche den Gattungsnamen Willia®) erhalten hat, bei welcher die
Bildung von septierten Mycelfäden in Kahmhäuten an der Oberfläche der Nährlösungen
sicher festgestellt ist, und bei welcher die Anlagen der Hemiascen als
seitliche, kurze Sprosse an den Mycelfäden beobachtet sind. Die Formen bilden
in zuckerhaltigen, gärungsfihigen Nährlösungen durch direkte Sprossung Sprosskolonien,
durch welche sie sich der Gattung Saccharomyces anschliessen. Die
Sporenbildung in den Sprosszellen an der Luft zeigt die charakteristische Eigenart,
dass die ausgebildeten Sporen nachträglich paarweise in Kappenform mit
einander verbunden sind, wie wir es schon in den Hemiasceen von Ascoidea
kennen gelernt haben. Die Sporen werden durch doppelte Zweiteilung, meist in
der Fierzahl, in jedem Hemiascus gebildet.
Die gleichen, in der Form und in der Sporenbildnng fast ununterscheidbaren
Sporangien, wie bei Willia, finden wir nun in den Ascen bei der
Gattung E n d om y c e s unter den e x o a s c e n F o rm e n der eigentlichen
A s c o m y c e t e n vor.
II. Exoasce Ascomyceten. Der E n d om y c e s d e c ip i e n s ’) tritt jiarasitisch
auf in den Fruchtkörpern von Agaricus melleus. Die Lamellen des Wirtes
werden von den Parasiten durchwuchert und zeigen in ihren Anschwellungen
gegliederte Mycelien, welche in den Endverzweigungen oidienartig zerfallen,
daneben aber an den weiter rückwärts gelegenen IMycelteilen Ascen ausbilden,
welche vier Sporen in Kappenform enthalten, die paarweise nach dem letzten
Teilungsvorgange mit einander in Verbindung bleiben.
D ie s e S p o r e n f o rm b e i E n d om y c e s s t im m t g e n a u ü b e r e in m it
d e r S p o r e n b i ld u n g b e i W i l l ia u n t e r d en S a c c h a r o m y c e t e n und
d a r ü b e r h in a u s m it d e r S p o r e n b i ld u n g in den H em ia s c e n v o n
Ascoidea.®) Diese Formtlbereinstimnmiig lässt keinen Zweifel bestehen über
die natürliche Verwandtschaft der genannten Formen und durch sie der natürlichen
Verbindung der Hemiasci mit den eigentlichen exoascen Ascomyceten. —
Eine zweite Form von Endomyces, E. M a g n u s i i ,’) ist in den Saftausflü.ssen
von Eichen gefunden worden. Sie bildet auch Oidien und Ascen mit vier
Sporen aus. Beide Formen vou Endomyces lassen sich in Nährlösungen, am
besten in Bierwürze, sowohl aus den Oidien, wie aus den Ascussjioren mit
grösster Üppigkeit kultivieren. Die jVIycelien gehen aber in dieser Kultur meist
nicht über die Oidieiibildung hinaus.
Ein Unterschied in der Sporenbildung der Hemiascen von Ascoidea, in den
Sjirosszellen der Saccharomyceten und in den Ascen von Endomyces, also in
der Sporenbildung zweier Hemiascenforrnen und einer typi.schen Exoascenform
ist hier nicht festzustellen. In beiden Fällen entstehen die endogenen Sporen
aus der Zweiteilung e in e s Zellkernes in der sporenbildenden Zelle. B e i d en
S p o r a n g i e n r e sp . H em ia s c e n v o n A s c o id e a u n d S a c c h a r om y c e s i s t
n ur a l l e in d ie Z a h l d e r S p o r e n n o ch n ic h t t y p i s c h u ud b e s t im m t
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') Die Formen von Schizosaccharomyces sind zuei'st von Lindner, Zeitschrift fiir
Spiritusiudustrie, XVI. Jahrgang, 1898, und später auch vou Barker 1. c., Cambridge 1902,
beschrieben worden.
ri Die Abbildungen von Willia finden sich in den Abhandlungen von Chr. Hansen in
den Arbeiten des Karlsberger Laboratoriums in Kopenhagen.
ri Die Formen von Endomyces decipiens und E. Magnusii sind von mir untersucht
und kultiviert und die Resultate in dem IX. Teile d. AV. pag. 124 und 184, Tatei I nieder-
gelegt. — Neuerdings ist ein Alkoholgärang eiTegender Endomyces von P. Lindner beschrieben:
„Endomyces fibuliger, Wochenschrift für Brauerei XXIV. Jalmgang Nr. 36, 1907,“
den ich hier nur noch nachträglich unter dem Texte anführen, konnte.
'ri Ascoidea rubesceus im IX. Hefte d. W. pag. 9 imd Tafel I IIB .